Tirol: Winterspaß im Wipptal – 6 Tipps für die kalte Jahreszeit!

Im letzten Beitrag habe ich euch ja schon ein bisschen was vom schönen Wipptal erzählt, heute möchte ich euch die sportlichen Winteraktivitäten vorstellen, die ich ausprobieren durfte.

Mit den Schneeschuhen zum Obernberger See

Gleich am ersten Tag hieß es für uns Schneeschuhe umschnallen, denn wir machten eine gemütliche Wanderung zum Obernberger See. Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Programmpunkt den meisten Bammel hatte, da ich nicht wusste wie gut man konditionell aufgestellt sein muss. Ich kann nun aber alle Sportmuffeln beruhigen: Die Wanderung ist relativ einfach und somit auch gut für Anfänger und mit Kindern geeignet. Das Gehen auf Schneeschuhen ist zwar in den ersten Minuten etwas ungewohnt, aber nach wenigen Schritten hatten wir alle den Dreh raus und stapften durch den frischen Schnee zum Obernberger See. Oben angekommen ist der zugefrorenen See mit seiner großen weißen Ebene ein wirklich toller Anblick und man weiß, wieso man sich die knapp 200 Höhenmeter durch den Schnee „gequält“ hat.  Am linken Seeufer entlang ging’s dann bis zum Steg der uns zur Kapelle „Maria im Walde“ führte, eher wir nach einer kurzen Seeumrundung auch schon wieder bergabwärts stapften. Wer einen Schlitten dabei hat, kann auf der präparierten Rodelbahn auch talabwärts rodeln. Schneeschuhe kann man sich übrigens in den meisten Hotels gratis ausborgen und auch der Tourismusverband hat einige zum Ausleihen parat. Außerdem veranstaltet der Tourismusverband Wipptal ab Ende Dezember bis Mitte März jeden Dienstag eine geführte Schneeschuhwanderung bei der man sich kostenlos anmelden kann.

Spaziergang zur Pumafalle

Wer – wie ich – Gemütlichkeit und gutes Essen zelebriert, der wird eine Freude mit dem Spaziergang zur Jausenstation Pumafalle haben. Ausgangspunkt für diesen flachen Spazierweg war der Parkplatz in der Trinser Ortsmitte. Vorbei am Skilift führt neben der Langlaufloipe ein schöner Spazierweg direkt zur Pumafalle, wo man in gemütlicher Atmosphäre eine Rast einlegen und sich von Gabi Gatscher bekochen lassen kann. Haubenköchin Gabi verwöhnt ihre Gäste mit regionalen und saisonalen Köstlichkeiten. Nach einer gemeinsamen „Brettljausn“ mit feinstem Käse, Speck und hausgemachten Brot gab’s für mich noch ein ausgezeichnetes Steirerschnitzel mit Erdäpfelsalat. Das Besondere: Die Speisekarte wechselt etwa alle zwei Wochen, sodass nur frische saisonale Produkte aus der Region und der Jahreszeit entsprechend angeboten werden. Außerdem hat Gabi die „Wipptaler Genußspechte“ ins Leben gerufen. Dieser Zusammenschluss von Betrieben, Bauern und Anbietern legt großen Wert auf regionale Erzeugnisse in unverfälscht hohe Qualität ohne Massentierhaltung & Co. Im Keller der liebevoll eingerichteten Pumafalle befindet sich Gabis „Ladele“, in dem man heimischen Produkten kaufen kann.

Ab ins Skigebiet Bergeralm

Ich bin ja nicht unbedingt eine Skifahrerin, trotzdem wollte ich mir natürlich auch das Skigebiet im Wipptal ansehen. Die Ski- & Freizeitarena Bergeralm bietet nämlich Qualität vor Quantität. Auf einer Höhenlage von 1.000 bis 2.200 m erstrecken sich 30 km bestens präparierte Abfahrten in allen Schwierigkeitsgraden, die in der Vergangenheit sogar mehrfach als  bestpräparierteste Piste ausgezeichnet wurden. Mittwochs, Freitags und Samstags wird die Nacht zum Tag gemacht und Skifreunde können bis 21:30 Uhr die Piste für ultimative Night-Rides nutzen. Und wer nach dem Sporteln Hunger hat: Das Panoramarestaurant bei der Mittelstation oder die Bärenfalle oberhalb der Mittelstation laden zu einer kleinen Stärkung ein.

Rodelspaß soweit das Auge reicht

Was mir früher im Winter immer am meisten Spaß gemacht hat: Schlitten fahren! Das gute am Wipptal ist, dass es an Rodelbahnen hier definitiv nicht fehlt. So kann man zum Beispiel von der Bergeralm gleich losrodeln, wenn man keine Lust auf Skifahren hat. Mit der neuen 8er-Gondelbahn Bergeralm geht es schnell und bequem zur Mittelstation, wo die 4 Kilometer lange Rodelbahn startet. Die Rodelbahn gilt als äußerst familienfreundlich und eine besondere Attraktion bieten dabei die Rodeltunnels und das Nachtrodeln am Mittwoch, Freitag und Samstag. Eine Rodelbahn, die sich ebenfalls auszahlt ist die Naturrodelbahn Kalte Herberge in Schmirn. Nach einem leckeren Mittagessen im Olpererblick spazieren wir gemütlich den Winterwanderweg zur Kapelle Kalte Herberge, die traumhaft in der Winterlandschaft eingebettet ist. Durch die kurze Anstiegsdauer und die moderate Steigung ist der Weg übrigens auch für Unsportliche bestens geeignet. Etwas beschwerlicher ist da schon der Aufstieg zur Sattelbergeralm. Vom Parkplatz oberhalb der Kirche in Vinaders geht man gut 1,5 Stunden rauf auf die Sattelbergeralm, von der man dann schwungvoll und mit teilweise richtig viel Speed ins Tal rodeln kann. Und wie etwas weiter oben schon erwähnt, kann man auch vom Obernberger See gemütlich ins Tal rodeln oder eine der vielen weiteren Naturrodelbahnen nutzen. Tipp: Helm nicht vergessen, da man bei eisiger Fahrbahn teilweise wirklich eine ziemliche Geschwindigkeit bekommt.

Stärkung im Olpererblick & Lawinensicherheitstraining in Schmirn

Gutem Essen kann ich nicht widerstehen. Wem es noch so geht, sollte im Gasthaus Olpererblick einkehren. Das Gasthaus ist für seine bodenständige Tiroler Küche und vor allem seine Gerichte mit dem „Nordtiroler Grauvieh Almochs“ bekannt. Nur die allerbesten Produkte finden den Weg in Katrins Küche, was man meiner Meinung nach auch merkt. Mein Hirtenspieß war sowas von fein und auch das Almochs Steak der anderen sah zum Reinbeißen aus. Nach dem Mittagessen gab’s für uns dann noch eine kurze Einführung vom Bergrettungs-Mitglied Andreas Plattner in Lawinenkunde, da direkt hinter dem Gasthaus ein LVS Suchfeld installiert ist. Dieses kostenlose Übungsgelände ermöglicht einem nämlich, die richtige Anwendung des LVS Gerätes zu üben und kennenzulernen, was durchaus spannend ist!

Nachtspaziergang zur Sattelbergalm

Den letzten Abend haben wir auf der Sattelbergalm ausklingen lassen. Ausgangspunkt für unsere Nachtwanderung war die Kirche in Vinaders von der eine ausgeschilderten Forststrasse auf die 1633 Meter hohe Alm führt. Ganz Unsportliche können sich vom Hüttentaxi gegen einen Unkostenbeitrag auch vom Parkplatz abholen lassen, allerdings empfehle ich den Aufstieg zu Fuß. Gerade am Abend ist der Weg wirklich traumhaft: Wir hatten eine sternenklare Nacht und waren ringsum umgeben von schneebedeckten Tannen und Bergen. Der Aufstieg dauerte etwas mehr als eine Stunde, jedoch war der Weg trotz Schneedecke und Anstieg relativ einfach zu bewältigen. Bis 2006 gab es rund um die Sattelbergalm auch einen Skibetrieb, der dann aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden musste. Dies hat dem Hüttenwirt Luis zum Glück aber nicht geschadet! Seitdem hat sich die Sattelbergalm nämlich erst recht zu einem beliebten Treffpunkt von Skitourengehern und Rodlern im Winter und Bikern und Wanderern im Sommer entwickelt. Leider war ich vom guten Mittagessen in der Pumafalle noch so satt, dass ich mir nur eine Frittatensuppe bestellt habe. Die Speisekarte hätte nämlich einige regionale Köstlichkeiten bereit gehalten. So habe ich selbst auf den saftigen Mohnkuchen – den die anderen verspeisten – schweren Herzens verzichtet. Nach dieser kleinen Stärkung kam dann der lustige Teil: Rodel schnappen und die vier Kilometer lange Rodelbahn talabwärts flitzen.

Natürlich bietet das Wipptal neben all den Aktivitäten die ich erleben durfte auch noch einiges mehr an: So gibt es etwa 70 km Langlaufloipen in allen Schwierigkeitsgraden, die durch die unberührte Natur des Wipptals führen. Aber auch Tourengeher kommen hier voll auf ihre Kosten. Und wer mal etwas Besonderes ausprobieren möchte, der kann sich ja ans Snowkiten wagen. Alles was man dafür benötigt, ist eine freie Fläche im Tal oder am Berg und ein wenig Wind, ehe man sich mit Ski oder Snowboard mittels Drachen ziehen lässt. Schnupperkurse für Interessierte werden dabei schon ab 30 Euro angeboten.

INFO:
Vielen Dank an den Tourismusverband Wipptal für die Einladung zur Pressereise und Helga & Kathi für die tolle Betreuung während des Trips. 

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