Schon seit einer halben Ewigkeit wurde mir immer und immer wieder das tschechische Städtchen Ceský Krumlov – zu deutsch Krumau – als Ausflugsziel empfohlen. Da die südböhmische Stadt von Wien aber doch drei gute Autostunden entfernt ist, wurde der Tagesausflug nach Krumau immer wieder verschoben. Letztes Jahr bot sich dann aber die perfekte Gelegenheit, da ich ein entspanntes Wochenende im Mühlviertel an der tschechischen Grenze verbrachte, und somit bei der Rückreise einen Abstecher nach Ceský Krumlov einplanen konnte. Was soll ich sagen: Die Stadt hat mich mit ihrer charmanten Art in den Bann gezogen, weswegen ich sie euch unbedingt ans Herz legen möchte.
Das UNESCO Welterbe Český Krumlov
Zwischen sanften Hügeln liegt das UNESCO-Weltkulturerbe Krumau und wird von der Moldau umschlungen, woher auch der Name stammt. (Krumau = krumme Au) Das historische Stadtzentrum befindet sich seit 1992 zu Recht auf der Liste des UNESCO-Welterbe, da ich selten so ein malerisch schönes Städtchen gesehen habe. Leider hatten wir nur ein paar Stunden Zeit diese tolle Stadt zu erkunden, trotzdem konnten wir viel von dem einzigartigen Flair Krumaus mitnehmen. Hier also meine Tipps, was man in Ceský Krumlov unbedingt gemacht haben sollte.
Durch die Innenstadt flanieren
Ehrlich gesagt hatten wir absolut keinen Plan, was wir uns in Krumau anschauen wollten, weswegen wir das Auto am Stadtrand parkten und einfach mal gemütlich Richtung Altstadt spazierten. Die verwinkelten Gässchen, die hölzernen Balkone und die weiß oder pastellfarbenen Häuser liesen in mir das Gefühl aufkommen in einer kleinen Märchenstadt zu sein. Daher ist es auch absolut nicht schlimm sich planlos treiben zu lassen und durch die malerischen Gassen zu flanieren. Irgendwann kommt man aber ohnehin am Hauptplatz an und kann sich spätestens da sicher sein, sich nun im historischen Stadtzentrum zu befinden.
Das Schlossareal erkunden und den Schlossturm besichtigen
Vom Hauptplatz aus marschierten wir zielstrebig weiter richtig Schloss, welches wir in wenigen Fußminuten erreichten. Bevor man allerdings das Schlossareal betritt, überquert man noch den Burggraben, in dem seit 1999 zwei Bärenpaare beheimatet sind. Die Geschichte der Bärenhaltung im Schloß Český Krumlov reicht allerdings bis ins 16. Jahrhundert zurück, denn schon 1707 gab es den sogenannten „Bärengraben“. Nachdem wir Ausschau nach den knuddeligen Bären gehalten hatten (diese sich allerdings vor uns versteckten), ging’s weiter in den Hof des Schlosses. Durch ein prächtiges Tor gelangt man in das elegant angelegte Schlossareal mit den weitläufigen Burghöfen. Das Schloss bietet gleich mehrere Besichtigungstouren an, die nicht nur einen Einblick in das Leben der einstigen adeligen Schlossbewohner ermöglichen, sondern auch zur Entdeckung eines herrlichen Maskensaals und eines weltweit einzigartigen Barocktheaters einladen. Da wir aber leider nicht genügend Zeit hatten, beschränkten wir uns darauf gemütlich durch die Schlosshöfe zu schlendern und anschließend noch den Schlossturm zu besichtigen. Der Schlossturm ist vermutlich immerhin das bekannteste Wahrzeichen der Stadt und musste somit von uns besichtig werden. Außerdem hat man von der Aussichtsgalerie einen tollen Blick auf die gesamte Altstadt, was man sich definitiv nicht entgehen lassen sollte.
Es sich in einem Gastgarten an der Moldau bequem machen
Hungrig machten wir es uns in einem sonnigen Gastgarten an der Moldau bequem und bestellten unser wohlverdientes Mittagessen. Die Preise sind in den meisten Gaststätten ähnlich, aber völlig ok. Wir haben für zwei Hauptgerichte und zwei Getränke um die 20 Euro bezahlt, was für einen schönen Platz in einem Gastgarten mitten in der Innenstadt wirklich moderat ist. Typische Gerichte aus der Region sind zum Beispiel: česneková polevka (Knoblauchsuppe mit Käse, Schinken, Schnittlauch und geröstetem Brot), kachna pečená (Entenbraten) oder husa pečená (Gänsebraten, topincky (in Fett gebratene Brotscheiben, meist mit Knoblauch bestrichen oder mit Tatar), zelňáky (Sauerkrautplätzchen) und natürlich Budvar, das berühmte Budweiser Bier!
Ein Foto von der Mantelbrücke machen
Gestärkt ging’s weiter zum nächsten Wahrzeichen der Stadt: Der Mantelbrücke! Die Mantelbrücke entstand 1767 als dreigeschossiger Verbindungsgang zwischen Residenz, Garten und Theater. Wie imposant die Brücke ist, bemerkt man erst, wenn man direkt davor oder darunter steht. Natürlich habe auch ich es mir nicht nehmen lassen ein Foto von dem beeindruckenden Bauwerk zu machen und habe mich so in die Reihe aller Touristen gesellt.
Baumkuchen essen
Was wäre ein Besuch in Tschechien ohne Baumkuchen gegessen zu haben? Eben! So kauften wir uns also kurz vorm Rückweg noch einen leckeren Trdelnik – so der tschechische Name – und verspeisten das gerollte Süssgebäck auf den Weg zum Auto.
Die Aussicht genießen
Nachdem wir für den Rückweg andere Gassen und Straßen gewählt hatte, kamen wir eher zufällig auch an einer tollen Aussichtsplattform, dem „Seminární zahrada“ vorbei. Der Seminargarten befindet sich direkt neben dem Regionalmuseum und lädt vor allem bei Sonnenschein zum Verweilen und Fotos knipsen ein.
Gegen frühen Abend hieß es dann auch schon „Ahoj Ceský Krumlov!“, aber ich komme sicher wieder!
3 Antworten
Das ist ein wunderbarer Beitrag über die Heimat meiner Großeltern – danke dafür!
Leider wurden Sie vertrieben und landeten so in Deutschland…
Cesky Krumlov steht schon länger auf meiner To-do-Liste und dieses Jahr soll es definitiv so weit sein! Danke für die Tipps und die Bestätigung, dass man dieses herzige Städtchen unbedingt besuchen sollte 🙂
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂