Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Leben wie Einheimische in Vang Vieng und Besichtigung des Pha Ngern Aussichtspunkts

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Nach den richtig genialen Tagen in Luang Prabang kam mein absoluter Tiefpunkt dieser Reise: Ein Homestay bei Einheimischen in der Nähe von Vang Vieng, aber dazu später mehr…

Vang Vieng Sonnenuntergang

Mit dem Auto von Luang Prabang nach Vang Vieng

Nach drei wirklich erlebnisreichen Tagen in Luang Prabang musste ich also von meiner Herzensstadt Abschied nehmen. Mit einem kleinen Bus ging’s über holprige Straßen Richtung Vang Vieng. Die Kleinstadt liegt am Fluss Nam Xong zwischen Luang Prabang und der Hauptstadt Vientiane und ist vor allem unter Rucksackreisenden als Szeneort für ausgelassene Feiern mit Drogen, Alkohol und Musik bekannt. Bis wir allerdings an unserem Zielort ankamen, hieß es erstmal stundenlang über holprige Straßen zu rütteln. Hin und wieder machten wir eine kurze Rast, um die Toilette aufzusuchen, oder aber den Ausblick zu genießen, ehe wir in einem Vorort von Vang Vieng ankamen.

Vang Vieng
Vang Vieng

Übernachten bei Einheimischen in einem kleinen laotischen Dorf

Über Schotterstraßen erreichten wir den kleinen Vorort von Vang Vieng, dessen Namen ich nicht mal kannte und lernten unsere Gastfamilien für die kommende Nacht kennen. Ich muss gestehen, vor diesem Programmpunkt hatte ich den meisten Respekt, habe ich doch Probleme mit meinem Wasch- und Sauberkeitszwang. Schon als ich das kleine Zimmerchen sah, musste ich schlucken: Rein objektiv betrachtet war es völlig ausreichend für eine Nacht und an der Sauberkeit war für laotische Verhältnisse ebenfalls nichts auszusetzen…. Aber ich wollte nur noch weg und war den Tränen nahe, fragte mich zum ersten Mal auf dieser Reise, wieso ich mir „Backpacking in Asien“ antat und nicht einfach in ein schickes Wellnesshotel geflogen bin. Viel Zeit zum Nachdenken war allerdings nicht, da uns die Einheimischen ihr Dorf zeigen wollten. Ich hatte auf dieser Reise ja schon einiges gesehen, aber der Kontrast zwischen dem belebten und touristischen Luang Prabang und diesem winzigen und recht armen Dorf setzte mir doch ziemlich zu. Und dann kamen auch immer wieder Kinder auf mich zugelaufen, überreichten mir gepflückte Blumen, wollten mir Süßigkeiten schenken und signalisierten, dass sie gern über meine blonden lockigen Haare streichen wollten. Nach dem traditionellen Abendessen veranstaltete das Dorf noch ein kleines Fest mit Tanz und Gesang für uns. Wir tanzten, sangen, lachten und hatten wirklich Spaß. Bis zu dem Zeitpunkt, wo es hieß ins Bett zu gehen… Ich war unheimlich müde von der langen holprigen Autofahrt, mein Gehirn musste all diese Eindrücke verarbeiten und die tropisch-heiße Luft in Kombination mit den staubigen Straßen führte dazu, dass mein Körper vor Schweiß und Dreck klebte. Ich wollte duschen, sehnte mich nach Ruhe und wollte in ein sauberes und kuscheliges Bett! Zurück in meinem Zimmerchen fing ein hemmungsloser Heulkrampf an. Ich kann gar nicht sagen, was mir so sehr zu schaffen machte, aber ich war psychisch und kräftemäßig so ziemlich am Tiefpunkt dieser Reise. Dass es in meiner kleinen „Nasszelle“ natürlich keine Dusche gab, machte die Situation auch nicht besser. Ich schaffte es mich mit Katzenwäsche einigermaßen frisch zu machen und ließ mich dann auf die harte Matratze plumpsen. An Schlaf war zwar nicht zu denken, aber so konnte ich wenigstens die nächsten Stunden die lautstarke Paarung der Echsen an meiner Zimmerdecke mitverfolgen und die riesigen Spinnen vor meinem Fenster beobachten. Noch bei Dunkelheit verließ ich das Haus und wartete auf einem nahegelegenen Reisfeld auf den Sonnenaufgang. Und obwohl ich nichts geschlafen hatte, war plötzlich wieder alles ok und ich freute mich auf weitere Tage in Laos…

Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben
Vang Vieng Dorfleben

Ab nach Vang Vieng – ein Ort voller Ruhe und ohne Tubing

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen und ich gestehe, dass ich doch ein wenig Wehmütig war. Wie paradox! Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Vang Vieng, wo wir die kommende Nacht verbringen wollten – diesmal aber in einem Hotel mit „richtiger“ Dusche. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie genügsam und dankbar ich in diesem Moment war. Das Zimmer war definitiv kein Luxus und schon in die Jahre gekommen, aber für mich war es ein Paradies. Nach einer gründlichen Dusche hieß es dann: Erkundungstour durch die Stadt. In Vang Vieng selbst ist tagsüber wenig bis gar nichts los und der Ort hat eigentlich auch nicht sonderlich viele Sehenswürdigkeitenzu bieten. Noch vor einigen Jahren war Vang Vieng als Mekka betrunkener und bekiffter Backpacker bekannt, die eigens für exzessive Massenpartys und „Tubing“ nach Laos kamen. Gras, halluzinogene Pilze und Opium-Pfeifen waren hier bis 2013 an jeder Ecke zu bekommen und das Highlight eines jeden Besuches war, sich in einem alten Lkw-Reifen den Fluss hinab treiben zu lassen. Alle paar Meter standen am Uferrand Animateure, die Seile auswarfen, um die Partywütigen in ihren Reifen aus dem Wasser in ihre Bar zu ziehen. Nach einem kostenlosen Begrüßungsschnaps gab es in zehnliter Eimern harte Drinks und Joints, ehe die Fahrt auf dem Fluss weiter ging. Nach zahlreichen Todesfällen bei diesem sogenannten „Tubing“ ist damit aber seit 2013 Schluss. Man kann zwar nach wie vor in einem LKW-Reifen den Nam Song hinunter treiben, allerdings nur noch nüchtern und mit Schwimmweste.

Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Pha Ngern Aussichtspunkt
Vang Vieng Sonnenuntergang
Vang Vieng Sonnenuntergang

Pha Ngern Aussichtspunkt und Blaue Lagune

Nachdem „Tubing“ aber ohnehin nicht so meins gewesen wäre, in Vang Vieng selbst aber sonst nichts los war, buchten wir eine Halbtagestour zum Pha Ngern Aussichtspunkt und der Blaue Lagune. Der Aussichtspunkt ist ungefähr 4,5 km außerhalb der Stadt und wir wurden mit einem Tuk-Tuk-ähnlichem Fahrzeug bis zum Fuße des Berges gebracht. Ein 30-minütiger Aufstieg zum Aussichtspunkt wird von diversen Schildern versprochen und wir machen uns frohen Mutes ran an den Aufstieg. Hatte ich noch bis vor wenigen Tagen gedacht, dass der Aufstieg zum Kuang Si Wasserfall anstrengend war, so wurde diese Wanderung von allem getoppt. Drückend schwüle Hitze und selbst nach 45 Minuten kein Ende in Sicht. Nach einer guten Stunde kamen wir dann endlich oben an und wurden mit einer großartigen Aussicht belohnt. Eine kurze Verschnaufpause und ein paar nette Schnappschüsse später, hieß es dann aber auch schon wieder Kehrtwende und wir kraxelten den Berg hinab. Unten angekommen brachte uns unser Tuk Tuk zur Blauen Lagune, die leider ein riesengroßer Flop war. Das türkis glitzernde Wasser verwandelt Tham Poukham, die blaue Lagune, zumindest optisch in eine Oase. Letztendlich war es aber nicht mehr als eine kleine Wasserstelle in der sich Menschenmassen tummelten und da dann auch noch ein heftiger Regenschauer einsetzte fiel der Ausflug – im wahrsten Sinne des Wortes – ohnehin ins Wasser.

Umso glücklicher war ich, kurze Zeit später wieder im Hotel zu sein und mich frisch geduscht aufs Abendessen zu freuen. Das Essen war richtig lecker und der Sonnenuntergang hinter den Bergen am Fluss rundete den Abend ab. Und als es dann langsam dunkel wurde, verwandelte sich das ruhige und beschauliche Vang Vieng doch noch in eine Partystadt. Zahlreiche Bars lockten mit Cocktails und guter Musik und auch wir machten die Nacht noch einige Stunden zum Tag, ehe es hundemüde ins Bett ging…


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