USA: Grand Canyon – wunderbares Weltwunder!

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So groß wie der Grand Canyon sich schon durch seinen Namen präsentiert, war auch der Eindruck, den er bei mir hinterlassen hat.

Stellt euch vor, ihr steht an der Klippe dieser Schlucht – und ihr steht wirklich direkt an der Klippe, denn Absperrungen und Sicherheitsmarkierungen findet ihr kaum, also Obacht! – und seht nichts, und zwar wirklich nichts als dieses Naturwunder! Und wenn ich es noch so sehr versuche, euch dieses Gefühl zu übermitteln, es wird mir nicht gelingen. Ich hätte es mir selbst nicht vorstellen können. Ich bin überwältigt, ein Gefühl von Freiheit und gleichzeitig fühle ich mich so klein. Ich wandere hunderte Meter weiter und mein Blick auf den Canyon hat sich kaum geändert, so riesig ist er. Mich interessiert, wie tief ist eigentlich der Grand Canyon: 1600 m. Ein Tiefe, die ich mir abwärts meiner Füße nicht vorstellen kann.

Einen Tag zuvor kamen wir an einer Tankstelle an der Route 66 in ein Gespräch mit einem Mann, ebenfalls Reisender in entgegengesetzter Richtung. Also tauschten wir Tipps aus. (Auch solch eine schöne Typisierung des westlichen Amerikas. Man spricht mit jedem. Ob bekannt oder unbekannt, als Begrüßung steht meist anstelle eines “Hey” ein “How are you?” – und schon beginnt das Gespräch. Eine gesellschaftliche Eigenschaft, die ich gerne in das hin und wieder griesgrämige Deutschland importieren würde.) Er riet uns im Grand Canyon direkt im Village zu übernachten: direkte Nähe zum Canyon und sehr günstig. “Genial” – dachten wird uns. Im Grand Canyon-Park angelangt – hier könnt ihr wieder den Annual Pass und euren Führerschein als Eintritt nutzen – galt unser erster Stopp also der Touristeninfo. “Leider gibt es heute keine freien Zimmer mehr im Village.” “Mist” – dachten wir uns. Wir erhielten den Tipp in dem Vorort des Parks, Tusayan, nach einer Unterkunft zu fragen. Aber einmal am Canyon angekommen, wollten wir natürlich nicht direkt wieder den Weg zurück antreten. Also entschieden wir uns dazu, erst zu wandern und uns abends um eine Übernachtungsmöglichkeit zu kümmern. Und ich sage euch: macht das nicht!! 🙂

Genau, wie im Bryce Canyon Park habt ihr auch hier die Möglichkeit den kostenlosen Shuttle Bus zu nutzen. Andererseits, wenn ihr fit seid, könnt ihr auch den “Rim Trail” entlang wandern, aber wie es der Name Grand Canyon schon sagt, ist es kein kurzer Wanderweg. Ein Mix aus beidem hat uns am besten gefallen: ein gutes Stück wandern, mit dem Bus zum nächsten Punkt fahren, wandern, Picknickpause, zum nächsten Punkt… Im Gegensatz zum Bryce Canyon gibt es entlang des Trails keine Wasserstationen und auch keine kleinen Buden, wo ihr euren Getränkevorrat aufstocken könnt, also richtet euch ein. Außerdem findet ihr kaum schattige Plätze und die Sonne knallt, glaubt’s mir.

Es sei zwischendurch noch gesagt: das Touristencenter ist wirklich schön angelegt und ihr könnt dort in Ruhe eure Route planen. Alle Busrouten fahren hier vorbei oder ihr könnt sie kombinieren. Ihr findet dort auch ein kleines Lädchen, wo ihr euch günstig mit kühlen Getränken eindecken könnt. Auch mein persönlicher Moment, da ich “Mountain Dew” kennenlernte – an alle, die es vielleicht schon kennen. Für alle Neuen: immer eiskalt trinken! Übrigens Touristenpreise findet ihr hier nicht. (Zumindest war das 2015 so 😉 )

Hier findet ihr die Busrouten und die Aussichtspunkte:
http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/shuttle-buses.htm
http://www.nps.gov/grca/learn/news/upload/sr-pocket-map.pdf

Der Mather Point gehört zu den beliebtesten Touristenzielen. Das merkt ihr spätestens dann, wenn ihr diesen Punkt erreicht habt und diesen Menschenschwarm schon von weitem erspähen könnt. Vom Visitorcenter aus erreicht ihr ihn schon zu Fuß in wenigen Minuten. Und trotz aller herumwuselnder, knippsender Japaner: lasst euch den Ausblick nicht entgehen. Wandert von dort aus gerne mal in Richtung des Yaki Points. Auf eurem Weg begegnet euch der ein oder andere Vorsprung, den ihr ruhig mal erklimmen könnt ohne ein größeres Risiko einzugehen – denn genau, wie bereits beim Horseshoe Bend erwähnt, gibt es auch hier viel zu viele wagemutige Nimmersatts.

Der Nachmittag gehörte den “östlichen” Aussichtspunkten, bis sich am Abend die, der roten Busroute anschlossen. Wahnsinn. Eine weitere Steigerung der Eindrücke des Nachmittags. Meine absoluten Highlights waren und sind Pina Point, Mojave Point, Hopi Point und Powell Point. Und wisst ihr, was das Beste ist? Je weiter euch die Busroute in den Westen führt, umso weniger Touristen kreuzen euren Weg. Vollkommene Ruhe, vollkommene Weite, vollkommene Natur – Vollkommenheit. Genießt es. Versucht nicht einen Punkt nach dem anderen auf eurer Liste abzuklappern. Verzichtet lieber auf das ein oder andere und kostet den Rest in vollen Zügen aus. Im Sommer findet der Sonnenuntergang gegen 20 Uhr statt. Wir hatten das Glück, dass zur gleichen Zeit ein Gewitter aus Westen heranzog. Ein gewaltiges Farbenspiel mit einem fantastischen Hintergund, wo selbst ich die Kamera mal beiseite legte.

Aufgrund all dessen zögerte sich unsere Unterkunftssuche hinaus bis es doch schon 21 Uhr war. 😉 Auf ging’s nach Tusayan, voller Vorfreude, gleich in ein kuscheliges Bett zu schlüpfen. Falsch gedacht. Nach allen sieben Übernachtungsmöglichkeiten und unserem, daraus resultierten Preisschock, von mind. 130 $/Nacht, führte uns unser Weg zurück in den Park. “Fragen wir doch mal bei den Lodges direkt nach, vielleicht ist ja doch noch was frei.” Gesagt, getan. Erste Lodge, mittlerweile 21.30 Uhr, Mitteilung: günstigstes Zimmer: 140 $/Nacht. – Das gibt’s doch nicht. Bereits bereit die Nacht im Auto zu verbringen: “Okay, bei einer Lodge versuchen wir’s noch.”  Und tadaaa – um 22.00 Uhr fanden wir bei der Maswik Lodge eine gute und günstige Unterkunft. Puhhh! Darauf eine Pizza… Und da wir aufgrund der Hetzerei direkt satt waren, profitierten wir davon und konnten am Folgetag ein Frühstück à la “The American way of having a real good breakfast” am Pina Point einlegen. Herrlich. Unser bestes Frühstück der gesamten Tour. Passt allerdings auf euer Essen auf: viele Streifenhörnchen und Raben versuchen es euch zu klauen – Schlingel sind das, sag ich euch! 😉

Ihr müsst euch nicht unbedingt von Zuhause aus um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern, zudem es Gang und Gebe in den Nationalparks ist, sich erst um ein Bett zu kümmern, wenn die Sonne untergeht. Verplant euch nicht zu sehr, aber wenn ihr vor Ort seid, klärt das doch erstmal ab, ihr seht ja, wo es sonst enden kann. 😉 Ein großartiger, lustiger Tag. Und wenn ihr auch in der Maswik Lodge übernachtet, schaut doch beim Checkout noch in dem Souvenir Shop vorbei und probiert den Fred Harvey Desert Tea – leckerschmecker! Bringt mir auch gerne ein Glas mit 😉 ( von Deutschland aus kann man ihn nämlich leider nicht bestellen )

Nach unserem amerikanischen Frühstück entschieden wir uns dazu, den Grandview Point und den Desert View Watchover zu besuchen. Nach den vorherigen Eindrücken war ersteres nicht so atemberaubend, wie erhofft. Aber der Desert View Turm war den Abstecher wirklich wert. Ihr könnt sogar in den Turm hinauf und habt eine schöne Aussicht mit verhältnismäßig wenig Tourismusbetrieb.

Wer von euch überlegt, sich den Skywalk des Grand Canyons anzuschauen, wie wir es ursprünglich auch vorhatten, wird von diesen Fakten eventuell überrascht sein: pro Person kostet es einen Eintritt von ca 44 $ (Annual Pass gilt hier nicht, privater Anbieter), Haustiere sind nicht erlaubt und müssen im Auto bleiben, Fotographieren ist nicht erlaubt! Mist, oder? Für uns zuviele Negativpunkte. Zumal uns die Einheimischen berichteten, dass “der schönste Grand Canyon” am South und North Rim zu finden ist.

Wenn ihr allerdings noch einen Tag übrig habt: steigt in den Canyon hinab und macht doch mal eine Rafting Tour auf dem grün schimmernden Colorado River. Dazu hatten wir leider keine Zeit mehr, weil wir vorab schon das Indianer-Tipi im Monument Valley gebucht hatten, aber das nächste Mal steht es ganz oben auf der Liste 😉

Wer Flinstone-Fan ist: eine halbe Stunde bevor ihr am South Rim ankommt, findet ihr einen süßen, wenn auch veralteten, Flinstonepark. Fünf Minuten Pause sind hier doch drin, oder? 😉

Lasst euch von diesem Weltwunder genauso begeistern, wie ich es bin. Ich wünsche euch viel Spaß und eine tolle Zeit dort.
Eure Anne

Vielen Dank an Anne von Photourgraphie für diesen tollen Grand Canyon Beitrag. Ich selbst war ja leider noch nie in den USA, aber sollte ich mal viel Zeit haben, steht eine kleine Rundreise durch die USA inkl. Grand Canyon & Co. ganz oben auf meiner Travel-List.
Gastblogger gestucht! Da ich im Moment leider ziemlich beschäftigt bin, schaffe ich es gerade nicht alzuoft zu bloggen. Daher suche ich spannende Beiträge von EUCH. Solltest DU also Interesse haben auf Chamy travels… einen Gastpost zu verfassen, dann schicke mir gerne eine Mail an reiseblog@chamy.at mit deiner Idee. Da ich ein bisschen Abwechslung auf diesen Blog bringen möchte, finde ich besonders Reiseziele außerhalb Europas spannend: Fernreisen, Kreuzfahrten, Backpacking, Insider-Tipps,… Auch suche ich immer wieder spannende Auswanderer-Geschichten für meine Interviews. Wenn du dich also angesprochen fühlst, zögere nicht und schreib mir. 🙂

7 Antworten

  1. Schöner Bericht und besonders das Foto mit dem Raben gefällt mir sehr gut. Übrigens sind die Hörnchen die gefährlichsten Tiere im Park. Auch wenn sie besonders niedlich sind, so dürfen sie nicht gefüttert werden. Zum einen ist es ein Eingriff in den natürlichen Lebensraum und zum anderen übertragen sie reichlich Krankheiten.

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