Ganz ehrlich, wenn man mir vor einigen Monaten gesagt hätte, dass ich mit einem Rucksack durch Asien toure, hätte ich nur gelacht. Aber wie sagt man so schön: Sag niemals nie! So habe ich also fast den ganzen November in Südostasien verbracht und die Zeit dort mehr als genossen. Da es zu meinen einzelnen Stops noch umfangreiche Berichte geben wird, möchte ich diesen Beitrag dazu nutzen, um meine Erkenntnisse mit euch zu teilen.
Mit dem Rucksack zu reisen ist klasse
Ich muss gestehen, dass ich davor ziemlich Schiss hatte, da ich einerseits furchtbar unsportlich bin, andererseits in der Vergangenheit auch mit rheumatischen Gelenksproblemen zu kämpfen hatte. Pustekuchen! Mit dem Rucksack zu reisen fand ich angenehmer und entspannter als mit einem Koffer. Einerseits weil man sich wirklich 10x überlegt, was man einpackt und das Gepäck somit um einiges leichter ist. Andererseits weil man mit dem Backpack auch flexibler bei Unebenheiten, Pflastersteinen & Co ist.
Take it easy and go with the flow!
Bei meinen Städtetrips sind die Tage meist durchgeplant und straff getaktet. Waren sie in Asien zwar teilweise auch, trotzdem war noch viel Platz für Spontanität. Und läuft mal etwas nicht so, wie gewünscht: Take it easy! Kim und ich hatten zum Beispiel das Pech einen Badetrip zur Blauen Lagune gebucht zu haben, während es unaufhörlich regnete. Oder ein anderes Mal setzte uns ein Tuk Tuk Fahrer am komplett falschen Ort ab. Ärgerlich, aber shit happens. Und anstelle sich drüber aufzuregen und sich somit die gute Stimmung zu vermiesen, einfach mal drüber stehen.
Raus aus der Komfortzone…
… denn dort fängt es erst an richtig spannend zu werden. Bei Einheimischen schlafen und nicht anständig duschen zu können? Bei gefühlt 40 Grad und unerträglicher Luftfeuchtigkeit rauf auf den Berg? Hört sich im ersten Moment für mich nicht sonderlich einladend an, hat sich im Nachhinein aber ausgezahlt und war wirklich bereichernd.
Man lernt interessante Menschen kennen
Im Gegensatz zu einer Pauschalreise lernt man beim Backpacken wirklich interessante Menschen kennen. Der britische Reiseführer, der seit zig Jahren als Aussteiger in Südostasien lebt. Der Pensionist der beschlossen hat die Welt zu erkunden. Die ganzen Locals, die einem ihre Städte und Kulturen näher bringen wollen… Langweilig wird es nie!
Wer nicht feilscht zahlt drauf
Ich bin kein Fan von Handeln und es ist mir wahnsinnig unangenehm zu feilschen. Wer in Asien allerdings nicht feilscht, ist selber schuld und zahlt abnormal hohe Touri-Preise!
Besteck ist überbewertet
In Asien – besonders in Laos – darf man schon mal die Finger verwenden. Vor allem wenn man „sticky rice“ isst.
Weniger ist mehr
Es geht nicht darum möglichst viele Länder und Sehenswürdigkeiten abzuhaken, sondern schöne Erinnerungen zu schaffen.
Auch weniger Gepäck ist mehr
Auch beim Gepäck gilt diese Weisheit. Zwar habe ich beim Packen schon darauf geachtet nicht zu viel einzupacken (ich hatte 13 Kilo für 3 Wochen), trotzdem hätte ich im Nachhinein noch ein paar Dinge zu Hause lassen können. Make-Up, schicke Kleidung & Co. sind in der Pampa einfach unnötige Dinge und zur Not kann man das meiste auch spottbillig vor Ort kaufen.
Jedes Land und jede Stadt sind verschieden
Kennst du ein südostasisches Land, kennst du alle? Nein, definitiv nicht! Kein Land und keine Stadt auf dieser Reise glichen der anderen.
Fotos können die Schönheit der Realtität nicht einfangen
Ein Grund wieso ich mich etwas um die Asien-Beiträge drücke: Die Fotos auf meiner Speicherkarte geben einfach nicht mein Erlebtes wider. Bestens Beispiel die Kuang Si Wasserfälle, die mir einfach den Atem geraubt haben, auf meinen Bildern aber ziemlich langweilig rüberkommen. Auch meine zweitägige Bootsfahrt am Mekong konnte ich in keinster Weise digital festhalten.
Geld & Besitz sind nicht alles
Gerade das doch recht arme Laos hat mir gelehrt, dass Besitztümer und Geld definitiv nicht alles sind. Die meisten Menschen dort wirken so glücklich, zufrieden und entspannt, obwohl sie kaum etwas haben.
Asien, ich komme! – Meine Ängste
Mein Asien-Reisetagebuch: Thailand – One Night in Bangkok!
Mein Asien-Reisetagebuch: Thailand – Mit dem Nachtzug nach Chiang Mai
Mein Asien-Reisetagebuch: Thailand – Chiang Khong, Chiang Rai und der Weiße Tempel
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Den Mekong flussabwärts nach Pakbeng
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Abstecher zur Whisky Village und der Buddha- Höhle
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Meine Herzensstadt Luang Prabang (Kuang Si Wasserfall & Elephant Camp)
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Leben wie Einheimische in Vang Vieng!
Mein Asien-Reisetagebuch: Laos – Besuch in der Hauptstadt Vientiane
Mein Asien-Reisetagebuch: Vietnam – Überforderung in Hanoi
Mein Asien-Reisetagebuch: Vietnam – Tagesausflug nach Ninh Binh und zu den Tam Coc Höhlen
Mein Asien-Reisetagebuch: Vietnam – Auf einer Dschunke in der Halongbucht
Fazit: Was ich in 3 Wochen Asien gelernt habe!
Backpacken in Asien – 1 Jahr danach!
Mit diesem Beitrag nehme ich auch an der Blogparade von The Road Most Travelled zum Thema „Faszination Asien“ teil.
3 Antworten
Ich freue mich, dass du Asien fuer dich entdecken konntest! Ich liebe diese Laender so sehr. Heuer durfte ich fuer mich Myanmar antdecken und das war einfach WOW!
Lg Bea von http://www.weblimbo.com
Aus solch einer Reise kann man tatsächlich einiges lernen, was man dann vielleicht besser machen kann. Die 'Erfahrung musste ich auch schon machen.
Ich danke dir für den schönen Beitrag!
Ja – Asien hat so viele verschiedene Facetten und jedes Land ist anders. Ich habe drei große Städte besucht (Singapur, Jakarta und Kuala Lumpur) und sie waren total verschieden.
Und das mit dem Zufriedensein, das ist mir sehr in Jakarta aufgefallen. Manchmal sollten wir uns einfach eine Scheibe von anderen Kulturen und Lebenseinstellungen abschneiden!
<3
Michelle