Andalusien: Ab in die Hauptstadt Sevilla

Am letzten Tag unserer Spanienwoche ging es in die andalusische Hauptstadt Sevilla, die mit knapp 700.000 Einwohnern auch die viertgrößte Stadt Spaniens ist. Nach den eher enttäuschenden Städten Granada, Marbella & Co  hatte ich all mein Hoffnung in Sevilla gesetzt und wurde zum Glück nicht enttäuscht. Da wir nur einen halben Tag dort verbrachten, war es eher ein gemütliches „Durch die Straßen schlendern und mal gucken, was es so gibt“ und kein straffes Sightseeing-Programm wie bei meinen Barcelona-, Madrid– oder Valenciareisen. Trotzdem würde ich vom Bauchgefühl her sagen, dass man in Sevilla locker ein verlängertes Wochenende verbringen kann, ohne dass einem langweilig wird.

Unser erster Weg führte uns zum  Plaza de España, der der bekannteste Platz in Sevilla ist. Als Sevilla Anfang des 20. Jahrhunderts die Iberoamerikanische Ausstellung veranstaltete, wurden dafür etliche Gebäude im Maria Luisa Park errichtet, unter ihnen eben auch jene Gebäude rund um den Plaza de España. Rund um den Platz befindet sich ein Kanal mit 515 Meter Länge, den man auch – venediglike – mit einer Gondel beschippern kann. Der Kanal wird von 4 kleinen Brücken überquert, welche die vier alten Königreiche Spaniens repräsentieren sollen. Der Plaza de España war auf alle Fälle mein Sevilla Highlight, da er durch das Marmor und die Keramiken wirklich prunkvoll wirkt, was leider auf den Fotos aber nur halb so gut zur Geltung kommt.

Nach einem leckeren Mittagessen ging es dann in die kleinen Gässchen Sevillas zur Kathedrale Santa María de la Sede, welche die größte gotische Kirche der Welt ist. In der Kathedrale selbst befindet sich neben prachtvollen Grabplastiken des Mittelalters auch das errichtete Grabmal für Christoph Kolumbus. Da wir aber keine besonders großen Kirchen-Fans sind und die Schlange beim Eingang ebenfalls ziemlich lange war, spazierten wir lieber auf dem Weihnachtsmarkt rund um die Kathedrale und setzten uns in ein nettes kleines Cafè in einer Nebengasse.

Der letzte Programmpunkt in Sevilla war der Torre del Oro, auch Goldturm genannt. Bei dem am Fluss Guadalquivir stehenden Torre del Oro handelt sich um einen ehemaligen militärischen Turm, der dazu diente Kriegsschiffe abzuwehren. Im Mittelalter diente der Turm dann als Gefängnis und ab dem 16. Jahrhundert als Lagerstätte für Edelmetalle. Heute befindet sich im Goldturm das Schifffahrtsmuseum Museo Naval de Sevilla.

Nachdem wir vom  Torre del Oro noch ein bisschen den Fluss aufwärts liefen, gönnte ich mir das teuerste Eis ever. 3,50 Euro für eine Kugel Eis ist zwar ordentlich gesalzen (und hätte ich den Preis vorher gewusst, hätte ich es wohl nicht gekauft), aber man muss schon zugeben, dass es wirklich lecker war… An diesem stolzen Preis merkt man aber wieder, dass Sevilla – im Gegensatz zu den anderen kleinen Städten die wir besichtigt hatten – eben eine Touristenstadt ist. Nichtsdestotrotz ist die andalusische Hauptstadt wirklich sehenswert und sollte man noch mehr Zeit haben, bietet sie weitere tolle Sehenswürdigkeiten wie den maurische Palast Alcázar mit seinen prächtigen Sälen und Hallen, die Holzkonstruktion Metropol Parasol, die besonders abends toll anzusehen sein soll, den erzbischöflichen Palast oder auch die Alamillobrücke.

3 Antworten

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