Endlich hatte ich etwas Zeit die Fotos von Berlin auszusortieren und möchte euch nun auch einige davon zeigen. Beginnen will ich mit einem kleinen Highlight des Berlinaufenthalts, und zwar dem Museum „The Story of Berlin“ und dem dazugehörigen Atomschutzbunker.
Eigentlich bin ich ja kein Museums-Typ und der Besuch dort war auch gar nicht geplant, aber da wir am Freitag vor dem Abflug noch massig Zeit hatten und das Wetter auch nicht gerade einladend war, überlegten wir, was wir uns anschauen könnten. An Museen und Ausstellungen fehlt es in Berlin ja nicht, aber ich bin da doch immer etwas wählerisch. Ich wollte gerne mehr über Berlins Geschichte erfahren, aber es sollte trotzdem nicht zu trocken und langweilig sein. Schließlich verschlug es uns in die „Story of Berlin“-Austellung, die sich direkt am Kurfürstendamm befindet. Der Eintritt beträgt pro Person 10 Euro und ist ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass man für den doofen Fernsehturm 12 Euro alleine fürs Rauffahren bezahlt!
Da ich nicht allzu viel vorneweg nehmen will, werde ich eher die Bilder sprechen lassen und nicht sooo viel dazu schreiben. Der Beginn der Ausstellung ist auf alle Fälle in einem nachgebauten altberliner Treppenhaus. Es ist düster, staubig und man hört aus den Türen diverse Geräusche. Man fühlt sich um etliche Jahre zurückversetzt, ehe man den ersten Raum der Ausstellung betritt. Dann wird man von Epoche zu Epoche durch die Räumlichkeiten geführt und erlebt den Wachstum von Berlin „hautnah“ mit. Das alles ist sehr interaktiv gestaltet: Es gibt einige Videos und Tonaufnahmen aus vergangener Zeit, an Infobildschirmen kann man sich über Ereignisse genauer erkundigen, Schubladen können geöffnet werden, man kann sich in ein altes Wohnzimmer setzen, am Ende sein Wissen über Berlin auch bei einem Quiz testen, uvm. 800 Jahre Berlin werden so wirklich sehr interaktiv und interessant aufgearbeitet.
Im Eintrittspreis ist ebenfalls noch eine Führung in einem echten und noch funktionstüchtigen Atomschutzbunker inbegriffen. Der Bunker befindet sich in einer Querstraße von der Ausstellung entfernt und ist von außen eigentlich nicht als solcher wahrzunehmen.
Schon, wenn man die Treppe hinab steigt, überkommt einen ein ungutes Gefühl und man bekommt Gänsehaut. Der Bunker wurde Anfang der 70er Jahre im Zuge des Kalten Kriegs gebaut und sollte bei Atomangriffen schützen. Einen direkten Bombenanschlag im Umkreis von 3 km würde er allerdings nicht standhalten. In den Bunker passen etwa 3.600 Menschen, wobei jedem nicht mal 1 Quadratmeter (!!!!!) zusteht. Licht gibt es maximal 1 Stunde pro Tag, da es ja keine direkte Stromzufuhr gibt. Die Liegen, die ihr seht, sind schlafbereit: Sprich es gibt keine Decken, kein Kissen… nein nur diese Liegen, in endloslangen Reihen und wie Sardinen übereinandergestapelt. Jedem Bunkerinsassen stehen außerdem 3 Liter Wasser (welches im Bunker „zubereitet“ wird) zu Verfügung, mit dem er für Klogang, Waschen, „Kochen“ und Trinken auskommen muss,. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 98% sind 3 Liter pro Tag natürlich nicht viel. Waschen kann man aber eigentlich eh vergessen, da es nur 4 Waschräume für knapp 4.000 Menschen gibt. Eine „Krankenstation“ gibt es auch, aber Ärzte sind nicht anwesend, sprich man hofft, dass unter den Insassen Krankenschwestern, Ärzte, etc. sind, damit man sich selbst behandeln kann. Ein riesengroßes Problem des Bunkers ist allerdings die mangelnde Hygiene, weswegen es wohl schon nach einigen Tagen zu Epidemien kommen würde. 1000te Menschen auf engen Raum, keine Hygienemöglichkeiten… ihr könnt euch ja vorstellen, wie das dann aussieht.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein Bunkeraufenthalt ist nicht zu empfehlen, da man sowieso nur 3 Wochen ihn ihm bleiben kann (solange reicht Wasser und Essen) und ihn dann wieder verlassen müsste. Je nachdem wie hoch die Radioaktivität ist, hat man dann aber sein Leben nur um ein paar Tage rausgezögert… Abgesehen davon, gilt bei Bunkern „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ bzw. der stärkste kommt rein. Kinder, Frauen und Schwache haben deshalb so gut wie gar keine Möglichkeit überhaupt erst in den Bunker reinzukommen, da sie vorher wohl überrannt und zertrampelt werden würden…
Ich muss sagen, der Bunker hat mich doch schockiert. Vor allem, da man in der heutigen Zeit weiß, dass er eigentlich „sinnlos“ ist, trotzdem wird er aber regelmäßig gewartet und instand gehalten, um ihn im Ernstfall benutzen zu können.
Wart ihr schon in der Ausstellung? Wenn nicht, kann ich sie euch bei einem Berlinbesuch nur ans Herz legen!
Eine Antwort
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂