Ein Wochenende in Straßburg – Teil 2

Boat Strasbourg

Begleitet mich weiter durch ein Wochenende in Straßburg und geht mit mir wieder auf Entdeckungstour. Lest, wo ihr kulinarische Highlights erleben könnt, wie ihr in all dem Trubel gemächlich vom Wasser aus die Stadt erkundet und einen ganz kreativen Blick auf die „Welthauptstadt des Buches 2024“ werft – vielleicht bei eurem nächsten Besuch?!

Wenn der Morgen in Straßburg anbricht, beginnt im Hotel Hannong ein Erlebnis der besonderen Art. Genießt eine heiße Dusche mit den wunderbaren Pflegeprodukten, die das Haus euch bietet und gönnt euch eine erste Tasse Kaffee oder Tee, die ihr dank des Kaffeezubereiters noch gemütlich in eurem Zimmer genießen könnt. Werft auf dem großen Flat-TV einen Blick auf das Wetter und macht euch bereit für einen neuen Tag in Straßburg.

Das charmante Hotel Hannong, das für seine herzliche Gastfreundschaft bekannt ist, verwöhnt seine Gäste mit einem reichhaltigen und köstlichen Frühstück, das keine Wünsche offenlässt. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und ofenwarmem Gebäck erfüllt die stilvoll eingerichteten Räume, während regionale Spezialitäten wie knuspriges Baguette, eine feine Käse- und Wurstauswahl sowie frisches Obst und hausgemachte Konfitüren bereitstehen. In dieser entspannten Atmosphäre wird der Start in den Tag zu einem wahren Genuss.

Genießt ein frisches Rührei und warme Würstchen, presst euch an der Obst-Bar einen frischen Saft oder Smoothie, oder gönnt euch ein süßes Gebäck – hier gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Abends noch als Bar verwandelt sich der hintere Teil des Hotels morgens dann in einen stilvollen, dennoch gemütlichen Frühstücksbereich, in dem ihr gemütlich in den Tag starten könnt. Ich habe mich besonders über die große Auswahl regionaler Käse gefreut, denn mal ehrlich – was wäre das Elsass ohne Käse?! Das freundliche Personal erfüllt alle Wünsche, wirkt dabei aber stets zurückhaltend und sorgt somit für eine ruhige Atmosphäre, die insgesamt dem gehobenen Ambiente des ganzen Hauses entspricht.

So gestärkt könnt ihr euch dann auf den Weg machen, Straßburg mal aus einer ganz anderen Perspektive kennen zu lernen. Unweit des Hotels könnt ihr euch auch ohne Bootsführerschein ein kleines Elektroboot mieten und damit zu zweit, zu viert oder mit der großen Familie die Umgebung erkunden. Die Tour mit den Elektrobooten von Marin d’Eau Douce in Straßburg ist eine einzigartige und entspannte Art, die Stadt vom Wasser aus zu entdecken. Viele Sehenswürdigkeiten könnt ihr so aus einer anderen Perspektive sehen und abseits der geschäftigen Straßen in Ruhe und beinahe lautlos durch die Stadt gleiten.

Ein besonderes Highlight ist die Schleusung, die ihr eigenständig durchführen könnt. Hier fahrt ihr einfach bei der Schleuse vor, klingelt vom Wasser aus und werdet dann wasserauf- oder abwärts vom Schleusenpersonal eingewiesen. Ihr müsst das Boot festmachen, Signal geben und auf den Wasserfluss achten, was im Nachhinein aber wesentlich einfacher war, als gedacht. Besonders für Familien mit Kindern ein Erlebnis, aber auch Paare können dieses Teamwork wirklich genießen und ein neues Erlebnis mit nach Hause nehmen, das sich nicht jeden Tag bietet.

Das Besondere an diesen Booten ist, dass sie führerscheinfrei sind, was bedeutet, dass jeder, auch ohne spezielle Vorkenntnisse, ein Boot mieten und fahren kann. Die Boote sind dabei leicht zu manövrieren und die Betreiber geben vor der Fahrt eine kurze Einführung. Die Elektroboote sind aufgrund des Elektromotors leise und umweltfreundlich, was die Fahrt auf den Kanälen und Flüssen der Stadt zu einem entspannten und nachhaltigen Erlebnis macht.

Ich persönlich war 2 Stunden auf dem Wasser unterwegs, ihr könnt aber auch einen ganzen Tag buchen und weitere Strecken zurücklegen. Wem dann bei der Rückfahrt der Magen knurrt, dem empfehle ich sich kurz im Hotel frisch zu machen und danach im fabelhaften Restaurant le 1387 im Hôtel Maison Rouge einzukehren.

Das Restaurant Le 1387 bietet eine gehobene kulinarische Erfahrung, die in der Gastronomieszene der Stadt hoch geschätzt wird. Es kombiniert traditionelle französische Küche mit modernen, kreativen Einflüssen und legt dabei großen Wert auf frische, regionale Zutaten. Die Speisekarte wechselt saisonal, um stets die besten Produkte aus der Region zu präsentieren, und umfasst sowohl elsässische Klassiker als auch innovative Interpretationen bekannter Gerichte. Besonders die sorgfältig ausgewählte Weinkarte, die sowohl lokale als auch französische Weine bietet, ergänzt das kulinarische Angebot perfekt.

Zur Mittagszeit habe ich mir einen wunderbaren Cocktail ohne Alkohol auf Empfehlung des Hauses gegönnt, der fruchtig, aber nicht zu süß daher kam. Als Vorspeise gab es dann köstliche, knusprige Garnelen, Blumenkohl-Kimchi, kandiertes Sommergemüse und frischen Koriander und das alleine hätte mich schon schwer begeistert. Gefolgt wurde dieser Gaumengenuss schließlich von einem Carpaccio vom Rind mit Weinrebenholz geräuchert, Kapernblüten, Miso-Limetten-Vinaigrette, frischem Queller und mariniertem Sucrine Salat. Ich sage es euch – es war ein Fest, von der Präsentation unter der rauchgefüllten Glocke, bis hin zum Geschmack, der mich selbst fast dahinschmelzen ließ. Ein klassisches Carpaccio neu interpretiert, vertraut und doch überraschend, zart und dank des Queller doch mit einem gewissen Biss und das in einem Setting, das in das vorherige Jahrhundert entführt.

Das Ambiente des Le 1387 spiegelt dabei den eleganten Stil des historischen Maison Rouge wider. Das Restaurant ist stilvoll und zugleich gemütlich eingerichtet, was es ideal für besondere Anlässe oder romantische Abendessen macht. Es bietet den Gästen ein intimes und entspanntes Umfeld, das den luxuriösen Charakter des Hauses unterstreicht und zieht damit nicht nur Hotelgäste an, sondern auch Touristen und Einheimische, die ein anspruchsvolles kulinarisches Erlebnis suchen. Aufgrund seiner zentralen Lage im Herzen von Straßburg ist es bequem erreichbar und bietet sich als perfekte Wahl für diejenigen an, die nach einem erlebnisreichen Tag die französische Küche in einem exklusiven Rahmen genießen möchten.

Das historische Maison Rouge Hotel & Spa selbst mit seiner markanten roten Fassade verbindet heute stilvoll historischen Charme mit moderner Eleganz. Nach umfassenden Renovierungen bietet es nun eine hochwertige Ausstattung, ohne seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren. Ein top Service und Extras wie ein wundervolles Spa oder das spannende Kuriositätenkabinette runden das Gesamtbild passend ab. Die Zimmer und Suiten bieten ein luxuriöses und zugleich warmes Ambiente, welches für einen komfortablen und exklusiven Aufenthalt im Zentrum von Straßburg beiträgt.

Zwar ist es hier viel zu schön, aber irgendwann müsst ihr einfach weiterziehen, wieder in die Stadt eintauchen und mehr erleben. Vom Boot wechseln wir nun auf die „Schiene“ und fahren eine Runde mit der touristischen Kleinbahn, der „Petit Train“.
Der Petit Train in Straßburg bietet eine charmante Möglichkeit, die Stadt zu erkunden, ohne sich dabei zu verausgaben. Diese touristische Fahrt führt die Gäste an Bord einer kleinen überdachten Bahn durch einige der schönsten und historischsten Teile von Straßburg, darunter das beeindruckende Neustadt-Viertel, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dieses Viertel entstand im 19. Jahrhundert, als Straßburg unter deutscher Herrschaft stand, und zeigt eine interessante Mischung aus deutschen und französischen Einflüssen. Breite Boulevards und prachtvolle Gebäude wie der Place de la République und die National- und Universitätsbibliothek gehören zu den Highlights dieses Viertels.

Die Fahrten dauern etwa 45 Minuten und bieten dank Kopfhörern informative Kommentare zu den Sehenswürdigkeiten auch in Deutsch. Der Petit Train ist ideal für Besucher jeden Alters und ermöglicht es, die Stadt auf entspannte Weise zu entdecken, während man sich durch den Komfort des kleinen Zuges zurücklehnen kann. Die Touren sind von Mitte März bis Mitte November verfügbar und starten regelmäßig vom Place du Château, in der Nähe der Kathedrale. Auf eurem Weg durch die Neustadt kommt ihr dann schon an unserer nächsten Sehenswürdigkeit vorbei, zu der wir uns nun auf den Weg machen.

Nehmt die öffentlichen Verkehrsmittel, oder gönnt euch nach dem Essen einen Spaziergang und besucht jetzt die Ausstellung „Strasbourg UNESCO-Weltbuchhauptstadt 2024“ im Museum Tomi Ungerer. Diese ist Teil des einjährigen Programms, mit dem Straßburg als UNESCO-Weltbuchhauptstadt gefeiert wird und welche die Rolle der Stadt als Zentrum der Buchkultur und des Lesens hervorhebt. In diesem Kontext würdigt Straßburg sowohl seine historische Verbindung zu Johannes Gutenberg und der Erfindung des Buchdrucks, als auch moderne Entwicklungen in der Literatur.

Das Museum Tomi Ungerer, das dem berühmten Straßburger Illustrator gewidmet ist, spielt eine zentrale Rolle in diesen Feierlichkeiten. Es zeigt während des Jahres verschiedene Ausstellungen, die die Schnittstelle zwischen Illustration und Literatur erkunden. Insbesondere wird der Einfluss von Tomi Ungerer auf die Buchkunst thematisiert, aber auch seine Werke und deren Bedeutung für die moderne Buchkultur hervorgehoben. Das gesamte Programm der Weltbuchhauptstadt zielt darauf ab, die Freude am Lesen zu fördern und Bücher in all ihren Formen zugänglich und erlebbar zu machen.

Bevor ihr in den Abend startet schaut noch kurz am Place de la République vorbei, dem wunderschönen Platz im Stadtteil Neustadt, der von monumentalen Gebäuden im wilhelminischen Stil umgeben ist. Er entstand Ende des 19. Jahrhunderts während der deutschen Kaiserzeit und spiegelt die damalige Prachtarchitektur wider. Umgeben von Grünflächen, prägen das prächtige Nationaltheater und die National- und Universitätsbibliothek das Bild. In der Mitte steht ein Denkmal, das an die Opfer des Ersten Weltkriegs erinnert.
Wieder ein aufregender, spannender Tag in einer liebenswerten und vielfältigen Stadt! Und auch wenn wir uns zum Mittag erst den Bauch mit den feinsten Köstlichkeiten vollgeschlagen haben, so gönnen wir uns hier und jetzt noch ein Dinner in einer von Guide Michelin empfohlenen Straßburger Institution – dem Chez Yvonne.

Das Restaurant ist in Straßburg gleichermaßen bekannt und beliebt und existiert seit 1954. Es bietet klassische elsässische Küche und ist besonders für Gerichte wie Choucroute garnie (Sauerkraut mit verschiedenen Fleischsorten), Baeckeoffe (ein regionaler Eintopf mit Fleisch und Gemüse) und Foie Gras berühmt. Genau diese durfte ich bei meinem Besuch probieren und muss gestehen, dass ich nach dem Genuss hier eine heimliche Leidenschaft dafür entwickelt habe. Das mag daran liegen, dass die Küche von Chez Yvonne großen Wert auf Authentizität legt und viele Speisen nach traditionellen Rezepten zubereitet, die tief in der elsässischen Kultur verwurzelt sind. Das Ambiente des Restaurants ist rustikal und gemütlich, mit viel Holz und typischer elsässischer Dekoration, die den Charme einer klassischen Weinstube bewahrt.

Neben der kulinarischen Bedeutung hat die Winstub Chez Yvonne auch historische Relevanz, da sie über die Jahre prominente Gäste empfangen hat, darunter den ehemaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac, der das Restaurant oft besuchte. Die Kombination aus erstklassiger elsässischer Küche, einem charmanten Ambiente und einer langen Geschichte macht Chez Yvonne zu einem Muss für Liebhaber regionaler Spezialitäten in Straßburg. Wer nun befürchtet sich einen Besuch hier nicht leisten zu können, den kann ich beruhigen, denn trotz des erstklassigen Services und dem köstlichen Speisenangebot sind die Preise hier absolut moderat und ihr bekommt beispielsweise das Gourmet-Menu für 35€ pro Person. Dafür bekommt ihr aber authentische elsässische Küche in einem historischen Ambiente – Herz, was willst du mehr?

Wie wäre es mit einer Foie Gras, mariniert mit Cognac und einem Spätlese Weißwein an frischem, knusprigem Brot als Starter im Menu? Ich gehe doch fast so weit zu behaupten, dass ein Besuch in Frankreich ohne eine Foie Gras nur halb so schön ist – für mich war es jedenfalls die perfekte Einstimmung auf den Abend. Gefolgt wurde diese Köstlichkeit von dem Signature-Gericht des Hauses, dem bei Niedrigtemperatur gegarten Jungen Hahn in Rahmsauce mit Pilzen und Spätzle. Ganz zart und doch geschmackvoll kommt dieses Gericht daher, bei dem die feine Rahmsauce sowohl das Geflügel, als auch die Spätzle bestens begleitet. Zum Abschluss empfehle ich euch dann noch den gefrorenen Gugelhupf mit Marc de Gewürztraminer, der geschickt Süße und das Feuer des Gewürztraminers miteinander verbindet. Ein Dessert allerdings nur für Erwachsene, denn an Gewürztraminer wird hier nicht gespart.

Nun, was bleibt mir zu sagen? Straßburg ist eine Stadt, die Geschichte, Kultur und moderne Lebensart auf wunderbare Weise vereint. Ob ihr durch die malerischen Gassen von La Petite France schlendert, die beeindruckende Kathedrale Notre-Dame bestaunt oder in einem der charmanten Restaurants die elsässische Küche genießt – Straßburg lädt dazu ein, in eine einzigartige Atmosphäre einzutauchen. Mit seiner Mischung aus französischem Flair und deutscher Tradition bietet die Stadt das perfekte Ziel für eine unvergessliche Kurzreise, die Lust auf mehr macht. Packt eure Koffer und erlebt Straßburgs zauberhafte Vielfalt – vielleicht jetzt bald zur Weihnachtszeit!

*Pressereise / Vielen Dank an ALSACE DESTINATION TOURISME und das OFFICE DE TOURISME DE STRASBOURG ET SA REGION für die Unterstützung bei diesem unentgeltlichen Beitrag!

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