Zig Mal bin in Hamburg gewesen und trotzdem habe ich es leider nie ins Miniatur Wunderland geschafft. Als ich dann vor wenigen Wochen ein Plakat vom Miniatur-Tirolerland erspähte, war klar: Da muss ich hin!
Tiroler Berge, mitten in Wien
Schon Ende 2016 öffnete das Miniatur-Tirolerland seine Pforten in der Nähe des Wiener Naschmarkts. Im Maßstab 1:87 wurden Landschaften und Szenerien nachgebaut, die an unser westlichstes Bundesland erinnern sollen. Die Idee kam dem Reisefotografen und Eigentümer Wolfgang Pröhl auf einer seiner Expedition: Während einer dreimonatigen Schlauchbootfahrt von San Francisco nach Alaska setzte der kreativen Weltenbummler gedanklich den Startschuss zum Miniatur-Tirolerland. Knapp 5 Jahre und viele, viele Arbeitsstunden später öffneten sich die Türen in der Franzensgasse 18 für Besucher. Auf rund 200 Quadratmetern befindet sich eine beeindruckende Miniaturlandschaft mit mehr als 1.000 Gebäuden, 5.000 teils handgefertigten Bäumen und 21.000 Figuren. Die Miniaturwelt ist zwar eine Fantasielandschaft, die aber viele Elemente Tirols aufgreift: So kann man zum Beispiel die Bergisel-Schanze, das Goldene Dachl von Innsbruck, die Kirche in Telfs oder auch die die Hahnenkamm-Bahn bestaunen. Neben all diesen tatsächlich realen Sehenswürdigkeiten befindet sich in den drei Ausstellungsräumen, aber auch viele fiktive Szenerien. Mit viel Liebe zum Detail wurde so etwa ein Spukschloss kreiert, welches besonders während des Nachtszenarios ein echter Hingucker ist! Im Landschaftsabschnitt Filzbühel gibt es ein Bergwerk samt Arbeitern und Bergwerksbahn und beim Tirolerländer Bergkirtag findet man selbst beim dritten Mal Durchschlendern immer wieder neue Details.
Tag vs. Nacht & viel Witz und Charme
„Alles dreht sich, alles bewegt sich. Der Besucher muss überall etwas entdecken, was überraschend und witzig ist“, so das Motto der Ausstellung. Kein Wunder also, dass reges Treiben auf den Modellbauplatten herrscht und man immer wieder neue Skurilitäten entdeckt: Sträflinge die gerade aus dem Gefängnis ausbrechen, ein Sarg der sich überraschend beim Spukschloss öffnet, Kängurus die für Gleichberechtigung demonstrieren, gestresste Arztgattinnen die sich beim Teppichklopfen ihren Frust von der Seele schlagen, die Modenschau von Karl Magerfeld oder – ganz wichtig, da die liebste Figur meiner Mama – der pippimachende Betrunkene, dessen Wasserstrahl sich sogar bewegt. Neben all diesen witzigen Szenen hat uns aber auch die Lichtstimmung begeistert. So wird es während des Aufenthalts im Miniatur-Tirolerland plötzlich dämmrig und sowohl Straßenbeleuchtung, als auch das Licht in den Häuserfenstern beginnt zu leuchten. Während es also Nacht im Tirolerland ist, kann man besonders viel im bunt leuchtenden Vergnügungspark entdecken. Alleine das Riesenrad hat 3200 LEDs und alles strahlt, leuchtet und bewegt sich. Aber auch beim Open-Air-Konzert, oder dem Autokino sollte man schnell vorbeischauen, bevor es ganz langsam wieder heller – und so die Morgendämmerung simuliert – wird.
Miniatur-Tirolerland – Spaß für die ganze Familie
Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich war mir nicht ganz sicher, ob die Ausstellung für meine Mama und mich wirklich ein Highlight werden würde. Ich wollte zwar unbedingt hin und einmal in die Miniaturwelt abtauchen, aber da weder Mama noch ich Modellbau-Fans sind, hatte ich doch meine Zweifel. Die Zweifel wurden aber schnell ausgeräumt, denn ich kann sagen, dass das Miniatur-Tirolerland wirklich sowohl für jung, alt, männlich, weiblich, sächlich – also wirklich für JEDEN empfehlenswert ist. Da die Ausstellung allerdings nur Freitag bis Sonntag von 10-17 Uhr geöffnet hat (Ausnahme sind die Weihnachtsferien, da ist täglich geöffnet!) und es bei meinem Besuch ein regnerischer Schlechtwettertag war, hatte ich die Befürchtung, dass es zu einem schlimmen Gedränge kommen wird. War zum Glück nicht so, da wir die Zeit ums Mittagstief genutzt haben und somit tatsächlich fast alleine durch die Räume marschieren konnten. Ich kann euch gar nicht sagen, wie lange wir genau drin waren, aber durch die „Tag & Nacht“-Simultation und die vielen winzigen Details haben wir selbst nach der dritten Runde noch immer Neues entdeckt. Vom Gefühl her, würde ich also sagen, dass man eine gute Stunde einplanen sollte, um gemütlich die Ausstellung zu entdecken. Für mehr Hintergrundinformationen empfehle ich euch das TIROLERLAND-Magazin beim Eingang zu kaufen. In dem 124-seiten dicken Heft befindet sich nämlich einige tolle Fotos von der Miniaturwelt, die komplette Entstehungsgeschichte, sowie interessante Hintergrundinformationen, aber auch eine kleine Beilage in der viele der Attraktionen aus dem Miniatur-Tirolerland erklärt werden.
Hungrig geworden? Auch kein Problem, denn im kleinen Gastraum vor der Ausstellung wird Brettljausen serviert. Saftig-g’schmackiger Karreespeck aus den Tiroler Bergen, Heumilch-Bergkäse, feinster Emmentaler, magere Kaminwurzn oder aber der absolut magere und weiche Rinderspeck warten auf hungrige Besucher. Dazu gibt’s würzige Vinschgerl nach eigenem Rezept oder Tiroler Roggenbrot. Verdurstet ist im Miniatur-Tirolerland auch noch niemand, da die Getränkekarte von Bier, Limonaden bis zu Kaffee reicht.
Fazit: Wer eine (Schlechtwetter)-Beschäftigung braucht, sollte unbedingt im Miniatur-Tirolerland vorbeischauen. Für 10 Euro (Erwachsener) bzw. 6 Euro (Kinder) bekommt man wirklich einiges zu sehen. Aber Vorsicht! Das Miniaturland, hat nur die Wintermonate (bis Ende März) geöffnet und geht dann erstmal auf Sommerpause.
3 Antworten
Also das in Hamburg musst du dir wirklich mal ansehen, das ist der W A H N S I N N !!!
Das schaut ja bezaubernd aus! Vielleicht schaffen wir das noch mit den Kindern vor der Sommerpause… Danke für dne Tipp!
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂