Dieser Artikel dümpelt tatsächlich schon seit mehr als einem Jahr in meinem Ordner der „unveröffentlichten Beiträge“ und ich konnte mich bis dato noch nicht dazu durchringen, endlich auf den Button zur Veröffentlichung zu klicken. Warum fragst du dich jetzt sicher? Weil bei diesem Thema gern mal die Gemüter durchgehen und ich auch nicht als undankbar abgestempelt werden möchte. Denn versteht mich nicht falsch: Ich liebe es auf meinen beiden Blogs und Social Media Kanälen zu berichten, Leute zu inspirieren, mich auszutauschen und interessante Tipps und Inputs zu geben. Trotzdem verstehen einige leider nicht, dass es Arbeit ist. Dass man Klamotten, Kosmetik oder wie in diesem Fall nun eben Reisen nicht geschenkt bekommt, sondern die Firmen / Destinationen natürlich eine Gegenleistung erwarten. Außenstehende sehen das aber leider sehr selten, was ihnen auch nicht zu verübeln ist, immerhin stecken sie ja nicht in der Thematik drin. Daher möchte ich in diesem Beitrag gern meine Erfahrung zum Thema „Gratis Urlaub dank Pressereise“ kundtun. Nicht um zu jammern oder zu meckern (denn jeder ist seines Glückes Schmied und die meisten in Österreich / Deutschland sind zum Glück frei in der Entscheidung über ihre Berufs-, Freizeit- oder Lebenswahl!) sondern einfach um einen Blick „hinter die Kulissen“ zu gewähren. Man weiß ungefähr was ein Arzt beruflich so leistet, man kennt den Job der Kassiererin oder Kellnerin ganz gut – Aber was machen eigentlich Reiseblogger auf Pressereisen? Gratis Urlaub, oder steckt da etwa doch noch ein bisschen mehr dahinter?
Was ist eine Pressereise überhaupt?
Der ein oder andere wird sich jetzt sicher fragen, was man denn überhaupt unter einer Pressereise versteht. Kurz gesagt: Ein Tourismusverband, eine Airline, ein Hotel oder Reiseveranstalter lädt Journalisten / Blogger ein, um ihr „Produkt“ (in diesem Fall eben ihr Hotel, die Stadt, o.ö.) vorzustellen. Die Organisatoren tragen dabei in den meisten Fällen die kompletten Kosten der Reise, erwarten aber natürlich im Gegenzug, dass man über die Reise berichtet und so die Stadt / Sehenswürdigkeit / Hotel bekannter macht. Für uns Blogger hat es den Vorteil, dass wir Destinationen kennenlernen, die wir sonst vielleicht nicht bereist hätten und wir Material haben, welches wir unseren Lesern vorstellen können. Quasi eine Win-Win-Situation für beide Seiten. (Natürlich gibt es dann auch noch bezahlte Pressereisen, wo man zusätzlich zur kostenlosen Reise auch noch ein Honorar bekommt, aber das ist dann wieder eine andere Liga…)
Warum Pressereisen kein Urlaub sind
Hört sich ja alles ganz gut und nett an und du fragst dich nun sicher, wo der Haken ist. Eine kostenlose Reise in ein Luxushotel, kann doch keine Arbeit sein. Oder etwa doch? In den nachfolgenden Punkten möchte ich also ein wenig erklären, wie die meisten dieser Reisen ablaufen und du kannst dann selbst entscheiden, ob du es unter Arbeit oder Urlaub verbuchst. 😉
Straffer Zeitplan
In der Regel dauert eine Pressereise 3-4 Tage, also 2-3 Übernachtungen und der Organisator dieser Reise möchte in möglichst kurzer Zeit dem Blogger alles und noch viel mehr zeigen. 😉 Einerseits toll, da man richtig viel Input bekommt, andererseits ist es dann oft so, dass diese paar Tage von morgens bis abends durchgetaktet sind und es kaum einen Moment zum Verschnaufen gibt. Bei meinen vergangenen Reisen klingelte der Wecker also zwischen 6:30 und 7:00 Uhr und nachdem ich mein Equipment noch mal kontrolliert hatte, ging’s auch schon los. Je nachdem ob der Fokus der Reise auf der Unterkunft, der Stadt, dem kulturellen Angebot, o.ä. liegt, startet dann schon beim Frühstück der „Arbeitstag“. Wenn also z.B. ein Hotel einlädt packe ich gleich beim Frühstück Smartphone und Kamera aus, um dieses fotografisch zu dokumentieren und zücke auch mal meinen Block um mir ein paar Notizen zu machen. Die richtigen Programmpunkte starten dann meist zwischen 8:30 und 9 Uhr und man wird bis nach dem Abendessen bespaßt. Je nach Reise fährt man dann zu Sehenswürdigkeiten, hört Vorträge, testet Restaurants und und und… Meist ist der offizielle Teil dann nach dem Abendessen (nicht selten nach 22 Uhr) beendet und man zieht sich langsam aber sicher auf sein Zimmer zurück. An Schlaf ist da aber noch nicht zu denken…
Der Druck Content zu kreieren
Im Zimmer angekommen heißt es erstmal den Tag gedanklich zu sortieren. Meist bekommt man so viel Input geliefert, dass ich mich gar nicht mehr an alle Programmpunkte genau erinnern kann. Daher ist es für mich wichtig, mir schon während einer Reise Notizen für Blogposts und Berichterstattungen zu machen. Was habe ich gesehen? Worüber möchte ich schreiben? Was könnte meine Leser interessieren? Wie könnte ich den Artikel am sinnvollsten gliedern? Welche Fotos sind für Instagram geeignet? Das sind nur einige Dinge, die ich mir abends vor dem Schlafengehen überlege. Nach dem Duschen klemm ich mich dann meist noch für 1-2 Stunden ans Smartphone, da die Organisatoren natürlich auch gerne eine „Live-Berichterstattung“ wollen. Ab und zu bekommt man vorab eine Liste mit Hashtags, Verlinkungen und Ideen, welche man doch gerne posten könnte. Ich habe auch schon gehört (bei mir selbst war dies aber noch nie der Fall), dass es genaue Vorgaben gibt, wie viele Stories, Tweets, Instagram-Fotos man bringen muss. Bei meinem Reisen lag das zwar immer in meiner Hand, aber natürlich wird man dann auch gern am nächsten Morgen beim Frühstück vom Veranstalter gefragt, warum man denn noch nichts gepostet hat. Sprich: Vor dem Schlafengehen werden noch fleißig die Stories des Tages geshared und Fotos für den Feed bearbeitet. Bevor ich einschlafe wird dann noch 5x kontrolliert, ob die Kameraakkus laden, die Speicherkarten noch Kapazität haben, welche Kameraobjektive man am nächsten Tag brauchen und somit einpacken sollte und natürlich ob auch das Smartphone und die Powerbank am Strom hängen. Denn ohne diesen Dingen könnte ich keinen Content liefern…
Konzentration & Multitasking sind gefragt
Ich schaue mir unheimlich gerne neue Städte, Museen & Co an, aber ab einem gewissen Punkt wird es einfach extrem anstrengend für mich. Nach dem gefühlt 15 Programmpunkt ist mein Gehirn einfach kaum mehr aufnahmefähig und sehnt sich nach Ruhe und Stille. Und auch mein eher unsportlicher Körper hat keinen Bock mehr meine – mit Technikkram gefüllte – Tasche noch weitere Kilometer zu schleppen. Trotzdem heißt es lächeln und gut zuhören, immerhin möchte man ja nicht unhöflich sein. Dem Stadtführer außerdem die ein oder andere Fragen stellen, um sein Interesse zu bekunden und natürlich brav nebenbei Fotos mit der Spiegelreflexkamera für den Blog zu machen und das Smartphone für die Instastories zu zücken. Wichtige Informationen, die man vielleicht im Nachhinein nicht ergoogeln kann, werden besser auch noch händisch auf einen Notizblock notiert oder man holt, wie manch anderer, sein Aufnahmegerät aus der Tasche. Denn: Alles sollte möglichst gut dokumentiert werden, sei es fotografisch und textlich für den Blog oder eben für die Social-Media-Kanälen.
Mitgehangen – Mitgefangen
Eine Bekannte von mir nutzt diese Redensart sehr gerne und auch auf Pressereisen trifft sie wunderbar zu. Du erblickst einen süßen Laden in einer der Seitenstraßen und möchtest einen Blick reinwerfen? In 99% der Fälle kannst du es vergessen. Du weißt, dass es in der Stadt noch ein Museum gibt, welches dich interessieren würde? Hmm… naja, dann musst du wohl privat noch mal hierher kommen. Du hast große Lust auf Schokoeis? Vermutlich wirst du keine Zeit haben dir eines zu kaufen. Wie oben schon erwähnt ist der Zeitplan meist extrem straff und für individuelle Wünsche bleibt daher schlicht und einfach keine Zeit. Einmal wollte ich mir auf einer Pressereise ein Souvenir kaufen, aber nicht mal dafür konnten 5 Minuten geopfert werden. Auch kam es schon öfter vor, dass ich eine Destination besucht habe und mir gerne noch etwas Spezielles angeschaut hätte was nicht auf den Programmpunkten stand. In den meisten Fällen war dies aber leider nicht möglich. Es hängt natürlich auch viel von der Gruppe beziehungsweise von der Reiseorganisation ab. Bei manchen Pressereise gab es dann Auswahlmöglichkeiten, ob man lieber dieses oder jenes sehen möchte und die Mehrheit der Gruppe durfte dann quasi entscheiden. Bei meiner Belgienreise war es generell so, dass wir am letzten Tag fast 3 Stunden Zeit für uns hatten und die Stadt auf eigene Faust erkunden konnten. Soweit ich das von meinen Reisen beurteilen kann, ist das aber eher die Ausnahme und nicht die Regel. Meist sind die Programmpunkte vorher schon ausgearbeitet und durchgetaktet. Oft ist es auch so, dass Menüs vorher schon bestellt sind, sprich man auch keine Auswahl beim Essen hat. Da ich bekennender Allesfresser bin, auch gern mal was Neues oder typisch Regionales ausprobiere, ist es für mich ok. Trotzdem war es schon öfter der Fall, dass ich statt Fleisch lieber einen leichten Salat gegessen hätte. Oder dass ich statt dem Vanilleeis lieber einen Schokokuchen zur Nachspeise bestellt hätte. Wenn man nett nachfragt bzw. rechtzeitig Bescheid gibt ist dies wohl in den meisten Fällen kein Problem, aber ich bin eben ein höflicher Mensch und möchte die vorbereiteten Speisen dann auch nicht ablehnen oder durch meine Extrawurst unhöflich wirken.
Andere Teilnehmer
Uff… auch ein eher schwieriges Thema. Ansich liebe ich es neue Bekanntschaften zu schließen, aber ihr kennt es ja sicher: Mit manchen Menschen kommt man einfach nicht wirklich klar, auch wenn man sie eigentlich gar nicht kennt. Das beginnt bei Leuten die grundsätzlich zu jedem Programmpunkt um 15-20 Minuten zu spät kommen. Die Pünktlichen somit immer warten müssen und sich das Programm auch nach hinten verschiebt und somit für alle stressiger wird. Dann gibt es auch immer wieder Teilnehmer die grundsätzlich unhöflich sind und man sich durchgehend fremdschämen möchte: Bei Vorträgen wird ins Wort gefallen, das Essen schmeckt nicht, die Wanderung ist zu mühsam, der Programmpunkt ist generell unnötig… Ja auch ich stimmte manchmal im Stillen damit überein, aber meist weiß man im Vorhinein ungefähr worauf man sich einlässt. Dann also den ganzen Tag rumzumeckern und schlechte Laune zu verbreiten finde ich mehr als unhöflich. Sowohl dem Veranstalter, als auch der Gruppe gegenüber. Auch hat sich ein Journalist auf einer Weinreise mal so zugedröhnt, dass ich jeden Moment Angst hatte, dass er A) dank Alkoholvergiftung umkippt oder B) uns vor die Füße kotzt. Das war auch das einzige Mal, wo ich dann zum Rumzicken begonnen habe, da ich mich weigerte neben ihm noch 2 weitere Autostunden verbringen zu müssen und ich darauf bestand einen anderen Sitzplatz zu bekommen. Was ebenfalls oft an den Nerven zerrt – in letzter Zeit aber zum Glück selten vorkommt – das Konkurrenzdenken zwischen alteingesessenen Journalisten und Bloggern. Hin und wieder ist es so, dass Blogger und Journalisten gemischt auf eine Reise gehen, was insofern etwas problematisch ist, da jeder andere Ansprüche hat. Ein Reisejournalist für ein Fachmagazin wird sich nicht mit „oberflächlichen Blabla“ begnügen, während mir das für meine Artikeln meist schon reicht und ich kein stundenlanges Fachwissen brauche. Dafür brauche ich Zeit um meine Kamera manuell für Fotos einzustellen und wenn ich eine Story für Instagram mache, dann wäre es schön, wenn nicht 10 Leute im Hintergrund debattieren. Während Journalisten nur privat ihr Smartphone mal zücken und meist nicht mal eine Kamera dabei haben, da sie ohnehin vorgegebene Pressefotos verwenden. So kam es also schon einige Mal zu kleineren Auseinandersetzungen, besonders wenn Journalisten dann auch noch die Arbeit von uns Bloggern schlecht machen und sich selbst dabei besser hinstellen wollten… In den meisten Fällen war es zwar eine nette homogene Gruppe, aber hin und wieder gibt es dann eben doch oben beschriebene Leute, die einem Nerv und Energie rauben. Und man darf nicht vergessen: Man verbringt ja gut 12 Stunden täglich miteinander und muss dann versuchen das Beste draus zu machen.
Die Nachbereitung
Nachdem man 2-3 nette – aber auch anstrengende – Tage unterwegs verbracht hat, kommt eigentlich erst die richtige Arbeit: Die detaillierte Nachbereitung. Meist mache ich mir schon während der Reise Gedanken, wie ich meine Berichte gliedern möchte und bringe das zu Hause dann mal grob digital zu Papier. Dann heißt es Fotos sichten und sortieren. Im Durchschnitt habe ich auf einer 3-tägigen Pressereise um die 1.000 Fotos geschossen, verteilt auf 2 Kameras und einem Smartphone, die aussortiert werden wollen. Im Normalfall sitze ich 3-4 Abende, um meine Fotos zu sichten, den einzelnen Blogbeiträgen oder Instagram zuzuordnen, zu bearbeiten (aufhellen, ggf. Leute wegretuschieren, etc.) und zu benennen. Erst dann setze ich mich an den eigentlichen Bericht. Ich gehe meine Notizen durch, suche weitere Informationen in den mitgegeben Pressemappen zusammen und schreibe auch hin und wieder eine Mail an Mitreisende oder den Veranstalter, wenn mir mal ein „wichtiges“ Foto oder eine Information fehlt. Wenn ich endlich alles zusammen habe, ist der Text meist in 2-3 Stunden runtergetippt. Je nachdem wie viel Zeit ich habe, lese ich dann noch 1-2x Korrektur, ändere Passagen leicht ab und dann wird veröffentlicht. Nachdem kaum jemand zufällig über Artikeln stolpert, beginne ich dann den Bericht zu teilen. Sprich ich poste ihn in relevante Facebook-Gruppen, erstelle Grafiken für Pinterest und pinne ihn dort auf diversen Pinnwändem, teile ihn über Instagram und versuche ihn über all meine Kanäle zu promoten. Meist schreibe ich bei einer mehrtägigen Pressereise 2-4 Berichte, die ich alle nach dem obigen Schema abarbeite und dann gesammelt der jeweiligen Agentur / Veranstalter mit meiner Reporting & Insights – Auswertung (wie viele haben kommentiert, wie viele haben ihn angeklickt, etc.) zukommen lasse.
Pressereisen sind Urlaub?!
So, nun weißt du also ungefähr wie eine Pressreise abläuft. Findest du noch immer, dass es gratis Urlaub ist? Aber pssst, ich verrate dir noch was: Ich habe schon in richtig geilen 5-Sterne Hotels übernachtet, wo dir vermutlich die Augen rausgefallen wären – ABER ich habe außer dem Bett nichts von dem Hotel nutzen können, da ich von früh bis spät unterwegs war und an die tolle Saunalandschaft oder die schicke Bar nicht mal einen Gedanken verschwenden konnte. 😉
Versteht mich nicht falsch, ich möchte mit diesem Artikel weder jammern noch klagen, aber vielleicht doch einigen die Augen öffnen. Ich lese in den letzten Tage wieder vermehrt auf Social Media, dass „sich die ganzen Influencer doch bitte nicht so anstellen sollen“, denn um die Welt jetten und Produkte in die Kamera halten ist doch nie und nimmer anstrengend. Und ja, auch ich bin der Meinung dass es ein „Luxus“ ist, dass man Unmengen an Zeug zugeschickt bekommt, auf Reisen eingeladen wird und auch sonstige Vorteile genießen kann. Dafür bin ich auch unheimlich dankbar, aber bitte vergesst nicht, dass dahinter auch Arbeit steckt. Wisst ihr, ich denk mir ja auch nicht: „Ach die paar Produkte die, die Kassiererin da über die Kasse zieht… DAS soll Arbeit sein?“, „Die Empfangsdame sitzt da aber auch nur in der Gegend rum und wartet, dass sie alle heiligen Zeiten mal ans Telefon geht oder jemanden begrüßen muss. DAS soll Arbeit sein?“, „Ok, das bisschen durch die Gegend kurven was der Taxifahrer da macht, ist aber nicht wirklich anstrengend. DAS soll Arbeit sein?“ Man sieht oft nur einen winzigen Ausschnitt aus einem Beruf, aber gar nicht was da noch alles dahinter steckt. Daher finde ich, dass man nicht vorschnell urteilen sollte, wenn man eigentlich gar keine Ahnung von der Thematik hat… Und: Wir leben zum Glück in einem freien Land, wo fast jeder entscheiden kann, was er machen möchte. Also auch jeder einzelne von euch könntest jederzeit als „Influncer“ durchstarten. 😉
Wie gesagt, ich wollte mit diesem Bericht nur einen kleinen Einblick in Sachen „Pressereisen“ geben. Oft komme ich nämlich nach solch einer Reise zurück und sage die nächsten 1-2 Tage alle Treffen mit Freunden ab. Weil ich entspannen möchte und eben die Reise aufarbeiten muss. Anfangs wurde ich dann immer belächelt „Wie, du brauchst Entspannung nach einem Urlaub?! Na deinen Stress möchte ich mal haben!“ Ich nehm’s den Leuten nicht übel, da die meisten wirklich nicht in der Thematik drin sind und somit keine Ahnung haben. Aber insgeheim ärgert es mich doch jedes Mal ein wenig, wenn davon ausgegangen wird, dass ich eine mehrtägige kostenlose Reise hatte und 24 Stunden am Pool, in der Sauna oder bei der Massage verbracht habe, ohne dass ich was dafür tun musste. Zumal bei mir ja auch noch das „Problem“ besteht, dass ich neben meinen beiden Blogs einen Angestellten-Job als Grafikerin habe und 99% der Pressereisen natürlich nicht am Wochenende, sondern unter der Woche stattfinden. Sprich entweder nehme ich mir Urlaubstage oder ich arbeite davor und danach meine Zeit ein, was dann teilweise schon mal in Arbeitstage von 12 oder mehr Stunden ausartet. (Anmerkung: Würde mich das stören, würde ich es natürlich nicht tun, denn es zwingt mich ja keiner auf eine Pressereise mitzufahren und mir quasi davor und danach den Stress aufzuhalsen. Ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber, damit verstanden wird, wieso ich nicht tiefenentspannt und relaxed nach einer Reise nach Hause komme…)
Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass ich wirklich dankbar für all die Möglichkeiten bin, die ich in den letzten Jahren schon hatte. Ich habe Orte kennenlernen dürfen, die ich sonst wohl nie besucht hätte (z.B. das Wipptal) und auch Freundschaften auf all diesen Reisen geschlossen. Mehrmals im Jahr flattern tolle Einladungen in mein Postfach und ich freue mich meist sehr. Mittlerweile selektiere ich zwar ganz stark, auf welche Reise ich mitfahren möchte, sodass es nur noch 2-3 Pressereisen pro Jahr sind, nichtsdestotrotz freue ich mich aber immer ungemein, wenn eine Destination an mich denkt und mich einlädt.
5 Antworten
Liebe Carmen! Ich habe gerade einen Beitrag gelesen! Sehr gut beschrieben wie es wirklich ist! Jetzt verstehe ich dich viel besser, man stellt sich so eine Pressereise viel entspannter vor!Glg Nicole
Danke für deinen Artikel, fand ich spannend mal als Aussenstehende zu lesen!
Ich hab mir ehrlich gesagt darüber nie Gedanken gemacht, war nur immer neidisch wenn ich Influncer auf schicken Reisen gesehen habe. *facepalm* Ich dachte echt, es reicht, wenn man ein paar Fotos knipst und diese nachher irgendwann hochlädt. Sorry, hab ich wirklich falsch eingeschätzt.
Du solltest nicht vergessen zu erwähnen, dass es Menschen gibt, die für eine mit Programm vollgepackte Studienreise auch Geld bezahlen. Bei solchen Studienreisen hat man auch kaum Möglichkeiten, sich sein Essen auszusuchen oder die Tour mit persönlichen Umwegen durcheinander zu bringen. Natürlich ist eine Pressereise kein Badeurlaub. Ich genieße es immer, Neues kennenzulernen, mal hinter die Kulissen zu schauen. Deshalb vergleiche ich Pressereisen eher mit einer interessanten Studienreise, wie ich sie auch gerne im Urlaub mache. Die Berichterstattung hinterher und auch während der Reise ist mir sowieso selbstverständlich. Ich habe schon immer Reisetagebuch geschrieben und fotografiert.
Ich gehöre also auch zu der Fraktion, die in einer Pressereise eher eine kostenlose spannende Reise sehen als schwere Arbeit.
Aber so ist jeder anders.
LG
Ulrike
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂