Berlin: Besuch im interaktiven DDR Museum

Auch beim letzten Besuch in der deutschen Hauptstadt war klar: Wir wollen ein Museum besuchen! Da das Wetter leider ohnehin nicht sonderlich berauschend war, traf sich dieses Vorhaben ganz gut und unser Weg führte uns ins beliebte DDR Museum nähe des Alexanderplatzes. Um ehrlich zu sein, bin ich ja kein besonders großer Museums-Fan, da mir die meisten Ausstellungen zu trocken aufbereitet sind und somit meine Aufmerksamkeit in kürzester Zeit verfliegt. Nicht so hier! Wie schon bei meinem früheren Besuch von The Story of Berlin, fand ich die Inhalte interessant und interaktiv aufbereitet, somit auch für Museumsmuffel wie mich oder Kinder super geeignet.

Was erwartet einem im DDR Museum?

Das interaktive Museum zeigt das Leben und Aufwachsen in der DDR mit all seinen Facetten und ist in verschiedene Themenbereiche wie etwa „Staatsgrenze der DDR“, Verkehr, Stasi, Konsumprodukte, Wohnen, Mode und vieles mehr eingeteilt. Gleich hinter dem Eingang taucht man in die Welt der DDR ein. Die Ausstellungswände in den ersten zwei Räumen sind in grauer Plattenbauoptik gehalten und hinter Klappen und in Schubladen verbergen sich original Exponate und diverse Informationen. Kurz wunderten wir uns, wieso sich in einer Ecke – auf einem kleinen Podest – so viel Leute tummelten. Die Auflösung bekamen wir wenige Sekunden später: Da stand doch tatsächlich ein echter Trabbi zum Hineinsetzen mit Fahrsimulation!

Nach einer kurzen Filmvorführung kamen wir in den Themenbereich „Staatssicherheit“, wo man an einem Büroschreibtisch mit technischen Geräten Platz nehmen darf, um die Besucher ein paar Räume weiter abzuhören. Eher wir zur Nachbildung der typischen WBS 70-Plattenbauwohnung marschierten, mussten wir uns natürlich noch an dem ostdeutschen Wortschatz-Quiz versuchen. Wisst ihr etwa was eine Datsche ist, dass man ein Broiler essen kann und wer ein Schallplattenunterhalter ist? Nein?! Dann ab ins DDR Museum, das elektronische Quiz lösen und den eigenen Wortschatz erweitern.

Willkommen im Plattenbau!

Ein kleinwenig stolz, dass wir doch das ein oder andere Wort wussten (oder besser gesagt, erraten hatten ;-)) stiegen wir in den Fahrstuhl, der uns in den Plattenbau befördern sollte. Nach der ruckelnden Fahrt – jaja, die Wartungsarbeiten in der DDR waren scheinbar nicht die Besten – landeten wir im Flur einer Drei-Raum-Wohnung. Unsere Erkundungstour startete im Kinderzimmer, wo wir uns durch Kinderbücher blätterten, die Pionierbluse mit Halstuch begutachteten und beim interaktiven Spiel „Der Weg ins Leben“ politische Entscheidungen – die damals auch die Jugendlichen treffen mussten – trafen. Weiter ging’s in Elternschlafzimmer, wo uns die Themen Liebe, Ehe und Kinderkriegen erwarteten. Nachdem es einerseits im Schlafzimmer um das gegenseitige Ausziehen geht, wird im Kleiderschrank andererseits das Anziehen thematisiert. Auf einem Bildschirm kann man durch damalige Modezeitschriften blättern und im Schrank verschiedene Stoffproben erfühlen. Außerdem kann man sich im digitalen Spiegel betrachten und somit verschiedene DDR-Kleidung „anziehen“.

Weiter geht es in die Küche, wo man sich einerseits über die Ernährung, den Lebensmittelkonsum und Vorratshaltung informieren, andererseits auch typische Rezepten und kulinarische Anregung von „damals“ mit nach Hause nehmen kann. Am digitalen Kühlschrank informierten wir uns dann noch über die Essgewohnheiten in der DDR, ehe wir das Badezimmer aufsuchten. Im vorletzten Wohnraum werden einem die Themen Gesundheit und Hygiene näher gebracht. Zu guter Letzt betraten wir das typischen DDR-Wohnzimmer, wo man gemütlich auf dem Sofa Platz nehmen, um durch das damalige Fernsehprogramm zappen kann. Hinter den Türen des Einbauschranks gibt es außerdem noch einige Informationen zu Gesellschaftsspielen, Grund- und Luxusgüter sowie Westfernsehkonsum.

Vorbei an der alten DDR-Garage ging’s dann auch schon durch den Museums-Shop und wieder ab ins Freie. Fazit: Ein wirklich kurzweiliger und interessanter Museumsbesuch. Als Tipp empfehle ich euch aber, nicht unbedingt nachmittags zur Stoßzeit das Museum zu besuchen, da es dann schon ganz schön voll sein kann. Besser morgens oder abends vorbeischauen, dann kann man auch alle Aktivitäten in Ruhe ausprobieren.

Adresse:

DDR Museum
Berlin Mitte
Karl-Liebknecht-Straße 1
10178 Berlin

Öffnungszeiten:

Montag – Sonntag: 10 – 20 Uhr
am Samstag bis 22 Uhr geöffnet

3 Antworten

  1. Das DDR Museum ist wirklich ein tolles Museum zur DDR und dem Leben in derer. Es gibt viele DDR Museen, aber das in Berlin in das Beste. Ich war schon mehrmals da und werd auch wieder hingehen 😉

  2. Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert