Vom regnerisch-trüben Wien geht’s virtuell wieder zurück ins warme Spanien, wo ich die letzte Novemberwoche verbracht habe. Zu der andalusischen Hauptstadt Sevilla und dem schnuckeligen Schlumpfendörfchen Juzcar wird ein eigener Bericht folgen. Die anderen besuchten Städte gibt’s als Überblick in diesem Beitrag, da ich finde ein eigener Bericht würde sich nicht lohnen. Vor meinem Andalusien-Trip kannte ich nur die spanischen Städte Valencia, Madrid und Barcelona, welche ja alle große und touristische Städte sind, und deshalb meine Erwartungshaltung vermutlich ziemlich hoch angesetzt haben. Alle hier vorgestellten Städte fand ich zwar ganz in Ordnung, würde sie aber nicht unbedingt ein zweites Mal besuchen wollen…
Marbella
Beginnen wir mit der Großstadt Marbella, die im Süden Spaniens an der Costa del Sol in der Provinz Málaga liegt. Wer „Goodbye Deutschland“ guckt, wird die Stadt als die „Stadt der Reichen und Schönen“ im Hinterkopf haben, so auch ich! Umso ernüchternder war der Abstecher nach Marbella. Vielleicht waren wir in den falschen Stadtteilen, vielleicht lag es auch an der Nebensaison, aber die Stadt hatte für mich keinen besonderen Glanz und Charme. Der Strand war zwar sehr gepflegt, mehr aber auch nicht… Die Läden an der Strandpromenade waren verhältnismäßig teuer und leider auch nicht besonders gut oder das Personal freundlich… Auch wenn ich die kleinen engen Hintergassen der Stadt ganz süß und fotogen fand, war Marbella im Großen und Ganzen doch eine Enttäuschung.
Nerja
In einer Finca in Nerja verbrachten wir die ersten paar Tage unseres Aufenthaltes. Die 22.000 Einwohner Stadt liegt etwa 50 Kilometer östlich von Málaga, direkt am Meer. Der „moderne“ Stadtteil ist meiner Meinung nach typisch Spanisch: Ältere Häuser, ein kleinwenig „runtergekommen“, aber es gibt viele nette kleine Lokale und Bars, die richtig günstig sind. Zwei große Portionen Abendessen und Getränke für 20 Euro, oder auch ein leckeres Frühstück für zwei Personen um 10 Euro sind keine Seltenheit. Im Gegensatz zu Marbella bekommt man hier wirklich was für sein Geld. Im touristischen Altstadt-Teil von Nerja befindet sich die Kirche El Salvador, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und eine der bekannten Sehenswürdigkeiten ist. Ebenfalls sehr beliebt ist der „Balcón de Europa“, von dem man einen netten Blick auf den Strand und das Meer hat. Außerdem freut sich auch die Cueva de Nerja – eine Tropfsteinhöhle – großer Beliebtheit, da sie zu den eindrucksvollsten Schauhöhlen Spaniens gehört.
Motril
Motril ist eine Stadt in der Provinz Granada und war für mich persönlich der enttäuschendste Ausflug. Obwohl sie die zweitgrößte Stadt in der Provinz Granada und angeblich auch sehr bekannt für Fischerei, Zuckerrohr und Tourismus ist, konnte ich ihr kaum was abgewinnen. Es gibt zwar einen netten Park mit einer Kirche, aber den hat man in nicht einmal 10 Minuten durch. Da Motril an der Costa Tropical liegt, gibt es natürlich auch einen Strand, der aber sehr steinig und auch nicht sonderlich einladend aussah. Für mich persönlich die unattraktivste Stadt in diesem Urlaub, auch wenn es für mich eine leckere Paella in einem kleinen Cafè gab.
Ronda
Die Kleinstadt Ronda lag zwar nur 25 Kilometer von unserer zweiten Unterkunft entfernt, da es aber bergige Straßen waren, brauchten wir doch ziemlich lange nach Ronda. Deswegen statteten wir der Stadt nur einen Besuch auf dem Rückweg unseres Caminito-Ausflugs ab. Wäre allerdings mehr Zeit gewesen, hätte ich mir die Stadt gerne näher angesehen, da sie doch ein paar nette Gebäude hatte, soviel ich beim Durchfahren eben erkennen konnte. Mit einer Fläche von rund 480 km² ist die Gemeinde Ronda auch eine der größten Ortschaften unter den „weißen Dörfern“ Andalusiens. Das besondere an der Kleinstadt: Die Altstadt liegt auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau und ist vom jüngeren Stadtteil, El Mercadillo, durch eine knapp 100 Meter tiefe ,vom Río Guadalevín, gebildete Schlucht getrennt. Da wir – wie gesagt – nur einen kurzen Zwischenstop gemacht haben, haben wir uns nur die Puente Nuevo, ein Brückenbauwerk aus dem 18. Jahrhundert angesehen. Interessant hätte ich aber noch die zwei Paläste, die Casa del Gigante und den Palacio de Mondragón und das Kloster Colegiata de Santa María la Mayor gefunden.
Granada
Die letzte der eher „uninteressanten Städten“ ist Granada, wobei sie mir noch immer am besten von all den hier aufgelisteten gefallen hat. Granada ist die Hauptstadt der Provinz Granada und eine Universitätsstadt. Mit knapp 60.000 Studenten handelt es sich um eine der größten Bildungsstädte Spaniens. Aber auch touristisch gesehen ist sie nicht unwichtig, da Granada viele bedeutende historische Bauten, sowohl aus maurischer Zeit, als auch aus der Gotik und Renaissance aufzuweisen hat. Der bedeutendste Bau ist die Festung Alhambra, welche eine Ansammlung von Palästen ist. Wir haben die Anlage auch besucht, allerdings nur von außen und keines der dort ansässigen Museen, was ich aber auch nicht bereue. Sehenswert ist auch noch die Kathedrale von Granada, um die herum sich sehr viele Teeläden und der alte Seidenmarkt befindet. Wer sich für Kunst interessiert: Direkt gegenüber der Kathedrale befindet sich das Centró José Guerrero, welches eine umfangreiche Sammlung des Künstlers beheimatet und auch wechselnde Ausstellungen moderner Kunst ausrichtet. Ansonst ist es aber auch nett durch die kleinen spanischen Gassen zu spazieren und sich ein 10-Euro-Mittagsmenü zu gönnen.
4 Antworten
Ich liebe besonders Marbella. Wie du schon schreibst ist die Strandpromenade wirklich bezaubernd!! Ronda kannte ich bisher gar nicht. Ich finde genau die Städte gelegen auf Plateaus faszinierend.
Liebe Grüße,
Martin
In meinem Andalusien-Urlaub vor einigen Jahren war ich auch in vielen Städten, die du hier aufgeführt hast. Und ich muss sagen, ich fand sie ganz und gar nicht uninteressant. Granda z.B. habe ich als wunderschön empfunden, auch Marbella hat mir gut gefallen. Nicht wegen dem angeblichen Schicki-Micki sondern wegen der vielen kleinen schönen Gassen. Insgesamt waren die 2 Wochen Andalusien aber auch mein absoluter Traumurlaub. Hach, ich könnte gleich meine Koffer packen und wieder los.
Für mich persönlich ist Nerja ein Hidden-Champion. Natürlich kann dieses alte Fischerdorf nicht mit den großen Städten wie Granada und Ronda mithalten, was die Größe angeht. Die Sehenswürdigkeiten und die Umgebung ist super. Auf meinem
Blog gibt es einiges mehr über die Region zu erfahren. Wer eine
Ferienwohnung in Nerja sucht, wird hier ebenfalls fündig.
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂