Wer mir auf meinem neuen Travel-Instagram-Account folgt, der wird sicher mitbekommen haben, dass ich letztes Wochenende für 4 Tage eine kleine Pressereise durch Slowenien machen durfte. Es war nicht mein erster Besuch in Slowenien und auch nicht der erste Besuch in den Postojnska jama, so der slowenische Name, aber trotzdem hat mich das Höhlensystem auch dieses Mal wieder sehr fasziniert.
Die Höhlen von Postojna zählen zu den bekanntesten Höhlen der Welt, da sie weltweit die zweitgrößte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhle ist. Der für Touristen geöffnete Teil umfasst in etwa 20 Kilometer und ein Stück der Höhlengänge kann sogar mit einem Zug befahren werden. Nach dem Passieren des Eingangs kann man sich also erstmal gemütlich in einen der Wagons setzen und das atemberaubende Naturdenkmal sitzend begutachten. Nachdem die Höhlenbahn zirka 2 Kilometer zurückgelegt hat, beginnt die eigentliche Führung mit dem Guide. Das erste Mal besichtigte ich die Höhlen im Hochsommer, wo natürlich ein extremer Touristenandrang war und ich leider fast nichts von den Erzählungen unseres damaligen Reiseführers mitbekommen habe. Jetzt im Winter besuchen aber deutlich weniger Leute die Höhle, weswegen alles viel angenehmer und ruhiger gestaltet war. Wer Angst hat, er würde im Winter in dem Höhlensystem frieren, den kann ich beruhigen: Die konstante Temperatur beträgt zwischen 8-10 Grad. Sprich im Winter ist es in den Höhlen sogar wärmer als draußen, nur im Sommer sollte man sich festes Schuhwerk und eine zusätzliche Jacke für die Tour mitnehmen. Uns war damals nämlich echt ein wenig kalt und das obwohl wir uns am Eingang der Höhle einen Umhang ausgeliehen hatten.
Führung in den Höhlen von Postojna
Schon 1818 konnten Besucher die Postojnska jama besichtigen, wobei zu dieser Zeit nur etwa 300 Meter zugänglich waren. Inzwischen werden während der 1,5-stündigen Führung 5 Kilometer der Höhlen hergezeigt. Das Höhlensystem besteht aus drei Hauptebenen, wobei auf der untersten Ebene der Fluss Pivka fließt, diese also nicht besichtigt werden kann. Nach der Fahrt mit der Höhlenbahn wird man einem Reiseführer in seiner Landessprache zugeteilt, wobei es Führungen in Slowenisch, Deutsch, Englisch und Italienisch gibt. Während man dann bergauf und bergab über den wirklich gutausgeleuchteten und vor allem sogar gehbehindertengerechten Weg läuft, erfährt man einiges über die Höhle und kommt aus dem Staunen auch nicht mehr raus. So führt der Weg zum Beispiel über die Russische Brücke, welche von russischen Gefangene gebaut werde musste vorbei an dem Weißen und Rotem Saal, welche nach den typischen Farben der Tropfsteine benannt wurden. Auch kommt man zum Gang des Brillanten, wo sich der berühmteste Tropfstein und zugleich das Symbol der Höhle von Postojna befindet: Ein 50 Meter hoher und weißer Tropfstein! Am Ende der Führung kam für uns ein kleines Highlight, denn wir konnten Grottenolme – quasi die „Maskottchen“ dieser Höhle – in einem Aquarium begutachten. Zum Schluss ging’s noch in den Konzertsaal, wo ab und zu Konzerte stattfinden und danach traten wir mit dem Höhlenzug auch schon die Rückfahrt ins Freie an. Die Führungen sind wirklich interessant gestaltet und ich kann mir gut vorstellen, dass sie sowohl Jung als auch Alt begeistern. Für Sportliche gibt es auch spezielle Trekkingtouren, wo nicht zugängliche Höhlenabschnitte erkundet werden. So werden bei solch einer Erlebnisbesichtigung auch Wassersperren überquert und enge Gänge durchschritten. Fotografieren ist im Höhlensystem übrigens gestattet, jedoch nur ohne Blitz, da das Gestein ziemlich empfindlich ist und sich durch zu viel Licht unschön verfärbt.
Höhlenburg Predjama
Wer etwas mehr Zeit hat, dem empfehle ich ein Kombi-Ticket zu kaufen und sich im Anschluss an die Höhlen die Höhlenburg Lueg, die sich im neun Kilometer entfernten Dorf Predjama befindet anzusehen. Das Besondere an der 700 Jahre alten Burg: Sie ist nur von einer Seite zugänglich. da sie unter einer 123 Meter hohen Felswand thront und so das perfekte Versteck des verwegenen Ritters Erasmus Lueger war.
Fotocredit: teilweise Pressefotos
3 Antworten
Wow, das schaut sehr, sehr geil aus! Ich war zwar schon öfters in solchen Höhlen, finde es aber immer wieder beeindruckend!
LG Angelika
Danke für den tollen Tipp! Hab auf der Autofahrt nach Kroatien schon oft die Werbung der Höhle gesehen und mich immer gefragt, ob es sich lohnen würde, dort stehen zu bleiben. Jetzt weiß ich, dass ich das nächste Mal garantiert einen Zwischenstopp einlegen werde! Und auch die Burg schaut ja echt toll aus, genau meins 🙂
Liebe Grüße, Christine
Habe beide Orte vor vielen Jahren besucht, es war sehr beeindruckend und interessant