Wien: Herr und Frau Schuh auf Wien-Besuch

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Vor einiger Zeit rief mich voller Verzweiflung mein Bekannter Herr Schuh an. Er hatte seiner Frau Stöckel zu ihrem Geburtstag einen Wochenend-Trip nach Wien geschenkt. Doch nun wusste er nicht genau, was man in so kurzer Zeit in Österreichs Hauptstadt unbedingt sehen müsse. Daher fragte er mich, ob ich nicht den Reiseleiter geben und das Ehepaar Schuh durch die Metropole geleiten möchte. Natürlich, mehr als gern!
Vergangenen Freitagabend holte ich also das schwerverliebte Schuh-Paar vom Flughafen ab und fuhr sie nach einem kleinen Abendessen in ihr zentral gelegenes Hotel. Unser Sightseeing-Programm sollte nämlich erst am Samstagmorgen starten.
Wien
Obwohl Wien von der Fläche relativ klein ist, bietet die Stadt enorm viel. Angefangen vom gotischen Stephansdom mitten im Zentrum, über das Riesenrad im Prater bis hin zum prächtigen Barockschloss Schönbrunn inklusive des Schlossgartens und Tierparks. Um also tatsächlich alle wichtigsten Hotspots gesehen zu haben, bedarf es eigentlich eines mehrtägigen Wien-Aufenthalts. Doch selbst an nur einem Wochenende lässt sich viel von Österreichs Hauptstadt erkunden. Und so gibt’s dann anschließend immer noch mindestens einen Grund, um irgendwann einmal wiederzukommen.
Los ging’s also in aller Morgenpantoffel-Früh von der U-Bahn-Station Schottentor, um mit Herrn und Frau Schuh in die Ringstrasse einzubiegen. Die langgezogene Ringstraße, die rund um das historische Zentrum Wiens führt, ist ein idealer Ausgangspunkt für Sightseeing-Touren. Sogleich erblickte mein Schuhbesuch gegenüber vom Schottentor eine Kirche, die sie – wie viele Wien-Touris – fälschlicherweise für den Stephansdom hielten. Vielmehr handelt es sich allerdings um die schöne Votivkirche, die nach dem Stephansdom die zweithöchste Kapelle Wiens ist. Im Gegensatz zum Stephansdom hat die Votivkirche aber zwei Türme und ein dezenteres Ziegeldach. Ist also gar nicht so schwer zu unterscheiden, fand dann auch das Schuhpärchen.
Ein paar Schritte weiter erreichten wir Wiens Hauptuniversität, ein ebenfalls beeindruckendes Gebäude und tolles Fotomotiv. Da Herrn und Frau Schuh etwas der Leder-Magen knurrte, schlug ich vor, gegenüber ins Café Landtmann zu gehen. Denn zu Wien gehört selbstverständlich ein urtypischer Kaffeehausbesuch – und da ist das 1873 gegründete Café Landtmann die vielleicht beste Wahl! Beim Studieren der Speisekarte trafen mich jedoch Frau Schuhs fragende Blicke: Biedermeier, kleiner Brauner, Einspänner, Verlängerter oder doch der Häferlkaffee?! Nun, für einen Besucher mögen 39 Kaffeesorten etwas verwirrend erscheinen, doch für fachkundige Genussberatung war ich schließlich da! 

Wien
Nach der aromatischen Wiener Melange mit Schlag und einem zarten Marmeladenkipferl setzen wir unsere Sightseeingtour in Richtung Fiaker fort. Danach führte ich das verliebte Paar zum Burgtheater und zum Rathausplatz. Um einen freien Blick aufs Rathaus zu erhaschen, muss man meist sehr viel Glück haben, da ständig Veranstaltungen vor dem Gebäude stattfinden. Doch selbst, wenn das begehrte Fotomotiv etwas verdeckt ist, befindet sich nur eine Schuh-Minute weiter das österreichische Parlament – meiner Meinung noch mindestens genauso imposant. Frau Stöckel Schuh war von dem Parlamentsgebäude sogar so beeindruckt, dass sie unbedingt meinen Tipp folgen wollte, das Bauwerk am Abend erneut zu besuchen. Denn bei Dunkelheit wirkt das beleuchtete Parlament mit dem zentralen Brunnen samt Pallas Athene und den Säulen absolut majestätisch.
Wien
Oh! Sollte übrigens mal jemandem von der Lauferei durch Wien die Füße schmerzen, empfiehlt sich ein Abstecher in den Volksgarten. Besonders im Sommer erwartet einen hier eine wahre Rosenpracht. Entsprechend kann man es sich auf einer Bank gemütlich machen, die Sonne genießen und seinen Blick auf die angrenzende Hofburg schweifen lassen.
Wien
Doch zurück zu Herrn und Frau Schuh: Wir standen vor der Wahl, unsere Route auf der Ringstraße fortzusetzen oder in die Mariahilfer Straße abzuzweigen, DER Wiener Shoppingmeile. Natürlich fiel Frau Schuh die Entscheidung leicht, schließlich locken dort Modeketten wie H&M, Zara, Forever21, Bershka und natürlich viele Schuh-Shops. Nicht umsonst ist die 1,8 km lange innere Mariahilfer Straße neben der Kärtnerstraße die größte und bekannteste Einkaufsstraße Wiens. Und obwohl die Dame nur „schnell mal schauen wollte“ dauerte ihr kleiner Bummel bis zum Nachmittag. 
In der Zwischenzeit half ich Herrn Schuh dabei, ein romantisches Picknick vor dem angrenzenden Naturhistorischen Museum vorzubereiten. Die mit Taschen behangene Frau Schuh war nach ihrer Rückkehr vollends verzückt – innig verschlungen genoss das Paar bei frischen Früchten den Sonnenuntergang über Wien.
Nach kurzem Frischmachen im Hotel entführte ich die Turteltauben auf eine der vielen Dachterrassen der Stadt, um ihnen die wohl bekannteste Speise Wiens anzubieten: Das Wiener Schnitzel! Traditionell besteht es aus reinem Kalbfleisch und wird meist mit Erdäpfelsalat oder Petersilerdäpfel serviert. Obwohl wir danach eigentlich satt waren, bestellten wir selbstverständlich noch leckere Nachspeisen – genauer gesagt: Powidlpalatschinken und Kaiserschmarren. Süßer kann man einen Tag in Wien wohl kaum ausklingen lassen.
Wien
Am Sonntagvormittag setzen wir unsere Wiener Erkundungstour im Prater fort. Der Wiener Prater ist ein rund 6 km2 großer Vergnügungspark, der im Norden den Wurstelprater beherbergt. Doch am bekanntesten ist dort natürlich das Riesenrad, eines der berühmten Wiener Wahrzeichen. Gleich nebenan ist das Kabinett von Madame Tussauds zu finden, eingerahmt von zahlreichen Fahrgeschäften. Jedoch sollte man keinen typischen Vergnügungspark erwarten, denn im Prater werden die Attraktionen einzeln mit 3 bis 10 Euro abgerechnet. Zum besonderen Charme des 1825 gegründeten Wiener Praters tragen übrigens auch die teils älteren Fahrgeschäfte bei – Geschichte quasi mal ganz anders! 

Besonders verzückt war Frau Schuh von einem Stoffherzerl, das ihr Mann an einer der vielen Schießbuden erbeutet hatte – und ihr passenderweise am Rendevouz-Platzl verliebt überreichte.

Nach einem „Käsekrainer mit Semmel und Senf“-Imbiss an einer Würstelbude, ging es zu Fuß weiter in Richtung Innenstadt. Vom Prater aus stöckelten wir etwa 20 Minuten, bevor wir das Hundertwasserhaus mit dem Hundertwasser Village erreichen. Das Gebäude mit der bunten und außergewöhnlichen Fassade sprang meinen Gästen sofort ins Auge, doch auch das in den 80er Jahren erbaute Village mit dem Restaurant und den vielen kleinen Shops sorgte für Begeisterung.

Gemütlich marschierten wir dann weiter in Richtung Stadtpark, wo wir am kleinen See ein wenig entspannten und das Johann-Strauß-Denkmal als perfektes Fotomotiv entdeckten. 
Anschließend führte unser Weg durch die Innenstadt zum Stephansdom, der zwar eines der Wiener Wahrzeichen, aber meiner Meinung nach leider auch recht unfotogen ist. Für mich ein klassischer Fall von: „Kann man gesehen haben, muss man aber nicht“. Attraktiver und interessanter fanden wir hingegen die Karlskirche, die die letzte Station unserer Stadttour war. Der barocke Kirchenbau befindet sich hinter der Oper, mitten im Resselpark, und lockt zu jeder Jahreszeit Touristen an. Vor allem im Winter mit dem tollen Weihnachtsmarkt davor ist sie einen Besuch wert. 

Schließlich verabschiedete ich mich von Herrn und Frau Schuh bei einem letzten Wiener Kaffee. Doch beide versprachen, nicht nur wegen der Kaffeespezialitäten,  bald einmal wieder nach Wien zu kommen.

So jetzt fragt ihr euch sicher, was in die Alte gefahren ist, dass sie mit Schuhen durch Wien marschiert und diese vor den Sehenswürdigkeiten ablichtet. Tja, zu Recht! Aber ich kann euch Entwarnung geben, ich bin nun nicht völlig durchgeknallt (obwohl ich in den letzten Tagen doch das ein oder andere Mal mit Schuhen gesprochen habe!), sondern wollte viel mehr mit diesem Beitrag am diesjährigen Deichmann Shoe Step Award mitmachen. Leute, ich sag’s euch: Das war eine unterschätze Schnapsidee. Ich dachte doch tatsächlich, dass dieses kleine Projekt innerhalb von ein paar Stunden abgeschlossen sein würde… Jop, falsch gedacht, Carmilein! Vor allem wenn man dann mitten unter dem Projekt so perfektionistisch wird und alles neu machen will.

Eigentlich wären die ganzen Pannen ja auch einen extra Beitrag wert. 😉 Begonnen hat es damit, dass ich relativ spät auf die Idee kam, gerne einen Beitrag einzureichen und somit die ganze Zeit die Uhr im Nacken ticken hörte. Wenn man dann auch noch alles selber macht (Idee, Ausarbeitung der Geschichte, Fotos schießen, Auswahl und Nachbearbeitung der Fotos und sich dann noch nen Text überlegen) wird es echt sehr, sehr eng. Vollzeitjob, schlechtes Wetter und frühe Dunkelheit haben mir dann ebenfalls noch ein paar Striche durch die Rechnung gemacht. An meinem zweiten Fotografiernachmittag ging nicht nur mein Objektivdeckel, nein zu Hause auch noch die Speicherkarte, kaputt. Speicherkarte kaputt = Fotos weg! Also am nächsten Tag noch mal das Picknick vor dem Naturhistorischen Museum arrangiert. Dass die Leute sehr, sehr seltsam gucken, wenn man Schuhe mit Accessoires vor Sehenswürdigkeiten drapiert, fällt einem nach einiger Zeit aber kaum noch auf. 😉 Blöder war es da schon, als Frau Stöckel in einem Brunnen baden ging, und ich gut 15 Minuten versuchte den doofen Schuh wieder rauszufischen, ohne selbst reinzufallen. Herr Schuh hat es noch etwas schlimmer erwischt, als er am Schwedenplatz von der 4 Meter hohen Brücke auf den Donaukanalradweg fiel. Keine Sorge: Bis auf ne kleine Schramme ist dem Guten nichts passiert, jedoch dachten die Radfahrer wohl, dass es Schuhe vom Himmel regnet. Das Schnitzel-Dinner auf der Büroterrasse wurde auch an zwei Tagen wiederholt, da ich das Ursprungsfoto mit zu großem Abstand zur Kirche gemacht hatte. Egal, am nächsten Tag noch mal Schnitzel bestellt und nach der Arbeit wieder ein kleines Dinner inszeniert. Man hat ja sonst nichts zu tun. 😉

Trotz vieler „Hoppalas“ bin ich nach vielen, vielen, vielen Stunden Arbeit echt froh die Herausforderung angenommen zu haben, da es wirklich viel Spaß gemacht hat Wien zu „erkunden“. Außerdem habe ich superviele nette Leute kennengelernt und gesehen wie hilfsbereit Menschen sein können. Als ich mich für ein Foto quer über den Radweg legen musste, um die „perfekte Perspektive“ zu erhalten, hat ein Pärchen zum Beispiel den Weg abgesperrt, damit niemand über mich drüberrollt. Meine fortwehende Fahne beim Parlament wurde von einem älteren Ehepaar wieder eingefangen und richtig viele Leute sprachen mich neugierig darauf an, wieso ich Schuhe an allen möglichen (und unmöglichen) Stellen platziere. Fast alle davon waren positiv überrascht und haben mir versprochen die Daumen zu drücken, damit es auch mit dem Preis klappt. Wehe, die tun es nicht. 😉
Wie dem auch sei, ich hoffe ihr fandet diese kleine Story auch ganz nett. Ich hab mich bemüht sie unterhaltsam zu gestalten, gleichzeitig aber auch etwas Mehrwert durch die Wien-Infos einzubauen.

2 Antworten

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