California Dreaming – Visalia, das Tor zu den Nationalparks (Teil 2)

Hume Lake

Visalia in ist mehr als nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu den Nationalparks, das hat mein erster Reisebericht euch hoffentlich schon vermittelt. Die Stadt bietet Besuchern eine harmonische Mischung aus Natur, Kultur, Gastronomie und Geschichte, was sie zum perfekten Ausgangspunkt für die Erkundung der beeindruckenden Mammutbäume im Sequoia Nationalpark, oder der Schluchten im Kings Canyon macht. Doch auch die köstliche lokale Küche, die wunderschönen kleinen Boutiquen und die lieben Menschen hier laden zum Verweilen ein, ebenso wie die vielen kulturellen Events. Visalia hat einfach für jeden Geschmack etwas zu bieten. Folgt mir also heute in Teil 2 meines Berichtes* zu weiteren Highlights der Region und lasst euch von Visalia begeistern!

Wer hier Urlaub macht, der besucht sicher die beiden großen Nationalparks in der Nähe – den Sequoia Nationalpark (lest dazu Teil 1) sowie den nicht weniger faszinierenden Kings Canyon Nationalpark, dessen Landschaft von tiefen Schluchten, dramatischen Granitfelsen und kristallklaren Flüssen geprägt ist. Der Kings Canyon Nationalpark, gegründet 1940, wird oft als einer der tiefsten Canyons in Nordamerika angesehen, mit einer Tiefe von über 2.500 Metern. Steil und kurvig windet sich die Straße hier zwischen Felsen und Schluchten hinab ins Tal und bietet euch mit jedem Meter atemberaubende Ausblicke und eine sich verändernde Natur. Wer einen etwas schwachen Magen hat sollte umsichtig fahren und die Turnouts nutzen, denn die Strecke ist schon recht kurvig – aber mal ehrlich, wer hat es im Urlaub schon eilig?! Und sicher ist die Strecke allemal, wenn auch bei Dunkelheit nicht zusätzlich beleuchtet, um die Natur nicht unnötig zu stören.

Der Kings Canyon Nationalpark beherbergt nämlich eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren, neben den ikonischen Mammutbäumen gibt es z.B. auch zahlreiche Kiefernarten, Wildblumen und alpine Pflanzen. Tiere wie Schwarzbären, Hirsche, Murmeltiere und verschiedene Vogelarten leben ebenfalls in der unberührten Wildnis des Parks, durch die sich teils tosend der Kings River hindurchzieht. Der Park bietet dabei zahlreiche Wanderwege für verschiedene Schwierigkeitsgrade, von kurzen Spaziergängen zu Aussichtspunkten bis hin zu anspruchsvollen Mehrtageswanderungen wie dem Rae Lakes Loop. Ein weiteres beliebtes Gebiet im Kings Canyon ist Cedar Grove, wo Wanderer zahlreiche Wege finden, darunter den berühmten Mist Falls Trail. Dieses Gebiet ist allerdings nur während der wärmeren Monate zugänglich und bietet malerische Flusstäler und Wasserfälle.

Was mir besonders gut im Kings Canyon Nationalpark gefällt sind die schönen Picknickplätze, die in teils wilder, teils ruhiger Natur Möglichkeit zum Rasten bieten und euch die volle Schönheit der Natur erleben lassen. Macht einfach mal Pause, lauscht dem Sound der Natur und atmet die frische Luft ein, um ganz und gar zu entspannen. Mir tut diese Zeit in der Natur jedenfalls immer unheimlich gut und all der Stress des Alltags fällt sofort von mir ab, wenn ich das rauschende Wasser, das Vogelgezwitscher und den Wind in den Bäumen höre. Am besten ist es aber, wenn ihr euren Proviant, Campingbesteck & Co bereits dabei habt, denn die Versorgung im Tal ist nur sehr gering gegeben. Auch tanken solltet ihr vor dem Parkbesuch, am besten schon in Visalia.

Genau zwischen dem Kings Canyon und dem Sequoia Nationalpark liegt übrigens Hume Lake, den ihr wunderbar auf der Rückfahrt aus dem Kings Canyon besuchen könnt. Hume Lake ist ein wunderschöner Bergsee, etwa 1,5 Stunden von Visalia entfernt, der nicht nur mit wunderschönen Ausblicken, sondern auch einer guten touristischen Infrastruktur punktet. Eingebettet in eine malerische Landschaft aus Pinienwäldern und Granitfelsen ist der See ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Angeln und Kanufahren, oder einfach um an seinem Ufer die Seele baumeln zu lassen. Am Ufer befindet sich auch das Hume Lake Christian Camp, ein christliches Camp, das seit Jahrzehnten Besucher für Retreats, Jugendfreizeiten und spirituelle Erholung anzieht. Aber keine Sorge, jeder Gast ist hier für einen Zwischenstopp willkommen und ihr findet hier mit einer Tankstelle, Restaurants, Shops und Co tatsächlich alles, was ihr für euren Ausflug braucht. Mit seiner ruhigen Umgebung und den vielfältigen Freizeitangeboten ist Hume Lake ideal für alle, die Natur und Gemeinschaft in einem besonderen Rahmen erleben oder sich nach einem Tag in den Nationalparks noch eine Abkühlung gönnen möchten.

Zurück in Visalia werdet ihr übrigens feststellen, dass die Stadt neben all ihren nahegelegenen Naturwundern auch kulturell aktiv ist und das ganze Jahr über ein vielfältiges Veranstaltungsangebot vorhält. Ein Highlight ist das Blossom Trail Event, das im Frühling stattfindet und Besuchern die Möglichkeit bietet, die blühenden Mandel- und Obstbäume in der Region in voller Pracht zu erleben. Doch auch das architektonisch wunderschöne Visalia Fox Theatre, ein historisches Gebäude im Art-Deco-Stil aus den 1930er Jahren, bietet regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und Filmvorführungen, für die ihr gerne schon vorab Karten kaufen könnt. Zudem findet jedes Jahr die Tulare County Fair statt, bei dem die landwirtschaftlichen Wurzeln der Region gefeiert werden. Auch der Farmers Market, also der Bauernmarkt im Zentrum von Visalia, zieht regelmäßig Einheimische und Touristen an, die sich für frische lokale Produkte interessieren.

Ich persönlich empfinde die Innenstadt von Visalia als sehr charmant und lebendig, mit einer Vielzahl von Restaurants, Cafés, Boutiquen, Streetart und Kunstgalerien. Hier findet ihr nicht die großen Ketten, sondern viele kleine Boutiquen, die zum Stöbern und Shoppen einladen und eine tolle Warenvielfalt bieten. Am besten hat mir wohl die Vielzahl fein sortierter Second-Hand Läden gefallen, in denen ich ein tolles Schnäppchen machen und gleichzeitig einen guten Zweck unterstützen konnte. Auch ich habe mir hier eine neue / gebrauchte Handtasche gegönnt, die ich seither täglich bei mir trage und die mich immer an meine Zeit in Visalia erinnert.

Am Abend lebt die Stadt hier auf, Freunde und Familien spazieren nach einem Restaurantbesuch noch durch die Stadt und viele getunte Autos drehen ihre Runden über die Main Street. Das ist besser als jedes Fernsehprogramm und ihr braucht nur mit einem Getränk-to-go die Straße entlang schlendern, um das einheimische Leben hier zu genießen. Musik spielt dazu aus den Lautsprechern am Gehsteig und die Bäume sind auch im Sommer und Herbst mit Lichterketten geschmückt, was eine ganz besonders gemütliche Atmosphäre vermittelt.

Versucht doch mal während eures Stadtbummels all die verschiedenen Feuerhydranten zu finden, die im Rahmen der „Art on Fire“ Kunstaktion hier von lokalen Künstlern gestaltet wurden. Diese selbstgeführte Tour umfasst 22 Feuerhydranten und erstreckt sich über 18 Blocks, beginnend an der Kreuzung Santa Fe und Main Street. Jede Hydranten-Kunst wird durch eine Plakette begleitet, die den Künstler, den Titel des Werks und den Sponsor nennt, was diese Tour zu einem besonderen Erlebnis für Touristen und Einheimische gleichermaßen macht.

Doch keine Sorgen, auch wer mehr Action sucht wird in Visalia fündig, denn neben Shopping Malls, Sportplätzen, Go-Kart, Minigolf, Lasertag, Spielplätzen und Parks findet ihr hier alles, was Einheimischen und Besuchern Freude macht. Wie würde euch zum Beispiel eine Reise zurück in der Zeit gefallen? Im Tulare County Museum, das sich im Mooney Grove Park befindet, kann man mehr über die Geschichte von Visalia und die umliegende Region erfahren und das Leben vor 100 Jahren im wahrsten Sinne erleben.

Das Museum bietet eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, die das kulturelle Erbe und die Entwicklung der Region dokumentieren. So verfügt es beispielsweise über eine umfangreiche Sammlung von Exponaten zur Kultur der Yokuts, der indigenen Bevölkerung, die in der Region lebte. Dazu gehören Werkzeuge, Kleidung und Kunstwerke, die das tägliche Leben und die Traditionen der Yokuts zeigen. Doch auch das Leben der frühen Siedler und Pioniere wird begreifbar gemacht, denn auf dem recht großen Außengelände des Museum gibt es viele historische Gebäude wie alte Blockhütten, eine Schule und sogar ein Gefängnis, die den Besuchern einen Einblick in das Leben der frühen Siedler geben.

Ihr findet hier im Museum auch eine Sammlung von Kutschen und landwirtschaftlichen Geräten, die die Bedeutung der Landwirtschaft für die Entwicklung der Region verdeutlichen. In einer speziellen Ausstellungshalle werden dann noch historische Autos und Kutschen gezeigt, die im 19. und 20. Jahrhundert in der Region genutzt wurden. Was mich aber besonders berührt hat war die Ausstellung zu den verschiedenen Siedlern in der Region, die eindrucksvoll das Leben und Wirken verschiedener Bevölkerungsgruppen aus Asien und Europa aufzeigt, welche das Land und seine Geschichte durch ihre Migration und harte Arbeit mit geformt haben. Ein Thema, das damals wie heute von großer Bedeutung war und ist und verdeutlicht, dass die USA schon immer ein Einwanderungsland waren und auf anpackende Hände von allen angewiesen.

Was bleibt mir noch zu sagen? In Visalia gibt es tatsächlich eine bunte Mischung aus kulturellen, historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten. Die Stadt ist nicht nur ein Tor zu den benachbarten Nationalparks, sondern bietet auch eine lebendige Innenstadt, familienfreundliche Aktivitäten und Einblicke in die landwirtschaftliche Tradition Kaliforniens. Ob ihr die Natur erkunden, die lokale Küche genießen oder einfach durch die charmante Innenstadt schlendern möchtet – in Visalia gibt es immer etwas zu entdecken. Plant also für eure nächste Reise nach Kalifornien einen Zwischenstopp hier ein und lasst euch von dem Charme der Stadt verzaubern, Visalia ist es wert!

*Pressereise / Beitrag unentgeltlich
Vielen Dank an das Team von Visit Visalia und Visit California für die Unterstützung bei diesem Artikel!

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