Nach den knapp anderthalb Tagen in Brügge und Ostende ging’s mit dem Zug weiter in die Hafenstadt Antwerpen, die auch die größte Stadt Belgiens ist. Schon bei der Ankunft verschlug es mir die Sprache, da ich selten so einen prunkvollen Bahnhof gesehen habe. Angeblich ist der Bahnhof Antwerpen-Centraal der schönste Bahnhof der Welt, noch vor der New York’s Old City Hall Station und London’s Saint Pancras Railway Station. Nachdem wir im Hotel Les Nuits eingecheckt hatten, ging auch schon die Stadterkundung los. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich Antwerpen zwar schön fand, es für mich persönlich aber keine Stadt ist, in die ich demnächst unbedingt mal wieder muss. Da würde ich lieber noch mal in die Region um Brügge und Damme fahren.
Grote Markt, der Marktplatz
Wo man bei einem Stadtbummel in Antwerpen auf jeden Fall vorbeikommt: Am Markplatz, der wohl der schönste und auch beeindruckendste Platz der Stadt ist. In der Mitte des Platzes steht der Brabo-Brunnen mit seiner Bronzestatue. Die Statue wurde erbaut, um an die Legende des römischen Soldat Brabo zu erinnern. Dieser besiegte den Riesen Antigoon, der am Uferrand der Schelde von den vorbeifahrenden Schiffern Wegzoll verlangte. Konnten der Zoll nicht bezahlt werden, hackte er ihnen die rechte Hand ab und warf sie in den Fluss. Irgendwann reichte dieses Treiben dem heldenhaften Soldat Silvias Brabo und er schnitt im Kampf dem Riesen die Hand ab. Seitdem steht in der Mitte des Markplatzes – direkt vor dem Rathaus – die Statue von Brado. Rund um diesen dreieckigen Marktplatz befinden sich aber außer dem Rathaus noch weitere herrliche Gebäude, darunter auch die Frauenkathedrale und mehrere Gildenhäuser aus dem 16. Jahrhundert.
Liebfrauenkathedrale, das UNESCO Weltkulturerbe
Da ich mir mindestens eine Kirche pro Reise ansehe, besuchte ich auch die Liebfrauenkathedrale, die seit 1999 zum Unesco Weltkulturerbe zählt. Für sechs Euro (bzw. mit der Antwerp City Card gratis) kann man die Kathedrale von innen besichtigen und sich auch einige Werke von Rubens ansehen. Eine nette Kirche, jedoch nichts was mich nachhaltig beeindruckt hat.
Besuch im Rubenshuis
Da bei der Antwerp City Card auch der Besuch im Rubenshaus inkludiert ist, verschlug es mich auch dorthin. Das Haus mitten in der Altstadt ist die ehemalige Wohn- und Werkstatt des Malers Peter Paul Rubens. Heute wird das um 1610 errichtete Bauwerk aber als Museum genutzt, in dem man Werke des Malers und seine Kunstsammlung bestaunen kann. Am Ende des Rundgangs gelangt man außerdem noch in den schön angelegten Garten des Hauses.
Der Hafen, die Promenade und die antike Rolltreppe
Nach Rotterdam hat Antwerpen tatsächlich den zweitgrößten Hafen Europas und den siebzehntgrößten der Welt. Klar also, dass sich ein Spaziergang entlang der Schelde lohnt. Besonders abends ist die Uferpromenade empfehlenswert. Nicht weit von der Zuiderterras entfernt befindet sich eine antik-hölzerne Rolltreppe, die einem knatternd in 35 Meter Tiefe führt. Dann steht man auch schon im denkmalgeschützten Fußgängertunnel Sint-Annatunnel, der einem auf die andere Uferseite der Schelde führt.
Museum aan de Stroom
Im schicken Stadtteil Eilandje im Antwerpener Hafenviertel steht seit 2011 das MAS (Museum am Strom), welches man unbedingt besuchen sollte. Mit den vielen, vielen Rolltreppen geht es auf die kostenlose Dachterrasse des Gebäudes, von wo aus man die grandiose Aussicht auf Antwerpen genießen kann. Für zehn Euro kann man aber auch das Museum selbst besuchen. In dem schicken Museumsgebäude erfährt man unter anderem spannende Geschichten über die Stadt, den Strom und den Hafen. Auch findet man immer wieder Sonderausstellungen vor.
Monument von Zaha Hadid
Etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt befindet sich das Havenhuis von Zaha Hadid, welches eine Hommage an die Stadt, ihre Geschichte und Zukunft sein soll. Das hippe Gebäude mit dem auffälligen und modernen Überbau in Form eines Diamanten wurde erst 2016 eröffnet und ist das letzte architektonische Werk der Künstlerin Zaha Hadid. Das Hafenhaus ist aber nicht nur der Arbeitsplatz für die 500 Mitarbeiter der Antwerp Port Authority, sondern kann auch im Rahmen einer Führung von innen besichtigt werden. Wir haben das Gebäude zwar nur von Außen gesehen, jedoch ist auch schon das wirklich sehenswert und fotogen.
Vogelmarkt und Antiquitätenmarkt
Markliebhaber werden in Antwerpen eine große Freude haben, da es unzählige Wochen- und Monatsmärkte gibt. So gibt es zum Beispiel wöchentlich den Vogelmarkt, den Exotischen Markt, diverse Antiquitätenmärkte, den Designermarkt „Markt von morgen“ und und und… Ich habe neben dem Antiquitätenmarkt an der St. Jansvliet Straße auch den Vogelmarkt am Theaterplatz besucht. Der Markt findet jeden Sonntag statt und es werden – wie der Name schon sagt – Federvieh und Vögel verkauft. Zu Beginn vor allem Tauben, aber nach dem Zweiten Weltkrieg kamen auch einheimische und exotische Singvögel, aber auch Hamster, Hasen und Meerschweinchen hinzu. Ziemlich faszinierend, wobei ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, wie ich es finde, dass an den vielen kleinen Markständen lebendige Tierchen verkauft werden. Neben den Tieren gibt es aber auch viele Stände mit Kleidung, Obst, Delikatessen und Accessoires, sodass hier jeder fündig werden sollte und sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt!
Vielen Dank an Susanne von Visit Flanders für die tolle Reise! Mit dabei waren auch noch Amina von Stellamina, Beate von Travel24.blog und die lieben Travelpins!
4 Antworten
Warst du auch schon in Brüssel? Die Stadt finde ich auch klasse.
Nein in Brüssel war ich noch nicht… nur am Flughafen. 😉
Antwerpen sieht ja toll aus 🙂 Hatte ich bisher noch nicht auf dem Radar, sollte ich aber mal aus welchen Gründen auch immer in der Nähe sein, muss ich definitiv einen Abstecher hin machen!
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂