Ich bin in der glücklichen Lage schon viel von Europa gesehen zu haben, gerade in der heutigen Zeit sind einige Destinationen aufgrund von Terrorwarnungen und politischen Unruhen eher zu meiden. Leider wurde auch Istanbul schon viel zu oft Ziel von furchtbaren Anschlägen, was ich entsetzlich schade finde. Denn die Metropole am Goldenen Horn ist auf jeden Fall eine Reise wert! Es gibt so viel zu sehen: Paläste oder Moscheen, so vieles zu erleben: Basare und so vieles zu kosten!
Wir haben im 4 Sterne Hotel Golden Horn gewohnt – die Zimmer waren echt klein, aber die Lage hat für alles entschädigt. 5 Gehminuten von der Hagia Sophia entfernt!
Empfehlenswert ist die Fahrt mit einem der Sightseeing-Busse – zu einem annehmbaren Preis kommt man bequem von A nach B, unter anderem gibt es auch eine Tour über die Bosporus-Brücke in den asiatischen Teil von Istanbul.
Öffentliche Verkehrsmittel haben wir quasi nicht genutzt. Die Sehenswürdigkeiten sind alle fußläufig zu erreichen, wenn wir gar nicht mehr gehen konnten haben wir uns ein Taxi gegönnt. Taxifahren ist ein günstiges Vergnügen, außer man kommt mit dem Taxi in die Stoßzeit.
Kulinarisch kommt in Istanbul jeder auf seine Kosten: viele Süßspeisen, ob Baklava oder der Türkische Honig. Turkish Delight ist wohl eins der häufigsten Touristenmitbringsel. Neben unzähligen Dönerständen gibt es sehr gute Lokale mit hervorragendem Fisch. Direkt am Wasser werden auf Booten Fischbrötchen und gegrillter Fisch verkauft.
Was mir besonders gut geschmeckt hat: Apfeltee!
Gefährlich? Damals nicht! Im Vorfeld hatte ich Bedenken, ob Istanbul für zwei alleinreisende Frauen das richtige Ziel ist. Wir waren angenehm überrascht. Keine blöde Anmache, auch abends bzw. nachts konnten wir unbelästigt durch die Straßen wandeln.
Einziger Warnhinweis: bei den großen Sehenswürdigkeiten warten die Touristenfänger. Sie picken sich Touristen aus den langen Warteschlangen und versprechen, mit einer speziellen Führung direkt ins Museum zu kommen – kostenlos! Ja, die Warteschlange erspart man sich, aber wenn man mal im Gebäude ist, will der Führer eine ordentliche Entschädigung.
Die Top Sehenswürdigkeiten Istanbuls:
Moscheen
In Istanbul gibt es mehr als 2.000 Moscheen, wir haben uns die wichtigsten angesehen.
Die Blaue Moschee (Sultanahmet Camii) ist größte und prunkvollste Moschee von Istanbul. Das besondere an dieser Moschee: sie hat sechs Minarette! Im Inneren kann man die imposanten Kuppeln bestaunen, kunstvolle Fenster und jede Menge Gold.
Die Süleymaniye Moschee wurde auf einem Hügel gebaut, im Auftrag von Sultan Süleyman, dem Prächtigen. Nach der Blauen Moschee ist diese die zweitgrößte Moschee, Teil eines riesigen Gebäudekomplexes mit wunderschönen Säulengängen, wo täglich tausende Touristen lange Warteschlangen bilden. Das Anstellen lohnt sich aber!
Hagia Sophia, einst die mächtigste Kirche des frühen Christentums und aufgrund ihrer Ausstattung das achte Weltwunder. Wenn man die Kirche betritt, bleibt man stehen und staunt. Und fühlt sich winzig klein. Riesige Säulen ragen in die Kuppeln, man weiß gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll.
Basare
Ein Schritt in eine andere Welt – orientalisch, laut, duftend und sicher nichts für Menschen mit Platzangst. Man braucht gar nichts kaufen, einfach nur durch die engen Gänge treiben lassen und staunen. Wenn man etwas kauft: unbedingt handeln. Ich habe mir Ohrringe gekauft und wollte den Preis laut Etikett zahlen. Ging gar nicht 😉 Der Verkäufer hat für mich mitgehandelt.
Zwei Basare bin ich mehrmals durchwandelt:
Ägyptischer Basar (Misir Carsisi) – auch Gewürzbasar genannt. Was hier verkauft wird, ergibt sich aus dem Namen. Ein Erlebnis für alle Sinne.
Großer Basar (Kapali Carsi) – mit 20.000m² nicht nur groß sondern wegen seiner Überdachung auch „Gedeckter Basar“ genannt. Die einzelnen Straßen sind unterteilt ins jeweilige Handwerk – es gibt nichts was es nicht gibt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Beylerbevi Palast – Nördlich der Bosporus Brücke auf dem asiatischen Teil Istanbuls findet sich die einstige Sommerresidenz der Sultanen. Die Bosporus Brücke ist die Hängebrücke, die Europa mit Asien verbindet. Jeder Tourist sollte zumindest einmal über diese Brücke fahren und innerhalb von Sekunden den Kontinent wechseln.
Bosporus = Meerenge, die Istanbul in einen europäischen und einen asiatischen Teil verbindet.
Dolmabahce Palast – Erst 1856 fertigstellt, lebten in diesem riesigen Palastkomplex Verwaltung und Militär des Osmanischen Reichs zusammen mit vielen tausenden Menschen. Neben den Palastgebäuden gibt es auch eine Moschee. Hier starb auch 1938 Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk 1938 – die Uhr in seinem Sterbezimmer zeigt immer noch den Todeszeitpunkt an. Noch heute wird der Palast für offizielle Staatsanlässe genutzt.
Topkapi Palast – Dieser Palast war einst der Regierungssitz und Wohnort der Osmanischen Herrscher. Für die Besichtigung des riesigen Areals sollte man sich viel Zeit nehmen. Besonders interessant natürlich der Harem.
Galata Turm (Galata Kulesi)
Der knapp 70m hohe Turm ist noch heute das Wahrzeichen der einst genuesischen Siedlung Galata, ursprünglich als Aussichtsturm genutzt, kann man heute von oben einen wunderbaren Rundumblick auf die Stadt genießen.
Die Galata Brücke ist ein echtes Erlebnis – nicht wegzudenken die vielen Angler. Unter der Fahrbahn gibt es jede Menge Lokale, abends ist hier ordentlich etwas los.
Das Golde Horn: Meerenge die den europäischen Teil ins historische Stadtzentrum „Sultanahmet“ und ins moderne Istanbul „Galata“ teilt.
Die Yerebatan Zisterne – der Versunkene Palast. Einst Wasserreservoir, zieht die Zisterne heutzutage besonders viele Touristen an, die sich die Drehschauplätze aus James Bond „Liebesgrüße aus Moskau“ ansehen wollen. Es ist dunkel, kalt, unheimlich – aber absolut empfehlenswert. So etwas wird man so schnell nicht wieder zu sehen bekommen.
10 Antworten
Oh wow, die Paläste dort sind ja wirklich klasse. Ich war noch nie in der Türkei, aber sieht sehr sehenswert aus. Bin nur ehlrich gesagt immer etwas ängstlich /skeptisch wegen der Unruhen.
Da hast du vollkommen Recht Andrea, Istanbul ist echt eine sehr sehenswerte Stadt!Ich war ja vor ein paar Jahren auch und fand sie von der Architektur echt klasse. Wobei ich aktuell wohl eher nicht mehr hinreisen würde… Wir waren ein paar Wochen vor den ganzen Anschlägen und ich hab mich eigentlich sehr sicher gefühlt, mittlerweile wäre das wohl nicht mehr der Fall. :-/
Was man auch unbedingt essen sollte: Sütlac!!! Das war meine große Essensliebe in Istanbul. 🙂
Meine absolute Lieblingsstadt <3 – und schon habe ich wieder Heimweh. Mich würde interessieren, wann du dort warst, weil es oben im Text so klingt, als ob das auch schon ein wenig her wäre? So gerne ich würde, werde ich in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr in die Türkei fliegen, weil ich die Regierung nicht unterstütze und die Lage als zu gefährlich erachte (und um das in Relation zu setzen: ich war im letzten Sommer während des Putsches im Südosten in der Nähe der syrischen Grenze unterwegs).
Amazing City!
es ist wirklich wunderschön! ich bin auch immer eher ängstlich – zb Ägypten/Pyramiden oder Israel würde ich mir sehr gerne anschauen. trau mich aber nicht 🙁
glg andrea
ich hatte auch das glück, kurz vor den Unruhen dort zu sein – jetzt würde ich wahrscheinlich auch nicht fahren. Sütlac? muss ich mal googlen 😉
glg andrea
ich war 2013 dort – unglaublich wie die zeit vergeht! jetzt würde ich mich wahrscheinlich auch nicht trauen, hinzufahren. wobei: passieren kann heutzutage leider überall etwas. Schade ist es für die Region und die Leute, die vom Tourismus leben!
Was ist deine Alternative zum Türkeiurlaub?
glg andrea
absolutely 🙂
tollen blog hast du! verfolge dich jetzt auf instagram 😉
lg nach Boston!
Danke, liebe Andrea! Ich bleibe in diesem Sommer einfach in den USA. Aber generell würde ich im Moment z.B. Griechenland der Türkei vorziehen. Ich war auf mehreren griechischen Inseln in den letzten Jahren und es ist dort auch wahnsinnig schön.