Travel Burnout?! Und plötzlich sträubt sich alles in mir Reisepläne zu schmieden!

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„… und dann lag ich in meinem Bett und plötzlich hat sich alles in mir gesträubt demnächst eine weitere Reise anzutreten…“ 

Ja, es hört sich dramatischer an, als es letztendlich ist, trotzdem möchte ich euch von meinen Gedanken der letzten Wochen und meinen kommenden Reiseplänen erzählen. Es dürfte kein Geheimnis sein, dass ich gerne und auch relativ viel verreise. Meist sind es keine außergewöhnlich langen Reisen, sondern nur kurze Trips mal eben übers Wochenende. Immerhin habe ich einen Job und auch noch ein paar andere Verpflichtungen. Nichtsdestotrotz hat es mich im letzten Jahr auf 2 Kontinente, in 12 Länder und 38 Städte verschlagen und ich bin wirklich dankbar, dass ich jede einzelne dieser Reisen antreten konnte. Trotzdem habe ich für mich beschlossen, dass es 2018 so nicht weitergehen kann.

Die Devise: Höher, schneller, extremer, weiter & teurer!

Ich weiß nicht, ob es nur ein Problem der „Influencer-Szene“ ist oder generell unserer Generation, aber in letzter Zeit kommt es mir vor, als wäre von vielen die Devise, dass alles besser, extremer und teurer sein muss. So auch beim Reisen! Egal auf welche meiner Plattformen ich schaue, aber es scheint normal geworden zu sein ein Shopping-Wochenende in New York zu verbringen, auf die Malediven oder wahlweise auf Hawaii zu jetten, sich mehrmals im Jahr eine Auszeit in einem luxuriösen Wellness-Tempel zu gönnen und seine Urlaubsdestinationen immer weiter entfernt auszusuchen.

Die Influencer machen’s vor!

Das Problem sind wohl… WIR! Mit „wir“ meine ich meine Blogger / YouTuber / Influncer /  Content Creator (wie auch immer) – Kollegen und mich. Wenn man mich in der gesamten Influncerblase betrachtet, bin ich wirklich nur ein mini-mini-mini „Content Creator“, trotzdem werde ich regelmäßig in schicke Hotels und an nette Destinationen eingeladen. Schaut man sich die größeren Blogger-Sternchen an, so jetten diese von Dubai, auf die Malediven, zurück nach St. Anton mit Zwischenstop in Cannes in nur wenigen Tagen. Scrolle ich durch deren Feed, sehe ich glückliche Mädels mit wallenden blonden Haaren und Traumkörpern am Strand auf den Malediven, beim Sonnenaufgangs-Frühstück mit Kamelen in der Wüste, bei Helikopter-Rundflüge in Australien,… und denke dabei, dass dies alles ganz normal ist. Und dann fühle ich mich schlecht und werde unglücklich, weil ich eben nicht mit wallend blonder Haarpracht (ok, das bekomme ich notfalls noch hin) und Traumkörper den weißen Sandstrand entlang jogge und meine Leben – und die neue Produktplatzierung, die ich für einen höheren vierstelligen Betrag unauffällig einbaue –  feiere. Nein, ich sitze im regnerischen Wien, layoute eine Magazin-Seite nach der anderen, ärgere mich mit Kunden rum und werde unzufrieden… Und schwupps buche ich spontan eine dreiwöchige Asienrundreise, schreibe mögliche Kooperationspartner an und erhoffe mir dadurch genauso strahlend und glücklich zu sein, wie das Mädel, welches aus meinem Smartphone lächelt und das neue Haarshampoo in einem luxuriösen Hotelzimmer in Dubai bewirbt…

Es ist nicht alles Gold was glänzt!

So kam es auch, dass ich mich letztes Jahr in Island wiedergefunden habe. Plötzlich war die Reisedestination Nummer 1 aller Blogger und YouTuber Island. Island hier, Island da. Wenn du wer sein möchtest, dann musst du in Island gewesen sein. Traumhafte Regenbogen über den Wasserfällen, funkelnde Nordlichter, endlos weite Straßen: Traumhaft! Als ich meinen Urlaub nach Island gebucht habe, hatte ich mich ehrlicherweise zuvor null mit dem Land beschäftigt. Ich kannte die traumhaften Fotos meiner Influncer-Kollegen und sah mich schon neben dem Wasserfall posieren, während der Himmel im Abendrot mit mir um die Wette strahlte. Tatsache war: Mir war den kompletten Urlaub bei diesem windigen und rauen Klima arschkalt, Nordlichter gab es zu meinem Reisezeitpunkt nicht und während ich die Wasserfälle besichtigte regnete es aus Eimern und ich war nur froh mich schnell wieder in den trockenen Bus setzen zu dürfen. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich war enttäuscht. Enttäuscht und wütend. Wütend auf mich selbst einen Haufen Geld ausgegeben zu haben, um in ein Land zu reisen, in das ich eigentlich gar nicht wirklich wollte. Als ich enttäuscht und übermüdet direkt nach der Reise wieder im Büro ankam, schüttelten meine Kollegen und vor allem mein Chef nur den Kopf: Gerade ich als Grafikerin, die selbst stundenlang Fotos bearbeitet, hätte doch wissen müssen, dass diese „High class Fotos“ nie und nimmer „out of camera“ wären und sicher nicht nur an der Sättigung und Co. gedreht wurde. Denn: Mit wenigen Klicks ist ein Regenbogen ins Foto gezaubert und aus dem trüben Nachthimmel, wird ein wunderschöner Sternenhimmel.

Und plötzlich will der Körper nicht mehr

Lange Rede, kurzer Sinn: Bis vor wenigen Wochen wollte ich trotzdem mithalten. Coole neue Destinationen entdecken, tolle „Schnappschüsse“ machen und eine Stecknadel nach der anderen in meine digitale Weltkarte stecken… Rückblende. Wir schreiben die ersten Wochen in 2018: Eine New York Reise mit einer Blogger-Freundin steht im Raum, ich suche fieberhaft nach Destinationen wohin ich mit meiner Mama reisen könnte, die ersten Pressereisen trudeln ein und ich scrolle durch diverse Reiseblogs um neuen Input zu sammeln. Und dann: Mein Körper will nicht mehr! Ich kam gerade von einer körperlich anstrengenden Pressereise (Skifahren und meiner Unsportlichkeit sei Dank ;-)) zurück, als ich das Kratzen in meinem Hals spürte. Scheinbar hatte ich mich beim Skifahren erkältet, denn schon am nächsten Tag fühlte ich mich extrem matschig: Halsschmerzen, Husten und leicht grippig. Es war Montagmorgen und ich war den Abend zuvor spät abends in Wien angekommen. Die Reise hatte extrem viel Spaß gemacht – keine Frage – aber ich fühlte mich ausgelaugt. Die letzten Tage stand ein volles Programm an, ich kam sportlich an meine Grenzen und eine Erkältung hatte sich bei mir eingenistet. Eigentlich hätte ich im Bett bleiben und mich auskurieren müssen. Ging aber nicht, da schon 3 Tage später die nächste Reise anstand, auf die ich unbedingt mitfahren wollte. Einerseits wollte ich nicht kurzfristig absagen, andererseits freute ich mich auch drauf. Ich quälte mich also ins Büro, da ich auch einiges auf- und abarbeiten musste. Mein Chef ist zum Glück sehr kulant was meine Reisen angeht: Ich darf quasi kommen und gehen wann und wie ich will, solange die Arbeit ordentlich erledigt ist. Ein Grund mehr sich also ins Büro zu schleppen, um meiner Arbeit gewissenhaft nachzugehen. Während meiner dreiwöchigen Asien-Rundreise ging es leider etwas drunter und drüber im Büro, weswegen ich niemanden verärgern wollte und pflichtbewusst meiner Arbeit nachging. So saß ich also bis spät abends im Büro, arbeitete die liegengebliebenen Aufgaben ab und setzte mich zu Hause auch noch an den Rechner, um meine Eindrücke der Pressereise nieder zu schreiben. Immerhin wollte ich die Agentur auch nicht ewig auf den Reisebericht warten lassen und schnell meine Arbeit erledigen. So saß ich also die nächsten zwei Tage mindestens 15 Stunden vor dem Rechner, während ich merkte, dass ich körperlich ziemlich erschöpft war. Mitte der Woche hieß es dann aber schon wieder Koffer packen und es zog mich ans andere Ende von Österreich. Eine traumhafte Winterlandschaft, super liebe Menschen und ein tolles Programm. Ich riss mich zusammen, machte alle (sportlichen) Aktivitäten mit, aber am liebsten wäre ich einfach im Bett geblieben und hätte mich auskuriert. Während der Rückfahrt am Sonntag dröhnte mein Kopf und mein Lymphknoten waren geschwollen und ich wollte eigentlich nur schlafen! Trotzdem nutze ich die mehrstündige Rückreise um meine Fotos für Instagram schön zu bearbeiten, ein paar Stories zu drehen und mir Gedanken für meine Blogposts zu notieren. Meine Devise: Nur keine Zeit verschwenden, denn am nächsten Tag wartete der normale Büro-Arbeitsalltag wieder. Die folgenden Tage erledigte ich also meine Arbeit im Büro, packte den Koffer von der Reise aus, wusch die Wäsche, erledigte den Haushalt so gut es ging, schrieb Blogartikel und nahm meine Termine wahr. Mir ging es ansich gut, außer dass ich bei all diesen Aktivitäten einen leichten Druck im Kopf verspürte. Im Büro fragte ich täglich nach Kopfschmerztabletten, da ich sowas bis dato nicht besaß – immerhin hatte ich nie Probleme mit Kopfschmerzen. Meine Kollegen meinten halb scherzhaft, halb ernst, dass ich ja nicht krank werden dürfe, immerhin hatte ich sie ja schon zuvor durch meine Kurz-Trips  „im Stich“ gelassen und es herrschte zu diesem Zeitpunkt tatsächlich recht viel Arbeit und Stress im Büro. Obwohl ich dann das Wochenende ziemlich entspannt bei meinen Eltern verbrachte, wurde der Druck im Kopf immer größer und ich versprach meiner Mama am Montag einen Arzt aufzusuchen. Hatte ich natürlich nicht vor, da ich gar keinen Hausarzt in Wien hatte und generell eine Abneigung gegen Arztpraxen habe. Die Nacht auf Montag schlief ich mehr schlecht als recht und als ich mich Montagmorgen für die Arbeit fertig machen wollte, ging gar nichts mehr: Der Kopf dröhnte, mir war schwindlig und ich hatte wirre Gedanken. Da ich bei der Pressereise ein paar Tage zuvor einen kleinen Rodelunfall hatte, wo ich ohne Helm auf meinen Kopf landete, bekam ich es dann doch etwas mit der Angst zu tun und marschierte zielstrebig zum erstbesten Arzt der Dienst hatte. Da ich scheinbar wie ein Häufchen Elend in der Praxis auftauchte, ging alles ganz schnell: Ich durfte ohne Wartezeit sofort zum Arzt und bekam diverse Überweisungen. Die kommende Woche ging es mir wirklich nicht gut: Extrem hoher Blutdruck, Sehstörungen, Druck im Kopf und leichte Verwirrtheit. Meine Wege führten zu Augenärzten, einem Neurologen, ins Krankenhaus, zum Röntgen und MRT. Es wurden ein paar Kleinigkeiten gefunden, aber nichts, was laut all den Medizinern den unerträglichen Kopfdruck auslösen würde. Langsam aber sicher dämmerte es mir, dass es womöglich gar keine organischen Ursachen haben könnte. Meine Psychologin war zu diesem Zeitpunkt leider zwei Wochen auf Urlaub, weswegen ich meine Vermutung mit ihr nicht besprechen konnte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es wohl nichts Organisches ist.

Ich brauche Urlaub, aber keine Reise!

Noch bevor ich alle Untersuchungsergebnisse und Befunde hatte, hatte ich dann wieder meine wöchentliche Therapiestunde und noch bevor ich meiner Psychologin meine Vermutung erzählen konnte, meinte sie: „Frau Helmreich, ich will mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber ganz ehrlich: Für mich hört sich das sehr stark nach einem beginnenden Erschöpfungszustand, Burn-Out, an. Wir haben schon so oft darüber gesprochen, dass Sie viel zu viel machen, sich selbst unter Druck setzen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Und eine Erkältung gehört nun mal im Bett auskuriert. Was machen Sie? Fahren auf die nächste Reise und arbeiten doppelt so viel. Das hält kein Körper auf Dauer aus! Das sind Warnsignale!“ Eigentlich hatte ich an diesem Tag vor gehabt wieder ins Büro zu gehen, wollte meine Kollegen nicht allzu lange im Stich lassen, hatte mich vom Arzt sogar schon gesund schreiben lassen. Nach diesem Gespräch fuhr ich aber nach Hause, zog mir dicke Kleidung an und marschierte zielstrebig in den Park der bei mir ums Eck ist. Zu Mittag kaufte mir eine leckere – und völlig überteuerte – Suppe, von der ich KEIN Foto für Instagram machte, setzte mich in ein Café um mir einen Kakao und einen Muffin zu gönnen und schlenderte bis Ladenschluss durch die Einkaufsstraße. Und wisst ihr was: Ich hatte kein schlechtes Gewissen! Ich vertrödelte den Tag mit Sachen, die ich sonst eher in Eile und Hektik oder gar nicht gemacht hätte und dachte keine Sekunde irgendwas davon bildlich festzuhalten oder ein schlechtes Gewissen zu haben, heute nichts „Produktives“ geleistet zu haben. An jenem Abend legte ich mich fast ohne den scheußlichen Kopfdruck ins Bett und in diesem Moment sträubte sich alles in mir Reisepläne zu schmieden oder umzusetzen. Ich beschloss einen Gang zurückzuschalten. Ich möchte Urlaub machen, aber keine Reise! Die Verlockung als Blogger ist groß: Man bekommt tolle Angebot von verschiedenen Destinationen und wird in schicke Hotels eingeladen. Für all das bin ich sehr dankbar, aber solche Reisen sind nun mal kein Urlaub. Gerade bei Pressereisen gibt es ein straffes Programm und meist stehe ich früher auf als wenn ich regulär zur Arbeit gehen würde. Ich hänge nonstop an der Kamera oder meinem Smartphone und die Nachberichterstattung kostet mich ebenfalls etliche Stunden. Wie gesagt: Ich bin wirklich extrem dankbar für die Möglichkeiten die ich durch meinen Onlineauftritt habe, trotzdem ist es anstrengend und eben auch Arbeit.

Absagen fällt verdammt schwer!

Und so setzte ich mich am nächsten Morgen – den ich ebenfalls ohne schlechtes Gewissen zu Hause in Jogginghose und nicht im Büro verbrachte! – vor meinen Rechner und begann einige Events und mögliche Reisen abzusagen. Glaubt mir, es fiel mir schwer. Die bekannte „Fear of missing out“ schlug mit voller Wucht zu, aber nachdem ich in meinen leeren Terminkalender blickte, ging’s mir gut. Sehr gut sogar! Ja, ich hätte ein paar kostenlose Tage in den Bergen verbringen können und es wäre sicher toll geworden, aber wollte ich mir den Stress wirklich antun? Nein.

Ich will mich auf eine Reise wieder freuen können!

Mittlerweile sind ein paar Wochen vergangen und mir geht es blendend. Letzte Woche habe ich in meinen fast leeren Terminkalender geblickt in dem keine einzige Veranstaltung, oder coole Aktivität eingetragen war. Einen Moment war ich nervös, doch im nächsten erleichtert. Die Woche ist mittlerweile fast um und ich habe nichts Spektakuläres gemacht. Ich bin nicht bei der ITB in Berlin, wo zur Zeit jeder Reiseblogger ist, um coole Deals und mögliche Kooperationen auszuhandeln, aber ich habe schöne Aquarelle gemalt, an meinen Glasmomente-Buch weitergebastelt und mich stressfrei um liegengeblieben „Haushaltsarbeiten“ gekümmert. Denn wisst ihr, was ich die letzten 1-2 Jahre vermisst habe: Die Vorfreude auf eine bevorstehende Reise! Als ich noch weniger und bewusster gereist bin, hatte ich schon wochen- ja monatelang die Vorfreude auf meinen Urlaub. Ich habe Sehenswürdigkeiten rausgesucht, mich mit Freunden ausgetauscht und nach der Reise wurden Fotos gezeigt und von den Erlebnissen berichtet. Mittlerweile ist es so, dass ich eher gestresst eine Reise antrete, weil sie teilweise viel zu kurzfristig geplant sind, ich nach wie vor mit Flugangst zu kämpfen habe, ich vom Büro direkt zum Flughafen hetze oder aber schon weiß, dass im Anschluss der Reise einiges aufarbeiten muss. Versteht mich nicht falsch: Fast alle meiner Reisen im letzten Jahr waren wirklich toll und ich konnte die Zeit auch genießen, aber die große Vorfreude – so wie noch früher – war einfach nicht mehr da. Auch hat es mein Umfeld eher wenig interessiert, wo ich war und was ich erlebt habe, denn ich war ja „nur mal wieder unterwegs“…

Wohin ich dieses Jahr verreise?

Natürlich werde ich zukünftig nicht aufs Verreisen verzichten, ich werde bloß meine Reisen gezielte auswählen. Ich möchte nicht 4 Reisen in einem Monat unterbringen, oder Trips,  bei denen ich von vornherein weiß, dass sie (mir) zu anstrengend sind antreten „müssen“. Ich will Reisen gezielt aussuchen und mich auf diese freuen! So freue ich mich, dass ich Anfang April für ein paar Tage in eine meiner Lieblingsstädte fliegen darf und mit meiner Mama werde ich im Frühling Prag unsicher machen. Stressfrei mit dem Zug. Und im Sommer geht’s nach Italien ans Meer. Und ja, ich finde Strandurlaub nach wie vor super öde, aber vielleicht schaffe ich es dann endlich mal das Buch, welches ich vor Wochen zu lesen begonnen habe, fertig zu lesen. Und im Winter möchte ich mal wieder nach London. In eine Stadt in der ich schon mehrmals war, in der mich keine Sehenswürdigkeiten mehr wirklich reizen und ich keine „To Do“-Liste abarbeiten muss. Sondern einfach London zur Weihnachtszeit mit vielen bunten Lichtern genießen….

Photo by resa cahya on Unsplash

4 Antworten

  1. Oh jee Carmen, das tut mir echt Leid zu lesen.
    Aber wenn ich ehrlich bin wundert mich das bei all dem, was du dir zumutest nicht wirklich.
    Durch meinen eigenen Blog (den ich ja eher sporadisch und wenig erfolgreich führe) weiß ich gut, wie viel arbeit hinter einem Blogpost, hübsch bearbeiteten Bildern und dem leidigen Zeitfresser Social Media steckt. Ich habe mich schon oft gewundert, wie du es nur schaffst neben deinem Hauptberuf noch regelmäßig Blogposts zu bringen, ständig unterwegs zu sein, aber irgendwie doch immer zu arbeiten und das alles durch deine coole Art noch so charmant zu verpacken. Meine Hochachtung dafür!

    Ich hoffe das klang jetzt nicht negativ, so war es nämlich nicht gemeint. Ich kann das so gut nachvollziehen. Auch wenn ich es liebe die Welt zu entdecken und unterwegs zu sein, freue ich mich immer wieder mega auf Daheimsein und ja.. auch manchmal einfach auf meine Couch. Deswegen habe ich vor kurzen auch meinen Job gewechselt, weil ich dieses ständige "Unterwegs-sein-MÜSSEN" so langsam richtig satt hatte.

    Dass ich mit meinem Blog keine Reisen, sondern maximal mal kleine Goodies abstaube finde ich dabei inzwischen auch völlig in Ordnung. Im Januar hat der Winterblues übrigens bei mir richtig zugeschlagen. Da bin ich ganz ohne Laptop mal spontan den portugiesischen Jakobsweg gepilgert. Die ruhige Natur war für mich ein tolle Kontrast zum lauten Alltag und die viele Bewegung an der frischen Luft so ganz einsam hat mir total gut getan. Nur mal so als Anregung 😉
    (Darüber will ich übrigens auch noch einen Artikel hier veröffentlichen 🙂 )

    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du dich jetzt erstmal gut erholst! Und ich hoffe, dass du dir die Freude am Reisen davon nicht nehmen lässt. Sondern weiterhin Spaß daran hast die Welt zu sehen und das nicht nur durch ein Kameradisplay, sondern mit den eigenen Augen. Dabei erwische ich mich leider auch zu oft.. )

    Liebe Grüße
    Kathrin

  2. Lieb Kathrin,

    danke für die Mühe, dass du so einen langen Kommentar getippt hast. Ich weiß, das ist in der heutigen Zeit eher selten. 🙂

    Das Problem bei mir ist, dass mir all die Dinge die ich mache, eigentlich ziemlich viel Spaß machen. Mein normaler Grafiker-Job, diverse kleiner Aufträge als Selbstständige, meine zwei Blogs und diverse Social Media Kanäle die ich betreue, dann gehe ich auch super gerne reite, liebe es zu verreisen, ins Fitnesscenter will ich eigentlich auch regelmäßig gehen, mehrmals wöchentlich habe ich Verabredungen zum Essen, in Kino, auf Events, etc. und jetzt habe ich auch noch zum Aquarellmalen und Handlettern begonnen. Dass da Haushalt & Co noch Platz hat, wundert mich übrigens gerade selbst. 😀 Aber ja, ich sitze dann teilweise wirklich bis spät in die Nacht und werkle an irgendwelches Sachen rum. Das Problem ist: Es macht halt meist Spaß und ich sehe es in dem Moment auch nicht als Arbeit oder Stress an….
    Bloß scheinbar sieht es mein Körper, der dann zu wenig Schlaf, gesundes Essen & Co. bekommt anders. Hat er mir ja gezeigt… :-/ Es ist halt echt schwierig, wenn man einen großen Bekanntenkreis und auch sonst viele Möglichkeiten auf Aktivitäten hat und man schlecht "nein" sagen kann… Definitiv etwas, was ich unbedingt lernen MUSS. Mir Auszeiten zu gönnen, ohne schlechtes Gewissen.

    Deine Reise auf den Jakobsweg hab ich mitverfolgt. Klasse, dass du das gemacht hast und sicher eine tolle Erfahrung…. vll. sollte ich mir irgendwann auch mal so eine Auszeit gönnen. Ich wollte dich ohnehin noch fragen, ob du eventuell Lust hast dazu einen Beitrag / Zusammenfassung hier zu veröffentlichen. 🙂 Das wäre richtig cool.

    So, ich geh jetzt mal langsam richtig Bett, morgen stehen schon wieder ein paar Dinge an. *hüsel*

    glg Carmen

  3. Richtig im Urlaub war ich zuletzt 2016, und das waren auch "nur" drei Nächte auf Rügen.
    Sonst gehen meine Urlaubstage für Festivals oder den Besuch bei Freunden drauf…

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