Was mein persönliches Highlight der Asien-Rundreise war? Definitiv die ehemalige Königsstadt Luang Prabang! Das sehe aber wohl nicht nur ich so, sonst wäre das laotische Städtchen nicht schon 1995 zum UNSECO-Weltkulturerbe ernannt worden. Idyllisch an der Mündung des Nam Khan Flusses in den Mekong gelegen, versprüht Luang Prabang wirklich eine ganz besondere Atmosphäre! Für mich war es einfach die perfekte Mischung aus Natur, Kultur, aber doch auch belebten Tourismus mit (Nacht)märkten, Restaurants, Spas & Co. Aber beginnen wir von vorne…
UNESCO Welterbe Luang Prabang
Luang Prabang ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im bergigen Norden von Laos und war bis zur Abschaffung deren Monarchie in 1975 die Königstadt. Besonderes Merkmal der Altstadt sind die vielen gut erhaltenen Gebäude aus der französischen Kolonialzeit, die sicher auch dazu beitragen, dass Luang Prabang zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Demnach ist sie auch die historisch interessanteste Stadt in Laos, wovon viele Sehenswürdigkeiten zeugen. Ich hatte das Glück volle drei Tage in dieser faszinierenden Stadt verbringen zu dürfen, wäre aber gern noch länger geblieben, was sicher auch an der tollen Unterkunft – dem Treasure Hotel – lag.
Wir kamen relativ spät abends an, waren wir doch den ganzen Tag mit dem Slow Boot von Pakbeng mit Zwischenstopps unterwegs. Umso erfreulicher war es, als ich das Hotel erblickte. Man muss dazu sagen, dass bei dieser Reise von schicken Boutique-Hotels bis Homestays wirklich alles dabei war. Und als wir im Treasure Hotel eincheckten war meine Erleichterung einfach riesig! Ein tolles lichtdurchflutetes Hotelzimmer, gemütliche Betten, ein großes sauberes Bad und ein traumhafter Balkon mit Blick auf einen kleinen Pool – umrandet von Pflanzen und der Natur! Viel Zeit blieb mir im Zimmer allerdings nicht, da die – ein paar Straßen weiter gelegene – „Wäscherei“ bald schloss und ich nach 8 Tagen minimalistischen Rucksackleben keine frische Wäsche mehr hatte. Nachdem Socken und Unterwäsche abgegeben waren, begann auch schon der Magen zu knurren und wir schlenderten gemütlich ins Stadtzentrum.
Streetfood und Night Market
Unser erster Weg führte uns zum berühmten Night Market der Stadt, der einer der schönsten Märkte Asiens sein soll. Täglich findet hier von 17-22 Uhr – entlang des ehemaligen königlichen Palastes (Ho Kahm) – der große Nachtmarkt statt. An zirka 200 kleinen Ständen bieten unterschiedliche Händler ihre Ware an. So finden sich etwa hübsche Lampenschirme aus handgeschöpftem Maulbeer-Papier, laotischer Reisschnaps in welchen Schlangen und Skorpione eingelegt wurden, geschnitzte Bilder und Figuren, Schlüsselanhänger und Schmuckstücke, welche aus dem gefundenen Aluminium der alten US-Bomben gefertigt wurde und vieles mehr. Da etliche der Händler dem Volk der Hamong angehören, welches für ihre hochwertige Web-, Stick- und Näharbeiten bekannt ist, findet man am Nachtmarkt auch qualitativ hochwertige Textilien. Bevor wir uns aber ins Shoppingvergnügen stürzten, hieß es erstmal den Hunger zu stillen. Während auf der wuseligen Sisavangvong Road Souvenirs verkauft werden, sind die Seitengassen dem Streetfood vorbehalten. Hier gibt es unzählige Stände mit laotischen Speisen. So findet man also eine großen Auswahl an Gemüse, Fleischspießen, Frühlingsrollen, Fisch, aber auch leckeren Süßspeisen. Für umgerechnet 2 Euro kann man sich eine Schüssel mit Gemüse füllen und für etwa 3-4 Euro gibt es schon Fleischspieße und gegrillten Fisch. Ich entschied mich für letzteren, welchen ich großzügig mit einem Streuner teilte. Satt ging’s nach dem Essen zurück zum Nachmarkt, wo ich einige Souvenirs wie eine handbestickte Geldbörse, eine bemalte Kokosnus-Schüssel, zwei Kleider, einen kleinen Elefanten-Schlüsselanhänger und einen Magnet aus Kork gekauft habe. Ziemlich viel, für dass das ich nur mit dem Rucksack unterwegs war. Da ich mich aber in den andren Städten mehr als zurückgehalten hatte, musste ich hier einfach zuschlagen. Die Preise würde ich als „Touristenpreise“ bezeichnen. Es war zwar alles im Rahmen, angesichts wie viel aber eine komplette Mahlzeit, ein Busticket oder ähnliches in Laos kostet, doch etwas überteuert.
Führung im Völkerkundemuseum
Nach einer entspannten Nacht in unserem traumhaften Hotel führte uns unser Weg ins Völkerkundemuseum, wo in einer kleinen aber feinen Ausstellung diverse Kleidungen und Utensilien von ethnischen Gruppen gezeigt wurden. Ich durfte dann auch eines der typischen Gewänder anprobieren und am Ende der Ausstellung gab es auch noch einen Shop, in dem man die Handicrafts aus den verschiedenen Dörfern erwerben – und diese somit unterstützen – konnte.
Ausflug zum Kuang-Si-Wasserfall
Und dann kam auch schon mein Highlight der Reise, denn es stand ein Ausflug zum traumhaften Kuang Si Wasserfall an. Nur etwa 30 km von Luang Prabang entfernt befindet sich dieses besondere Naturschauspiel. Nachdem man am Kuang Si Waterfall Park angekommen ist, warten erstmal diverse Souvenirshops und Essensstände auf einem. Es empfiehlt sich auf jeden Fall Wasser zu kaufen, da man doch noch ein Stückchen den Berg hochlaufen muss und es gerade bei der drückenden Hitze etwas anstrengend ist. Die Anstrengung wird aber mehr als belohnt, denn ich habe noch nie einen so faszinierenden Wasserfall gesehen. Der Wasserfall fängt auf der Spitze des steilen Hügels an und besteht aus 50 Kaskaden, die sich mit unglaublich schönen, türkisblauen Becken wechseln. Diese Wasserlöcher sind perfekt für eine kleine Abkühlung und zum Schwimmen, was wir allerdings erst nachdem wir zum Ursprung des Wasserfalls aufgestiegen waren, machten. Am Rückweg zum Ausgang kamen wir dann noch am Bären Rescue Center vorbei, wo aus Gefangenschaft befreite Bären gepflegt werden.
Luang Prabang Elephant Camp
Am letzten Tag in Luang Prabang wollte ich ein Elephant Rescue besuchen. Einmal den Elefanten richtig nahe sein, sie streicheln und mit ihnen eine kleine Abkühlung im Fluss nehmen. Dass Elefantenreiten zwar eine sehr beliebte Aktivität im asiatischen Raum ist, aus diversen Gründen aber auch sehr verpönt wird, wusste ich. Denn damit die Dickhäuter brav mitspielen, haben die Elefanten oft einen schier unendlichen Leidensweg hinter sich. „Jedes Jahr im November beginnt die Hauptsaison für Reisen nach Thailand, Indien und Nepal. Oft wird den Touristen Elefantenreiten oder eine Tiershow als Attraktion angeboten. Doch für die Elefanten und die anderen Tiere sind diese Aktivitäten untrennbar mit einem leidvollen Leben unter ständigen Misshandlungen verbunden. Um die hohe Nachfrage nach Elefanten für die Tourismusbranche zu bedienen, werden zudem die letzten freien, in der Natur lebenden Asiatischen Jungelefanten ihren Familien entrissen. Auch für Touristen kann es lebensgefährlich werden: Schwere Verletzungen oder Todesfälle sind beim Elefanten-Trekking keine Seltenheit. Zahlreiche Videoaufnahmen und Reiseberichte zeugen von der grausamen Unterwerfungsprozedur, die alle Elefanten über sich ergehen lassen müssen – auch die in Gefangenschaft geborenen. Doch auch wenn ihr Wille schließlich gebrochen ist, reißen die Misshandlungen nicht ab. Der Elefantenführer (Mahout) muss dem Elefanten immer wieder aufs Neue zeigen, wer die Oberhand hat. Die sensiblen Rüsseltiere werden dafür mit spitzen Metallhaken besetzten Stöcken auf ihre empfindlichsten Körperteile geschlagen. Die Schläge, auch ins Gesicht und auf die Augen, hinterlassen schmerzhafte Wunden und Narben für ihr ganzes Leben. Teilweise wird ihnen auch eine mit spitzen Haken besetzte Metallkette um den Fuß gebunden, mit der der „Mahout“ dem Elefanten die Laufrichtung aufzwingt. Wird der Elefant tagsüber oder nachts nicht gebraucht, muss er in der Regel stundenlang angebunden an einer kurzen Kette stehen.“ Quelle: Peta
Dass ich dies natürlich nicht unterstützen wollte, war klar, weswegen ich – naiv wie ich war – nach Alternativen Ausschau hielt. In den meisten größeren Ortschaften meiner Asien-Reise, wurden diverse Elephant Camps angeboten. Einige unter ihnen trugen auch den Titel „Elephant Rescue Camp“, was sich gut und vernünftig anhörte. Von einem einheimischen Guide wurde uns dann das „Luangprabang Elephant Camp“ empfohlen. Das Camp wird als Auffangstation für ausgediente Arbeitselefanten geführt und befindet sich unweit der Kuang-Si-Wasserfälle. Der Besuch in jenem Camp kostetet umgerechnet 35 Euro und man wurde herzlich vom Leiter Mr Tja Thao begrüßt. Nach einer kurzen Einführung durften wir zu den Elefanten und diese mit Obst füttern und streicheln. Was gleich auffiel: Die Elefanten waren alle an kurzen Ketten gehalten und mussten sich bei uns für ihr Futter bedanken. Dann wurden wir auch schon weitergelotst, um einen kurzen Ritt auf einen Elefanten zu machen. Meine Reisebegleitung Kim lehnte dies dankend ab, ich ritt eine kleine Runde durch das „Dickicht“. Zwar hatte ich nicht festgestellt, dass die Elefanten gezwungen wurden und es kamen auch keine Schlagstöcken oder ähnliches zum Einsatz, trotzdem fühlte es sich für ein RESCUE Camp ziemlich falsch an. Nach einer kleinen Runde ging es dann als Abschluss zum Schwimmen in den Fluss. Das Erlebnis war wirklich toll und ich hatte auch das Gefühl, dass es für die Elefanten eine erfrischende Abwechslung war. Alles in allem hat der Ausflug ins Luang Prabang Elephant Camp, aber doch einen ziemlich negativen Beigeschmack gehabt, weswegen ich den Besuch in jenem Camp nicht unbedingt empfehlen würde…
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4 Antworten
Elefanten sind faszinierende Tiere und es ist traurig, was ihnen alles zugemutet wird.
Ich muss sagen, ich finde deinen Beitrag etwas paradox. Du sagst, das Camp hatte einen negativen Beigeschmack, zeigst aber trotzdem, dass du auf den Elefanten geritten bist. Wieso genau hast du nicht abgelehnt, so wie deine Begleitung? Das ist eine Interessefrage und soll jetzt kein Vorwurf sein. Auch wenn ich es persönlich nicht gutheiße.
Keine Sorge, ich kann deine Frage verstehen und hab auch überlegt, ob ich den Bericht so online stellen soll…
Ich bin mir ehrlich gesagt nach wie vor nicht sicher, ob es ein Rescue Camp ist oder nicht… Im Internet wird es natürlich als dieses angepriesen und auch die meisten Einheimischen dort erzählten uns, dass es den Elefanten eben in jenem Camp gut geht. Was mich halt stutzig machte ist, dass die Elefanten großteils angekettet waren. Da ich aber nicht näher in der Thematik drin bin, weiß ich nicht, ob sie den ganzen Tag angekettet sind (uns wurde gesagt nein, sondern nur wenn Besucher kommen aus Sicherheitsgründen) und den restlichen Tag frei rumlaufen dürfen. Keine Ahnung…
Ich persönlich hab auch nicht beobachtet, dass Schlagstöcke o.ä. zum Einsatz kamen, sonst wären wir vermutlich sofort auf der Stelle umgedreht.
Zum Reiten selbst: Da geb ich dir recht, hätte nicht sein müssen, da es auch weder sonderlich lustig noch sonst was war… Da sitze ich lieber auf einem Pferd. 😉 Andererseits hat man gemerkt, dass es den Elefanten im Wasser wirklich gefallen hat und es für die eine nette Abwechslung war. Angeblich freuen die sich immer, wenn sie baden gehen dürfen…
Wie gesagt, ich bin zu wenig in der Thematik drin und konnte mich vorab auch nicht über das Camp informieren, sodass ich nicht sagen kann, ob das nun ein Resche Camp ist was den "ausgedienten" Elefanten wirklich gutes will, oder doch nur eine Touristenfalle, was man auf keine Fälle machen soll… Daher bin ich persönlich recht zwiegespalten, würde das Camp aber jetzt wo ich dort war im Nachhinein NICHT mehr besuchen…
Noch ein kurzer Nachtrag 😉
Und klar, hätte ich auch diesen Punkt im Beitrag einfach unter den Tisch fallen lassen können, aber ich war nunmal dort und es war ein Teil meiner Reise. Deswegen hab ich mich auch dazu entschieden zu berichten.
Vll regt es ja auch an sich vor der Reise genau über Rescue Camps zu erkundigen, denn meine nachträglichen Recherchen haben ergeben, dass es wirklich einige gute gibt. Diede müsste man sich aber wahrscheinlich schon vorab aus dem Internet raussuchen, denn spontan vor Ort (So wie bei uns) wird man dann in irgendeiner gebracht.
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂