Eigentlich hätte im Moment mein Umzug höchste Priorität und ich wollte mir daher auch brav alle übrig gebliebenen Urlaubstage für spontane Besuche im Möbelhaus, Termine mit Handwerkern & Co. aufsparen. Aber wie heißt es so schön?! Man lebt nur einmal! So ging es also mit meiner lieben Freundin Vicky und deren Anhang letzten Donnerstag in den Familypark in das Ruster Hügelland. Dank meiner Burgenland Card musste ich nur die Hälfte des Eintrittspreises bezahlen und Vickys Sohn war dank seines Geburtstags generell gratis, was sich ganz gut traf. An Lennys Geburtstag fuhren wir also schon am frühen Morgen Richtung Burgenland und waren in etwas mehr als einer Stunde auch schon am Ziel.
Familypark St. Margarethen
Mir ist der Vergnügungspark seit meiner Kindheit Anfang der 90er Jahre ein Begriff, damals allerdings noch als Märchenpark St. Margareten und um einiges kleiner und „altmodischer“. Die Geschichte des Familyparks geht allerdings schon auf das Jahr 1965 zurück, wo die Vorarlberger Familie Müller nach St. Margarethen im Burgenland zog, um dort als Steinmetz im Römersteinbruch lebensgroße Skulpturen zu fertigen. Da zu dieser Zeit Märchenparks in ganz Europa aus dem Erdboden sprossen, beschloss der Familienvater ebenfalls einen derartigen Park zu eröffnen und begann ab 1966 an seinen ersten Märchenfiguren zu arbeiten. Noch im selben Jahr eröffnete er seinen ersten Märchenwald in Schützen am Gebirge, dessen Pachtvertrag 4 Jahre später aber auslief und ein neuer Standort gefunden werden musste. Ab diesen Jahr bekam der Park dann den heutigen Standort in St. Margareten im Burgenland nahe des Neusiedlersees. Bis Anfang der 90er Jahre war der Park als Märchenpark und Zoo (Wildschweinen, Steinböcken sowie exotische Tiere wie Affen, Wallabys und Lamas) ausgelegt, bis dann die ersten Fahrattraktionen angeschafft wurden. Ich kann mich zum Beispiel noch sehr gut erinnern, dass von Beginn an das Ballonkarussell (gibt es heute noch) fuhr, oder aber, dass auch ein Showzelt eröffnet wurde, wo diverse Artisten ihre Kunststücke zeigten. Die Expansion um rund 20.000 m² im Juni 2004 habe ich dann nicht mehr mitbekommen, da ich zu dieser Zeit schon „zu alt“ für den Park war und mich lieber anderen Themen gewidmet habe. 2010 wurde dann der ehemalige Märchenpark in Familypark Neusiedlersee umbenannt und kontinuierlich mit weiteren Attraktionen bestückt. Es war also nach gut 15 Jahren Abstinenz mal wieder Zeit dem „neuen“ Familypark in St. Margareten einen Besuch abzustatten.
Mittlerweile ist der Park auch in 4 Teile geteilt: Die Erlebnisburg, die Abenteuerinsel, der Bauernhof und der Märchenwald.
Familypark: Erlebnisburg
Gleich nachdem man den Park betritt kommt man in die Themenwelt „Filippos Erlebnisburg“. Dort ging’s erstmal hoch über den Köpfen der anderen Besucher rauf auf die Drachenbahn, die ich gefühlt auch schon ewig kenne und bei jedem Parkbesuch Pflicht ist. Durchs Schupsi-Land ging es dann weiter zu dem ebenfalls bekannten Ballonkarussell, wo wir zwei Runden in knapp 10 Meter Höhe drehten. Da die anderen Angebote der Erlebnisburg eher für kleinere Kinder waren, ging es dann schnurstracks zur Abenteuerinsel.
Familypark: Abenteuerinsel
In der Themenwelt Abenteuerinsel, könntet man fast glauben man ist irgendwo in Griechenland oder irgendwo in der Südsee. Alles ist liebevoll gestaltet und sehr mediterran gehalten. Nachdem wir 4 oder 5 Mal die Krokobahn gefahren sind und nass bis zur Unterwäsche waren (Wechselkleidung ist gerade für Kids echt von Vorteil!) verschlug es Vicky und mich auch noch auf die relativ neue Achterbahn Götterblitz. In bis zu 16 Meter Höhe hat man einen atemberaubenden Ausblick über den ganzen Neusiedler See. Ebenfalls einen tollen Ausblick hat man am Römerturm, wo man in kleinen Wägen langsam und gemächlich auf 10 Meter hochgezogen wird. Schwungvoller ging es bei der Seedrachen-Schaukel zu, wo man definitiv keinen Magen haben sollte, der leicht seekrank wird. Bevor wir uns eine Stärkung in der Fischerhütte gönnten, ließen wir uns bei den fliegenden Fischen noch ordentlich nass spritzen.
Familypark: Bauernhof
In der Themenwelt Bauernhof wurde mit viel Liebe zum Detail das Flair einer ländlichen Umgebung eingefangen. Dort gibt es einen kleinen Streichenzoo mit Ziegen und Schafen und viele Attraktionen rund um das Thema „Bauernhof“. Die erste Station nach dem Streichelzoo führte uns zum Apfelflug, wo man in niedlichen Äpfel im Kreis gedreht wird. Vorbei an der Edelsteinmine, wo man gegen einen Betrag von 5 Euro Steine wie Rosenquarz, Flussspat oder Bergkristall waschen kann, ging’s zum Froschhüpfen, einen Karussell eher für jüngere Kids. Lenny hatte aber sichtlich Spaß und wollte selbst nach 5 Runden noch nicht aussteigen. Nachdem auch das Krähennest mehrfach erklommen und talabwärts gerutscht wurde, gab es eine weitere Stärkung bei der Würstelbraterei. Vicky und ich ließen uns dann auch eine Fahrt mit der rattenscharfen Achterbahn nicht nehmen und Lenny war von der Schweinchenbahn schwer beeindruckt.
Familypark: Märchenwald
Da uns die Zeit dann schon langsam im Nacken saß, fiel der Besuch in der Märchenwald -Themenwelt eher kurz und knapp aus. Im historische Kern des Familyparks sieht man einige Märchenfiguren, kann der Vogelhochzeit lauschen oder sich ins Geisterschloss wagen. Wir spazierten allerdings nur schnell durch, gönnten uns bei Donuts & Coffee noch ein paar leckere Donuts und verbrachten die letzten Minuten im Park nach an unseren Lieblignsattraktionen in anderen Themenwelten.
Gastronomie im Familypark
Verhungern und verdursten muss man hier bestimmt nicht, denn es gibt im Park verteilt 15 unterschiedlichen Gastronomiebetriebe, die für alle die passende Speise parat haben! Abgestimmt an die jeweilige Themenwelt gibt es etwa hausgemachte Burger in der Hafentaverne, einen mediterraner Garnelenspieß im Römerrestaurant, Pizza und Pasta in der Trattoria Medici oder saftigen Schweinsbraten in der Bauernschenke. Wir gönnten uns in der Fischerhütte, die sich am Porto Filippo direkt neben den Fliegenden Fischen befindet leckere Twistet Potatoes, während Lenny im nebengelegenen Wasserpark spielte. In der Würstelbraterei neben dem Streichelzoo gab es für alle eine Currywurst, die zwar lecker, aber leider absolut nicht an die original Currywurst rankam und gegen Ende hin gab es dann noch Mini-Donuts bei Donuts & Coffee.
Preise & Öffnungszeiten
Der normale Preis für ein Tagesticket (ab 3 Jahren, Kinder unter 3 Jahren sind gratis) beträgt 21,50 Euro. Mit der Burgenlandkarte habe ich allerdings nur die Hälfte, also 10,50 Euro bezahlt. Auch gibt es jeden Freitag den Familien-Aktionstag, wo man pro Person nur 19,50 Euro zahlt. Geburtstagskinder von 3 bis 14 Jahre haben außerdem am Tag ihres Geburtstags freien Eintritt.
ÖFFNUNGSZEITEN 2016
Täglich ab 19. März bis 26. Oktober
März – Sept.: 9.00 – 18.00 Uhr
Einlass & Kassa bis: 17.00 Uhr
Fahrattraktionen: 10.00 bis 18.00 Uhr
Oktober: 10.00 bis 17.00 Uhr
Einlass & Kassa bis: 16.00 Uhr
Fahrattraktionen: 10.00 bis 17.00 Uhr
Familypark-Fazit
Nachdem ich die coolen Vergnügungsparks in Deutschland kennenlernen durfte, war ich immer etwas neidisch, dass wir in Österreich nicht solch coole Themenparks haben. Ja, wir haben in Wien den Prater, aber ist dieser doch nicht mit den Anlagen in Deutschland vergleichbar. Erstens gibt es im Wiener Prater kein einheitliches Gestaltungskonzept der Fahrbetriebe und dass man für jede Attraktion extra bezahlen muss, macht die Sache natürlich auch nicht gerade attraktiver. Der Familypark kann zwar größentechnisch auch nicht mit deutschen Vergnügungsparks mithalten, hält sich aber schon gut ran und ist für Österreich wirklich top! Die Themenwelten sind liebevoll gestaltet, es gibt viel zu entdecken und besonders (Klein)-Kinder können hier locker einen ganzen Tag lang viel Spaß haben. Alleine als Erwachsene würde ich nicht unbedingt hinfahren, dazu sind die Attraktionen doch zu sehr auf Kinder abgestimmt, wenn man sich aber bei Freunden mit Kids anschließt, dann kann man auch als junggebliebene Erwachsene im Familypark jede Menge Spaß haben.
Fotocredit: Manche der oben gezeigten Fotos durfte ich mir von der offiziellen Familypark-Website „ausborgen“. Vielen Dank!
3 Antworten
Ich war schon ewig nicht mehr… war als Kind aber auch oft dir 😉
Wow, der sieht echt toll nun aus. Ich war auch schon ewig nicht mehr und habe ihn ganz anders in Erinnerung!
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂