Was bei meinen Reisen fast nie fehlen darf? Ein Besuch in einem Tierpark oder Zoo! So plante ich also auch bei meinem letzten Berlin-Besuch einen tierischen Tag ein. Leider wollte das Wetter nur nicht so recht mitspielen, weswegen wir immer wieder von kurzen Schauern und eisigen Winden überrascht wurden… Aprilwetter eben! Zum Glück gab’s aber das ein oder andere überdachte Gehege wo wir Unterschlupf fanden und den Tag somit mehr oder weniger trocken überstanden.
Tierpark Berlin
Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf Richtung Friedrichsfelde, wo der 160 Hektar große Tierpark – übrigens der größte Europas! – beheimatet ist. Auf dem ausgedehnten Gelände des Schlossparks Friedrichsfelde leben derzeit rund 8700 Tiere, was bedeutet, dass man definitiv viel Zeit für den Besuch einplanen sollte. Die Freianlagen für Huftierherden machten wir aufgrund des wirklich miesen Wetters in der Früh eher im Schnelldurchlauf und suchten Unterschlupf im Alfred-Brehm-Haus. Auf einer Fläche von rund 5.300 m² lassen sich dort Raubtiere wie Pumas, Leoparden und Löwen ansehen, aber auch ein Spaziergang über den Baumwipfelpfad in der Tropenhalle ist hier möglich. Soweit ich mitbekommen habe, soll das Alfred-Brehm-Haus noch dieses Jahr modernisiert werden. Die Tropenhalle soll zukünftig das Thema südostasiatische Inselwelt aufgreifen. Der tropische Charakter soll durch zusätzliche Baumbepflanzungen, dichte Unterflur-, Kletter- und Hängepflanzen verstärkt werden. Auch die Raubkatzen sollen auf ihre Kosten kommen, weswegen das Haus um ein weitläufiges Tigeraußengehege – welches im Innenhof des Hauses entsteht und damit die bisherigen Gehege und Besucheraußenbereiche zusammenfasst – erweitert werden. Nachdem der erste Regenschauen dann abgeklungen war, marschierten wir vorbei an den Dickhäutern und Giraffen Richtung Affenhaus, wo wir uns erstmal an einem der Kioske eine Stärkung gönnten. Curry-Wurst, wie sollte es auch anders sein! Die „Berglandschaft“ – mit den hauptsächlich heimischen Tieren – ließen wir aus und marschierten vorbei an Pferden, Ochsen und der Fasanerie zum Krokodilhaus. Ein kurzer Aufenthalt dort, ehe es zurück zum Ausgang ging. Obwohl wir sicher 5 Stunden im Tierpark verbracht hatten, haben wir nicht alles gesehen und hätten wohl noch gut 2 Stunden dranhängen müssen, um den Park komplett zu erkunden. Daher: Viel Zeit für den Tierpark einplanen!
Highlights im Tierpark:
Mein Highlight hätte wohl der Vari-Wald werden können, wo man auf Tuchfühlung mit den zutraulichen Lemuren gehen kann. Schon in Madrid hatte ich putzige Erlebnisse mit den süßen Tierchen. Leider mögen Lemuren scheinbar das nasskalte Wetter auch nicht, weswegen sich kein einziger bei unserem Streifzug durch den Vari-Wald hat blicken lassen. Schade! Dafür konnte ich mir ein paar pinke Flamingofedern sichern, die am Wegesrand lagen, und somit ein nettes Andenken an den Besuch im Tierpark sind. Was ebenfalls super ist, ist der Elektro-Zug, der alle 40 Minuten kostenlos durch den Tierpark fährt.
Zoo Berlin
Zugegeben, eigentlich war nur ein Besuch im Aquarium geplant. Da der Abend aber noch jung und unsere Beine fit waren, konnte ich meine Begleitung dazu bringen einen kleinen Rundgang durch den Zoo zu machen. Der Zoologische Garten ist immerhin der älteste Zoo Deutschlands und einer der artenreichsten Zoos der Welt. Will man sich sowas etwa entgehen lassen? Eben! Da das Aquarium – welches entweder direkt durch den Zoo, oder aber auch durch einen seperaten Eingang betreten werden kann – allerdings nur bis 18 Uhr geöffnet hat, führte uns unser erster Weg erstmal in die tierische Unterwasserwelt. Nachdem es nach dem Besuch im Aquarium noch einigermaßen hell war, machten wir uns auf Entdeckungsreise durch den Zoo. Vorbei am Raubtierhaus marschieren wir Richtung Pinguine, wo uns auch gut gelaunte Seehunde eine kleine Darbietung im Nieselregen gaben. Wenigstens jemand hatte Freude mit dem nasskalten Wetter! Die „Welt der Vögel“ und die Fasanerie ließen wir aus, da ich unbedingt in „Hans im Glück’s“ Streichelzoo wollte. Dort lassen sich Zwergziegen, Schafe, Esel und Ponys mit Spezielfutter füttern und natürlich streicheln. Zu später Stunde, braucht man allerdings nicht übereifrig zu viel Futter aus den Automaten drücken, da die kleinen Racker schon satt und müde sind. Vorbei am – leider geschlossen – Flusspferdhaus und am Steinbock-Felsen ging es dann Richtung Ausgang, da wir ohnehin eine der letzten Besucher waren.
Highlights im Zoo:
Da der Zoobesuch ziemlich spontan und nicht eingeplant war, hatten wir leider nur recht wenig Zeit den Park zu erkunden. Ich würde sagen, wir haben nicht mal die Hälfte gesehen. Trotzdem war ich natürlich vom liebevoll gestalteten Streichelzoo angetan und auch den Bereich mit den Pinguinen und Seehunden fand ich nett gemacht. Das Flusspferdhaus fand ich auf Fotos ebenfalls richtig klasse. Da die Häuser aber alle um 18 Uhr schließen, konnte ich von außen nur noch den dicken Popo eines Dickhäuters durch die Glasscheibe erspähen. Besser als nichts, nicht wahr. 😉
Aquarium Berlin
Unser erster Weg – nachdem wir den Zoo betreten hatten – führte uns vorbei an den Giraffen Richtung Aquarium. Hinter den denkmalgeschützen historischen Fassaden verbirgt sich eines der artenreichsten und modernsten Schauaquarien der Welt. Auf drei Etagen leben hier nicht nur unzählige Fische, Quallen, Schnecken und Muscheln, sondern auch Reptilien, Insekten und Amphibien. Gleich in der ersten Ebene geht’s um die Wurst… ähm Fisch, natürlich! In über 70 Aquarien kann man farbenfrohe und teils ziemlich exotische Fische betrachten. Neben Welse, Karpfen, Scheibensalmler, Seepferdchen, Rochen, ist hier auch „Nemo“ und natürlich „Dori“ untergebracht. Aber auch Haie lassen sich hier beobachten und bei den Becken der Seepferdchen und der Quallen wollte ich gar nicht mehr weg. Erstaunlich, wie viele Arten von Quallen es doch gibt und wie schwerelos sie durchs Wasser gleiten. Während meine Begleitung sich erstmals die Füße in der kleinen Aquarium-Cafeteria ausruhte, machte ich mich auf den Weg zu den Reptilien. In der Großanlage tummeln sich zwischen tropischen Pflanzen Waldschildkröten und Grüne Leguane. Ein paar Schritte weiter warten Riesenschlangen und verschiedene Echsen darauf besucht zu werden. Im letzten – und für mich persönlich eher uninteressantesten Stock – geht es zu den Amphibien und Insekten. Hier kann man in Ruhe Stubenfliegen, Blattschneideameisen, Bienen und Heuschrecken beobachten und gut getarnte Frösche in ihren Terrarien suchen.
Highlights im Aquarium:
Mein persönliches Highlight im Aquarium waren zwar die faszinierenden Quallen, aber auch die Krokodilhalle ist nicht zu verachten. Über eine Holzbrücke kann man die tropische Landschaft mit ihren Ganges-Gaviale, Schildkröten und Brillenkaimane beobachten. Ein besonderer Anziehungspunkt für die Kleinen war auch das Streichelbecken. Nein, dort können natürlich keine Krokodile gestreichelt werden, aber immerhin die beliebten japanischen Koi-Zierkarpfen, die zutraulich an die Wasseroberfläche schwimmen und sich berühren lasen.
Tierpark, Zoo oder Aquarium?
So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Wenn ihr viel Zeit mitbringt und Lust habt, durch eine weitläufige Parkanlage zu spazieren, würde ich den Tierpark empfehlen. Dort lässt sich gut und gerne ein kompletter Tag verbringen und durch die diversen Restaurants, Tierfütterungen, den Streichelzoo und Wasserspielplatz sollte auch für Familien keine Langweile aufkommen. Wenn man allerdings nur ein paar Sunden Zeit hat und nicht gefühlt durch halb Berlin gurken will, dann würde ich den Zoo vorziehen. Je nach Zeit auch noch das Kombi-Ticket mit dem Aquarium nehmen. Das Aquarium alleine finde ich für den Preis ehrlich gesagt nicht sooo spannend, außer man interessiert sich wirklich für Meerestiere und Insekten.
Adressen & Eintrittspreisen:
Tiergarten:
Am Tierpark 125
10319 Berlin
13,00 Euro / Kinder (4 bis 15 Jahre) 6,50 Euro
Zoo:
Hardenbergplatz 8
10787 Berlin
14,50 Euro / Studenten 10 Euro / Kinder (4 bis 15 Jahre) 7,50 Euro
Aquarium:
Budapester Straße 32
10787 Berlin
13 Euro / ermäßigt 6,50 Euro
Kombi-Ticket Zoo + Aquarium: 20 Euro / ermäßigt 10 Euro
Eine Antwort
Die Fotos machen Lust auf einen Tierpark-Besuch!!! 😉