Nach einer etwas unruhigen Nacht in Chiang Khong hieß es Abschied nehmen von Thailand, denn die Grenzüberquerung nach Laos stand an. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass die Tage in Laos die besten, aber für mich auch härtesten dieser Reise werden würden. Ich ging völlig uneingenommen in das „Abenteuer Laos“, da ich ehrlicherweise ein paar Monate zuvor nicht mal von der Existenz dieses Landes wusste, geschweige denn dass ich es je besichtigen wollen würde.
Einreise nach Laos
Da die Einreise nach Laos mit einem so genannten „Visa on Arrival“ möglich ist, hatten wir am Vorabend schon gemütlich alle Einreisedokumente ausgefüllt und mussten diese dann nur noch am Grenzübergang Chiang Khong / Houay Xai vorlegen. Zudem wird eine Visa-Gebühr von 35 USD (ja, man muss in Dollar bezahlen!) fällig, die man direkt bar zu entrichten hat. Innerhalb weniger Minuten bekommt man dann sein Visum in den Pass gedruckt und kann in einen der Busse steigen, die einen dann auf die laotische Seite bringen.
Willkommen in Laos
Wie vorhin schon erwähnt, hatte ich überhaupt keine Vorstellung von Laos, wusste ja nicht mal, dass dieses Land existiert. Der 7 Millionen Einwohner Staat grenzt an China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar und wird laut Wikipedia so beschrieben: „Während Thailand als verblüffend, Vietnam als geschäftig, die Tempel von Kambodscha als furchteinflössend und die Militärregierung in Burma (Myanmar) als brutal wahrgenommen werden, könnte das Adjektiv für Laos vielleicht vergessen sein. Unerschrockene Touristen wird die ruhige Lebensart der Laoten anziehen. Es gibt mehrere auf der Welt einzigartige Attraktionen in Laos, doch viele sind nur mit einigem Zeitaufwand zu erreichen. Hektik ist in diesem Land ein Fremdwort und kein Laote wird sich von der Ungeduld eines westlichen Touristen anziehen lassen.“ Was soll ich sagen? Nach den paar Tagen im grünen Laos konnte ich dies nur bestätigen…
Auf dem Mekong von Houay Xai nach Pakbeng
Der Mekong gilt als die „Lebensader des kontinentalen Südostasiens“ und gehört zu den fünf artenreichsten Flüssen der Welt. Nachdem wir also mit dem Shuttlebus auf der laotischen Seite der Grenze angekommen waren, durften wir mit unseren Backpacks in ein Slow Boat steigen, welches mit uns flussabwärts nach Pakbeng schippern sollte. Ab hier heißt es dann einen Gang zurückschalten, da es dann stundenlang flussabwärts geht, während die grünen Auen links und rechts an einem vorbeiziehen. Ich muss gestehen: Ich habe die meiste Zeit der Fahrt verschlafen. Die Holzbänke sind zwar nicht die kuscheligsten, aber die Reise macht müde und nachdem man 2-3 Stunden die Landschaft beobachtet hat, fallen einem automatisch die Äuglein zu… Kurz wurde ich zum Mittagessen geweckt, welches vom Kapitän und seiner Frau direkt auf dem Boot zubereitet wurde, aber sonst war die mehrstündige Bootsfahrt eher ruhig und ermüdend. Gegen Abend steuerten wir dann endlich den Ort Pakbeng für die Zwischenübernachtung, an. Aufgrund seiner geographisch günstigen Lage kreuzen sich hier die Routen vieler Reisender, sodass in Pakbeng meist reges Treiben herrscht. Wir checkten in unserem Guesthouse ein und erkundeten dann erstmal das kleine Dörfchen. Zu diesem Zeitpunkt bekam ich meinen ersten Kulturschock auf dieser Reise. Für mich war es ja die erste Reise außerhalb Europas und obwohl ich in Thailand schon etliche neue Eindrücke sammeln konnte, war Laos doch noch mal eine ganz andere Hausnummer. Im Prinzip besteht Pakbeng nur aus einer langen staubigen Schotterstraße an der sich Guesthouses, Bars und Stände mit allem Möglichem tummeln. Kurz bevor wir zum lokalen Markt – ein Stück oberhalb der Landungsstelle – kamen, sehe ich wie ein Haufen Kinder zwischen einem nie fertiggestellten Haus mit Schutt spielen. Ich habe selten so glückliche und zufriedene Kinder gesehen. Die Knie sind blutig, die Hände voller Dreck, die Kulisse sieht aus als hätte es erst ein Erdbeben oder einen Bombenanschlag gegeben, aber die Kinder lachen, quietschen und freuen sich. Ich bin einen Moment irritiert, kann meine Gedanken aber gar nicht sammeln, da mich am Markt schon der nächste „Schock“ erwartet. Zig Frauen und Mädchen sitzen auf dem schmutzigen Betonboden und bieten Diverses an. So gibt es etwa fein geschnittene Büffelhaut, die man noch samt Borsten kaufen und verzehren kann. Etwas weiter werden gerade lebende Frösche gedünstet und auf dem rohen Fleisch tummeln sich eine Vielzahl von Fliegen. Am Ende des Marktes entdecke ich einen süßen knuddeligen Hund und verlasse somit das Marktgebiet, um mich dem Vierbeiner zu widmen. Ja, in jedem Reiseführer steht, dass man aufgrund von drohender Tollwut keine Tiere streicheln soll, angesichts der Lebensmittel ist mir dieses Gebot in jenem Moment aber völlig egal und ich widme mich bis zum Abendessen ausgiebig dem Hündchen. Das Abendessen in dem kleinen Lokal an der Hauptstraße ist ok, ja sogar lecker, allerdings bekomme ich die Bilder vom Markt nicht aus dem Kopf und ein Blick in die kleine Küche beruhigt mich auch nicht sonderlich. Nach dem Essen ziehen die meisten weiter in die Happy Bar, wo laut gelacht, getanzt und getrunken wird. Für Kim und mich geht es aber nur noch ab ins Bett…
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3 Antworten
Hallo,
ich bin fasziniert.Laos hatte ich auch noch nicht so auf dem Schirm. Ich war ein paar Mal in Thailand.
Mal ne dumme Frage. Wie kommt man denn am besten und schnellsten und mit möglichst wenig Geld z.B von Bangkok nach Houay Xai da oben hin?
Was hat die Fahrt von Houay Xai nach Pakbeng gekostet? Ich möchte mir da eine Vorstellung über die Preise machen da auch das Haushalten mit Geld auf solchen Reisen ein Thema sein kann.
Über Deine Antworten würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Lothar
Hey Lothar,
Laos ist wirklich traumhaft, kann ich dir nur empfehlen, wenn du auf Ruhe, traumhafte Natur und gastfreundliche Menschen wert legst… Ich war wirklich positiv überrascht!
"…am besten und schnellsten und mit möglichst wenig Geld z.B von Bangkok nach Houay Xai…"
Das kann ich dir leider nicht sagen, da ich ja eine Rundereise gemacht habe und nicht auf den direkten Weg von Bangkok nach Laos gereist bin. Sondern ich bin von Bangkok mit dem Nachtzug nach Chiang Mai, von Chiang Mai mit dem Bus dann nach Chiang Rai und Chiang Khnong, wo dann die Grenzüberquerung statt gefunden hat.
In Laos wird empfohlen sich einen Reiseführer / Guide (gerade für die Grenzüberquerung und den ersten Abschnitt danach) zu nehmen. Mir haben dort auch einige gesagt, dass es Pflicht ist. Da ich im Internet nichts dazu gefunden habe, glaube ich zwar nicht dass es wirklich zwingend nötig ist, aber da wir sowieso für den kompletten Loas-Aufenthalt einen einheimischen Guide hatten, hab ich mir da auch nicht mehr Gedanken drüber gemacht.
Die direkte Fahrt von der Grenze bis nach Luang Prapang kostet mit einem Slow Boat so um die 25 Euro. Wir hatten die Fahrt allerdings auf 2 Tage aufgeteilt mit Zwischenstop / Übernachtung in Pak Peng und inkl. Essen und Getränke auf dem Boot. Das beginnt dann ab 100 Euro aufwärts. Du kannst aber z.B. auch gleich von Chiang Mai (Thailand) mit dem Slow Boat fahren, so weit ich weiß. Ist dann natürlich auch noch mal einen Tick teurer.
Also da gibt es theortisch verschiedene Möglichkeiten / Preisklassen. 🙂
Liebe Grüße zurück,
Carmen
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂